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(3.Wurzel(2)+2.Wurzel(2)) algebraisch ganz über Q?

Universität / Fachhochschule

Polynome

Tags: algebraisch, ganze zahl, polynom

 
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Abwehr

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21:51 Uhr, 05.04.2019

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Frage: Ist α=(23+2) eine algebraische ganze Zahl über ?
Das heißt existiert ein normierten Polynom f[x] mit Koeffizienten in , und f(α)=0?


Bisher habe ich ein wenig durchprobiert und bin daran gescheitert, leider hab ich aber auch sonst keine Idee für einen Ansatz. Die Fragestellung lässt offen, ob es so ein Polynom tatsächlich gibt.

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
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michaL

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22:02 Uhr, 05.04.2019

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Hallo,

habt ihr schon das Ergebnis, dass endliche Erweiterungen algebraisch sind?
Wenn ja, so kannst du zwei endliche Erweiterungen angeben, sodass die Zahl 23+2 darin enthalten ist.

Mfg Michael
Abwehr

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22:10 Uhr, 05.04.2019

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Das hatten wir, das algebraische ist relativ klar, aber das impliziert doch noch nicht die "ganze Zahl" oder?
Also das f muss dann doch nur in [X] und nicht in [X] sein, oder?



α ist ja in [α] und [α] eine Körpererweiterung über und nicht über
Antwort
michaL

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22:18 Uhr, 05.04.2019

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Hallo

ok, habe ich überlesen.
Immerhin bildet die Menge der ganz-algebraischen Zahlen noch einen Ring. Heißt. Da 2 als Nullstelle von x2-2 und 23 als Nullstelle von x3-2 ganz-algebraisch sind, ist es auch deren Summe.

Frage ist nur, ob ihr dieses Ergebnis schon hattet.

Mfg Michael
Abwehr

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22:31 Uhr, 05.04.2019

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Danke erstmal, die Idee ist gut aber die Aussage hatten wir leider noch nicht. Alles was wir bisher hatten war, dass α genau dann ganz ist, wenn [α] als -Modul endlich erzeugt ist.

Kann man hier dann wie bei K-Erweiterungen beweisen, dass [23+2]=[23,2] ist?

Antwort
michaL

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23:25 Uhr, 05.04.2019

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Hallo,

hm, ob das so einfach geht, glaube ich nicht.
Allerdings reicht ja auch, dass [23+2][23,2] gilt, sofern letzterer nur endlich erzeugt ist!

Üblicherweise beweist formuliert man das Ganze ja für Ringe (kommutativ und mit 1).
Sei also AB eine Ringerweiterung.

Ein Element bB heißt ganz, wenn es ein n1 und a0,,an-1A gibt, sodass bn+an-1bn-1++a0=0 gilt.
(Sollte dir bekannt vorkommen.)

Dann lässt sich folgende Äquivalenz beweisen (und darin steckt eigentlich die ganze Arbeit):
(i) b ist ganz über A.
(ii) Der Unterring A[b]B ist als A-Modul endlich erzeugt.
(iii) Es existiert ein endlich erzeugter A-Untermodul MB mit 1M und bMM.

Beweis und Folgerungen (vor allem das für dich relevante) findest du geeignet in www.mathematik.uni-regensburg.de/Jannsen/home/UebungWS0708/AlgZahlN.pdf dargestellt.

Hilft dir das weiter?

Mfg Michael
Frage beantwortet
Abwehr

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23:37 Uhr, 05.04.2019

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Ja, vielen Dank :-D)
Ab hier schaff ich's dann alleine.
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ermanus

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23:40 Uhr, 05.04.2019

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Hallo,
wenn ich mich nicht verrechnet habe, ist α Nullstelle
des normierten ganzzahligen Polynoms
f(X)=X6-6X4-4X3+12X2-28.
Im Prinzip nicht schwierig, aber wegen möglicher Rechenfehler
ohne Gewähr.
Gruß ermanus
Antwort
ermanus

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00:02 Uhr, 06.04.2019

Antworten
Da ich erst morgen Abend wieder online gehen kann,
hier eine Erklärung, wie ich zu dem f komme:
α=23+2
(α-2)3=2
α3-3α22+3α2-22=2
α3+6α-2=(3α2+2)2.
Nun diese Gleichung quadrieren ...
Antwort
Roman-22

