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Beweis für scheinbar simples Problem

Universität / Fachhochschule

Tags: Quersumme, Teilbarkeit, Zahlentheorie

 
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IAsmodai

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00:09 Uhr, 28.08.2024

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Hallo zusammen,
ich suche seit Jahren nach einem Beweis für eine denkbar simple Aussage.
Ich behaupte: Für alle natürliche Zahlen n existiert eine Zahl m, sodass gilt: n|m und die Quersumme von m ist gleich n.

Beispiel: Für n=11 gilt mit m=209, dass 1119=209 und die Quersumme(209) =11. Für n=81 gilt: 81|999999999 und die Quersumme von 999999999 ist 81.

Wie beweist man, dass diese Zahl m immer existiert?

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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pivot

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07:17 Uhr, 28.08.2024

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Hallo,

vielleicht hilft dir die Antwort dort:

math.stackexchange.com/questions/182943/divisibility-by-sum-of-digits

Gruß
pivot
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HAL9000

HAL9000

08:35 Uhr, 28.08.2024

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Einfach, aber genial - kann man nicht anders sagen. Könnte natürlich manche Leute enttäuschen, die vergleichsweise "kleine" Zahlen erwarten, aber solche sind hier ja nicht gefordert. ;-)
IAsmodai

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11:36 Uhr, 28.08.2024

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Hallo pivot,

besten Dank, das habe ich nie gefunden. Wenn ich das durchgehe, werden tatsächlich nochmal deutlich größere Zahlen kreiert, als es nötig ist :-D)
Für n=81 ist nach der Weise a=1,b=81. Mit Φ(81)=54 wird dann die Zahl Sb=i=1811054i mit 4375 Ziffern kreiert, die tatsächlich durch 81 teilbar ist und deren Quersumme ganz offensichtlich 81 ist.

Absolut wild, aber es beweist die Existenz, danke vielmals!!

@HAL9000: Echt witzig, oder? Die Idee kam beim Spiel Hep: Reihum im Kreis zählt man die natürlichen Zahlen durch, aber bei jeder Zahl, die durch 7 teilbar ist, die 7 enthält oder deren Quersumme die 7 enthält oder durch 7 teilbar ist, sagt man stattdessen Hep und es gibt einen Richtungswechsel. Jeder Fehler verliert das Spiel.
Wenn man das mal mit anderen Zahlen als 7 spielt, fällt auf, dass die Quersumme irgendwann mit der Teilbarkeit kollidiert, aber gibt es das eben für jede Grundzahl, mit der man spielt? Jetzt weiß ich: ja :-)

Beste Grüße
IAsmodai
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HAL9000

HAL9000

13:45 Uhr, 28.08.2024

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> bei jeder Zahl, die durch 7 teilbar ist, die 7 enthält oder deren Quersumme die 7 enthält oder durch 7 teilbar ist

Das ist aber nicht noch weiter "iteriert" gemeint, oder? Beispiel 88:

Nicht durch 7 teilbar und enthält auch keine 7. Quersumme 16 ist nicht durch 7 teilbar und enthält auch keine 7. Gehört also nicht dazu.

Wenn nun aber auch die Quersumme 7 von 16 einbezogen werden soll, sieht es anders aus...


Frage beantwortet
IAsmodai

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14:43 Uhr, 28.08.2024

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Wir haben ein Trinkspiel, das in den meisten Fällen die 70 nicht passiert hat, nicht derart durchexerziert, nein :-D)

Die Quersumme generell ist meiner Erinnerung schon eine Erweiterung des Spiels gewesen. Original heißt das wohl Teiler 7 oder Buzz: www.spielewiki.org/wiki/Teiler_7
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HAL9000

HAL9000

15:54 Uhr, 30.08.2024

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Hab mal ein kleines Progrämmchen geschrieben, was zu vorgegebenem n zwar nicht die kleinste Zahl m mit der geforderten Teilbarkeits- und Quersummeneigenschaft findet, aber zumindest eine nur moderat größere, d.h., mit nicht viel mehr als n9 Dezimalstellen:

So wirft es beispielsweise für n=2024 eine Zahl m mit 227 Ziffern aus, die ich besser gemäß "Ziffern 2697 gefolgt von 222 x Ziffer 9 und abschließend Ziffer 2" beschreibe als durch die vollständige Ziffernangabe hier im Forum. Oder "mathematischer" ausgedrückt: m=269810223-8.
IAsmodai

IAsmodai aktiv_icon

22:03 Uhr, 02.09.2024

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Hallo HAL9000,

du bist ja wirklich sehr engagiert, immer wieder schön zu sehen, welche Faszination die Mathematik hervorruft :-)
Mir ist gerade noch eine Frage zu deiner Ambition gekommen: Du schreibst "nicht die kleinste". Welchen Algorithmus hast du dafür denn gewählt? Und finden wir einen effizienten, der tatsächlich die kleinste Zahl definiert?

