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Beweis für eine monoton wachsende rekursive Folge

Universität / Fachhochschule

Folgen und Reihen

Tags: Folgen und Reihen, monoton wachsend, rekursive Folgen

 
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Neuling13

Neuling13 aktiv_icon

15:26 Uhr, 17.03.2015

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Guten Tag.
Ich bräuchte eure Hilfe.
Ich komme mit dieser Aufgabe allgemein nicht zurecht, welche Schritte ich beachten/machen muss.
Meine Beispiel Aufgabe wäre folgende:

Gegeben sei die rekursive Folge:

a1=1

aa+1= sqrt((1/4)*(a_n)²+3)

Zeigen Sie, dass die Folge monoton wachsend ist. Geben Sie eine obere Schranke S an. Bestimmen sie den Grenzwert der Folge.

Ich weiß das wenn eine Folge monoton wachsend ist, muss anan+1 sein.
Jedoch weiß ich nicht genau wie ich da jetzt Beweisen soll und weiter vorgehen soll.
Wie man die obere Schranke S bestimmt kann ich nichts anfangen.
Den Grenzwert kann ich bestimmen, da wenn an monoton ist strebt es gegen a, genauso wie ein bn:=an+1.

Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Gruss Marcel

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Monotonieverhalten (Mathematischer Grundbegriff)
Online-Nachhilfe in Mathematik
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Roman-22

Roman-22

16:36 Uhr, 17.03.2015

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Dass die Folge gegen 2 strebt hast du ja vermutlich zumindest experimentell schon herausgefunden. Und zwar ist das unabhängig von Startwert a1, also auch, wen a1>2 ist.

Setze doch einmal an
an+1=an24+3>an
(ab jetzt mit einem Fragezeichen oder einem zZ über dem Größer-Zeichen)
und löse diese Ungleichung nach an auf.

Du erhältst die Forderung an<2.
Und nur in diesem Fall hast du auch eine streng monoton steigende Folge. Wenn du mit einem Startwert über 2 beginnst, ergibt sich eine streng monoton fallende Folge und für a1=2 erhältst du die konstante Folge mit an=2.

Jetzt musst du also noch zeigen, dass in deinem Fall an<2    n gilt.
Da bietet sich vollständige Induktion an. Der Anfang ist mit a1=1<2 schon gemacht und jetzt gilt es durch geschickte Abschätzung zu zeigen, dass unter der Voraussetzung, dass an<2 ist gilt:
an+1=an24+3<2
Das ist natürlich jetzt ein aufgelegter Einzeiler.
Damit hast du nicht nur die Monotie gezeigt, sondern auch eine obere Schranke gefunden und es sollte nicht schwierig sein zu zeigen, dass es sich dabei um die kleinste obere Schranke handelt.

Gruß R

Neuling13

Neuling13 aktiv_icon

18:03 Uhr, 17.03.2015

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Hey danke für die schnelle Antwort.
Leider habe ich irgendwie starke Schwiergkeiten diese geschickte Abschätzen zu machen.
Ich weiß nicht zu welcher Form ich es hin abschätzen muss.
Geht das einfach so ( das kann jetzt auch wirklich lächerlich schlecht sein, aber bei der εN(ε) Definition , weiß ich zum Beispiel beim Abschätzen das ich es auf eine Form von c1nαε bringen muss)

Mein Versuch:

an24+3<an24+3<an2+3

kann man das so machen oder ist das alles Falsch?

(ich weiß das scheint alles sehr dumm zu sein diese Fragerei!)

Gruss

Marcel
Antwort
Roman-22

Roman-22

18:23 Uhr, 17.03.2015

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> Mein Versuch:

>an24+3<an24+3<an2+3

Nun, bei der ersten Abschätzung müsstest du erst noch zeigen/begründen, dass der Radikand größer als 1 ist, nur dann gilt sie. Die zweite Abschätzung sollte für alle an gelten.
Aber was genau bringt dir diese Abschätzung?

Ich gehe davon aus, dass du meinen vorherigen Anmerkungen folgst und versuchst zu zeigen, das an+1<2 gilt, wenn an<2 gilt. Da hilft dir deine Abschätzung, glaube ich, nichts. Mit der könntest du bestenfalls an<7 unter der Voraussetzung an<2 "zeigen" - das kannst du aber auch billiger haben :-)

Wir haben an+1=an24+3.
Wenn wir annehmen dürfen, dass an>2 ist, wie ändert sich dann der obige Ausdruck, wenn du an durch 2 ersetzt?

Gruß R
Antwort
DerDepp

DerDepp aktiv_icon

16:28 Uhr, 18.03.2015

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Huhu :-)

Roman hat das Vorgehen ja im Prinzip bereits skizziert. Da hier die Folge

a1=1;an+1=an24+3

rekursiv definiert ist, drängt sich als Methode die vollständige Induktion regelrecht auf. Im ersten Schritt kannst du z.B. durch vollständige Induktion zeigen, dass alle an<2 sind.

Induktionsanfang mit n=1:
a1=1<2erfüllt!

Induktionsschritt mit nn+1:
Nach Induktionsvoraussetzung gilt an<2. Das führt zu der Folgerungskette:
an<2an2<4an24<1an24+3<4an+1=an24+3<4=2
Wenn also an<2 ist, muss auch an+1<2 sein.
Wegen der Induktionsvoraussetzung sind somit alle an<2.
Eine obere Schranke für an ist also S=2.

Damit kannst du die Monotonie schnell zeigen, denn:
an<2an2<41an2>143an2>3414+3an2>114+3an2>1
Und damit weiter:
an+1-an=an24+3-an=an14+3an2-an=an(14+3an2>1-1)>0an+1>an
Die Folge ist also streng monoton wachsend.

Da du nun weißt, dass die Folge nach oben durch S=2 beschränkt ist und dass sie streng monoton wachsend ist, existiert ein Grenzwert a=limnan. Dieser Grenzwert gilt natürlich auch für an+1, sodass auch a=limnan+1 richtig ist:
a2=(limnan+1)2=limnan+12=limn(an24+3)=limn(an2)4+3=(limnan)24+3=a24+3
Es entsteht schließlich eine quadratische Gleichung für den Grenzwert a:
a2=a24+334a2=3a2=4a=2

Ok?


Antwort
Roman-22

Roman-22

18:31 Uhr, 18.03.2015

Antworten
Wenn wir annehmen dürfen, dass an>2 ist, wie ändert sich dann ....

Das sollte natürlich an<2 lauten.

R

Antwort
Bummerang

Bummerang

10:01 Uhr, 19.03.2015

Antworten
Hallo,

bereits im ersten Post von Roman-22 steckt ein Fehler, wenn er behauptet, dass die Forderung, streng monoton wachsend zu sein, für an<2 erfüllt ist! Als Gegenbeispiel sei a1=-4<2 gewählt!

a2=(-4)24+3=164+3=4+3=7

a3=724+3=74+3=74+124=194<7=a2

a4=19424+3=1944+3=1916+4816=6716<194=a3

Und auch im Beitrag von DerDepp wird an der Stelle

"Und damit weiter:

an+1-an=an24+3-an=an14+2an2-an=... "

nicht berücksichtigt, dass zuvor weder bewiesen noch vorausgesetzt wurde, dass an0 ist. Somit sind an dieser Stelle Betragsstriche notwendig!
Frage beantwortet
Neuling13

Neuling13 aktiv_icon

10:30 Uhr, 19.03.2015

Antworten
Vielen dank für eure ganzen antworten.
Mein Problem hat sich nun mittlerweile geklärt auch dank eurer Hilfe.
Vielen Dank!

Gruss Marcel

-closed-