Roman-22

00:17 Uhr, 06.04.2019

Antworten
> f(X)=X6−6X4−4X3+12X2−28.
Fast.
x6-6x4-4x3+12x2-24x-4=0 hat die beiden reellen Lösungen 23±2
Frage beantwortet
Abwehr

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00:28 Uhr, 06.04.2019

Antworten
Danke nochmal, auch gut Mal den Ansatz zu sehen
Antwort
michaL

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09:51 Uhr, 06.04.2019

Antworten
Hallo,

ein systematischer Weg, ein ganzes Polynom zu finden, lässt sich aus der angegebenen Äquivalenz ableiten.
Ich habe das aus G. Fischers Algebra. Bei Bedarf kann ich den heute abend mal kurz skizzieren.

Mfg Michael
Antwort
ermanus

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12:15 Uhr, 07.04.2019

Antworten
Hallo Michael,
bisher habe ich solche Gleichungen immer adhoc hergezaubert,
was aber in komplizierteren Fällen auf so naive Weise
möglicherweise gar nicht geht, da die beteiligten nichtrationalen
ganz-algebraischen Zahlen z.B. durch nichtauflösbare
Minimalpolynome gegeben sind.
Ich würde mich freuen, wenn du mir das von dir angedeutete
Verfahren zumindest andeutungsweise erklären würdest.
Nimm dir ruhig Zeit, es eilt nicht ;-)
LG Hermann
Antwort
michaL

michaL aktiv_icon

21:44 Uhr, 07.04.2019

Antworten
Hallo,

@ermanus:
Zunächst eine Korrektur: Ich habe das aus S. Boschs Algebra. Details dazu auf Anfrage.

Die Arbeit steckt im Beweis des von mir angegebenen Lemmas
> (i) b ist ganz über A.
> (ii) Der Unterring A[b]B ist als A-Modul endlich erzeugt.
> (iii) Es existiert ein endlich erzeugter A-Untermodul MB mit 1M und bMM.
und zwar im Teil (iii)(i).

Im konkreten Fall ist ein über endlich erzeugter Untermodul M sicher als [2,23,43,223,243,1].

Zur Abkürzung nenne ich b:=2+23, m1:=2, m2:=23 usw.
Ich ermittle eine Darstellung der bmi als k=16akmk.
So ist etwa bm1=1m4+2m6.

Mit diesen Ergebnissen als Matrix (T) geschrieben ergibt sich:
b(m1m2m3m4m5m6)=(000102001100000012020010202000110000)(m1m2m3m4m5m6)

bzw. in einer Matrix:

0=(b00-10-20b-1-10000b0-1-20-20b-10-20-20b0-1-1000b)(m1m2m3m4m5m6)

Durch Übergang zum Quotientenkörper von M (hier [2,23]) sieht man, dass b Nullstelle des charakteristischen Polynoms der Matrix T ist.
Das ist sicher normiert und hat nur Koeffizienten in A=.

Nur um zu kontrollieren, habe ich tatsächlich χt(x)=x6-6x4-4x3+12x2-24x-4 ermitteln lassen (nein, ich habe es nicht selbst gerechnet), was im Einklang mit
Roman-22's Ergebnis ist.

Ja, ob der systematische Ansatz schneller ist (vor allem ohne technische Hilfsmittel) wage ich zu bezweifeln.

Mfg Michael
Antwort
ermanus

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22:00 Uhr, 07.04.2019

Antworten
Hallo Michael,
vielen Dank für deine Erklärung.
Ja, das Verfahren kenne ich als reguläre Darstellung
und charakteristisches Polynom der Darstellungsmatrix bzgl.
einer Ganzheitsbasis.
Ich denke noch ein bisschen darüber nach ...
Sehr interessantes Thema :-)
Viele Grüße Hermann
Antwort
michaL

michaL aktiv_icon

09:28 Uhr, 08.04.2019

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Hallo,

ich kannte das Thema gar nicht. Wir sind in Algebra daran irgendwie vorbei. Ich habe es - wie gesagt - in Boschs Algebra gefunden und anhand des konstruktiven Beweises nachvollzogen.
Mir scheint, dass diese Verallgemeinerung des Begriffs algebraischer Erweiterungen nicht ganz die Schlagkraft entwickelt wie die Galoistheorie. Schade eigentlich.

Mfg Michael