Jetzt wird es vielleicht mathematisch wirklich komisch, aber welcher Ordnung würde denn ein Algorithmus folgen, der tatsächlich die kleinste dieser Zahlen bestimmen kann?
Einfach gedacht: Laufe für i=1 bis inf alle Mulitplikationen von n durch und teste die Quersumme. Das Maximum entspricht der Zahl aus dem Beweis, den du gepostet hast. Bleibt das auf Dauer bei O(n) (funktioniert mathcal bei onlinemathe nicht?).

Beste Grüße
IAsmodai

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HAL9000

HAL9000

09:42 Uhr, 03.09.2024

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Mein Vorgehen für "große" n (für kleine n findet man mit Bruteforce auch die kleinste Lösung):

1) Zerlegung n=ab wie im obigen Link, d.h., a enthält alle Primteiler 2 und 5 von n, und der Restfaktor b ist teilerfremd zu 10.

2) Es sei m die kleinste Zahl mit a10m. Dann ist 10m-a auch durch a teilbar - diese Zahl liefert die letzten m Stellen meiner gebildeten Zahl.

3) Jetzt gebe ich mir eine "genügend große" Stellenzahl sm vor, und fülle die in 2) erwähnte Zahl vorn mit s-m Neunen auf, die so gebildete s-stellige Zahl ist u=10s-a. Diese Anzahl s sollte so gewählt werden, dass die Quersumme von u kleiner als n ist, aber "nicht viel kleiner", also so ungefähr n-60Q(u)=Q(10m-a)+9(s-m)n-40 (dazu später mehr).

4) Zahlentheoretisch können wir berechnen r=10sa mod b, dann habe wir auch ua=10s-aar-1 mod b. Aus der Teilerfremdheit von 10sa und b folgt zudem unmittelbar die Teilerfremdheit von r und b. Wir suchen nun eine Basiszahl v=k10s+u, welche durch n teilbar ist. Durch a ist sie teilbar, wir müssen nun noch sichern, dass sie auch durch b teilbar ist. Dazu muss gelten

va(k+1)r-10 mod b, diese Kongruenzgleichung ist nach k auflösbar.

5) Nun wissen wir, dass sämtliche Zahlen v+jb10s=u+(k+jb)10s durch n teilbar sind, jetzt zählen wir hoch j=0,1,2, bis Bedingung

n=!Q(u+(k+jb)10s)=Q(u)+Q(k+jb), umgestellt

Q(k+jb)=n-Q(u)(*)

erfüllt ist. Nach obiger Wahl von s haben wir 40n-Q(u)60, was die Suche nicht allzu lange machen sollte.


Das ganze habe ich getestet für 64<n1000000 (Programmlaufzeit 2 Sekunden für alle (!) diese Werte zusammen, allerdings ohne vollständige Ausgabe auf dem Bildschirm), da funktioniert es. Durch die vielen Neunen in der Zahl ist die gefundene Zahl also nicht viel länger als das Optimum - jenes wird man aber mit dieser Prozedur hier i.d.R. nicht erreichen.

Anmerkung: Im Fall a=1, d.h. wenn n weder durch 2 noch durch 5 teilbar ist, vereinfacht sich die Betrachtung: So ist in diesem Fall etwa u=10s-1 eine Zahl, die aus genau s Neunen besteht, wir wissen damit sofort Q(u)=9s.


P.S.: Die Wahl der Grenzen 40 und 60 ist nicht in Stein gemeißelt: Wählt man den unteren Wert zu klein, besteht die Gefahr, dass Q(k+jb) stets zu groß ist und man nie (*) erfüllen kann. Wählt man es andererseits zu groß, dann dauert die Probierei ewig, bis man zum Erfolg kommt.




> Und finden wir einen effizienten, der tatsächlich die kleinste Zahl definiert?

Halte ich bei großen n für ziemlich ausgeschlossen. Die Rechenzeit für die vielen Kombinationsmöglichkeiten wird sehr schnell ausufernd groß.