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Dichte einer Zufallsvariable berechnen

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Tags: Erwartungswert, test, Verteilungsfunktion, Wahrscheinlichkeitsmaß, Zufallsvariablen

 
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Hinata

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10:45 Uhr, 21.02.2022

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Hallo,
ich habe eine Verständnisfrage zur Berechnung von Wahrscheinlichkeitsdichten. Ich habe schon öfters Aufgaben gesehen, wo eine Dichte f(X) angegeben wurde und man soll dann bspw f(kx) mit k aus den reellen Zahlen lösen oder auch f(x2) oder ähnliches. Nun war der Rechenweg meistens über die Verteilungsfunktion, die dann wieder abgeleitet wurde.
Mir ist inzwischen klar, dass man nicht direkt über die vorgegebene Dichte gehen kann, da im Allgemeinen NICHT P(kX=x) =? P(X=xk). Aber ist denn immer P(kX<= x)=P(Xxk), sodass dieses Schema über die Verteilungsfunktion zu gehen immer funktioniert?
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
DANKE

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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HAL9000

HAL9000

11:30 Uhr, 21.02.2022

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Das Problem zeigt sehr deutlich, dass die naive "Analogiebetrachtung" der stetigen Dichte f(x) als eine Wahrscheinlichkeit P(X=x) ziemlich schief gehen kann: Das ist sie eben NICHT.

P(kX=x)=P(X=xk) ist hingegen schon richtig für alle k0, es nützt dir im Fall stetiger Zufallsgrößen nur überhaupt nichts, weil beide Werte gleich Null sind!!!

P(kXx)=P(Xxk) ist für alle Zufallsgrößen X (stetige, diskrete, und auch alle anderen) und alle POSITIVEN reellen Zahlen k richtig - schlicht deshalb, weil der Übergang von kXx zu Xxk da eine äquivalente Ungleichungsumformung ist.

Kannst dir ja mal überlegen, was für reelle k<0 da passiert...
Hinata

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12:02 Uhr, 21.02.2022

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AHH, ok das leuchtet mir schonmal ein.. P(X=x)f(x) ergibt sich also nur bei stetigen ZV, eben weil sie stetig sind und salopp gesagt somit die Wahrscheinlichkeit, dass GENAU dieser eine Punkt x "getroffen" wird gleich 0 ist? Also weil die Wahrscheinlichkeit einen Punkt aus einer Borel-Menge zu treffen immer 0 ist?
Und dieses "Problem" umgeht man damit den Weg über die Wahrscheinlichkeitsfunktion zu gehen, da die Wahrscheinlichkeit P(Xx) ein Integral und damit nicht immer 0 ist?
Also wenn ich eine Dichte f(x) gegeben mit positiven x-Werten hätte und ich solle f(sin(x)) berechnen, dass würde ich so vorgehen, dass ich P(sin(X)x) zu P(X arcsin( x)) umformen würde, dann hätte ich dadurch die Verteilungsfunktion F(sin(x)) gegeben und würde diese wieder ableiten?
DANKE
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HAL9000

HAL9000

12:54 Uhr, 21.02.2022

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Jein: Die Umformung von sin(X)x zu Xarcsin(x) erfordert zum einen -1x1, und gilt zum anderen auch nur dann, falls X nur Werte im Intervall [-π2,π2] annehmen kann - denn nur dann ist das eine äquivalente Umformung!!!

Ist beispielsweise X gleichverteilt auf [0,2π], dann gilt stattdessen im Fall 0<x<1

P(sin(X)x)=P(0Xarcsin(x))+P(π-arcsin(x)X2π)=12+1πarcsin(x) .
Hinata

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13:44 Uhr, 21.02.2022

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Hmm ich verstehe noch nicht genau wie man auf das +P( pi−arcsin(x)<= X 2pi ) kommt.
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HAL9000

HAL9000

13:58 Uhr, 21.02.2022

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Tja, wir sind hier in Stochastik. Eigenschaften der Sinusfunktion wie Periodizität und Symmetrie u.a. solltest du schon kennen oder zumindest anderweitig in Erfahrung bringen, wenn du schon mit so einem Beispiel wie P(sin(X)<x) hier aufkreuzt.

Ich wollte mit dem Beispiel auch nur ausdrücken, dass das mit der ÄQUIVALENTEN Ungleichungsumformung ernst zu nehmen ist.
Hinata

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14:37 Uhr, 21.02.2022

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Natürlich weiß ich, dass die Sinus Funktion 2pi-periodisch ist und Punktsymetrisch um den Ursprung, damit verstehe ich die Rechnung leider trotzdem nicht.
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HAL9000

HAL9000

14:51 Uhr, 21.02.2022

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Da müssen wir wohl ganz klein anfangen, die Stochastik beiseite legen, und die Versäumnisse des Gymnasialunterrichts aufarbeiten:

Zeichne y1=sin(x) im Intervall [0,2π], zeichne außerdem die Konstantfunktion y2=c für irgendein c mit 0<c<1 dort ein und überlege dann, für welche x die Funktion y1 unterhalb der Konstantgerade y2 liegt. (*)

Und wenn du die Antwort darauf immer noch nicht weißt, dann erstelle wenigstens ein solches Bild (*), auf dessen Grundlage wir dann weiter diskutieren können.
Hinata

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20:08 Uhr, 21.02.2022

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Gut, dass habe ich jetzt gemacht, komme aber nicht wirklich weiter. Mir ist bewusst dass sin(-x)=-sin(x), aber wann genau sin(x) jetzt Werte größer c annimmt weiß ich nicht

Zeichnung sin
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HAL9000

HAL9000

21:20 Uhr, 21.02.2022

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Der erste Schnittpunkt der beiden Kurven y1=sin(x) sowie y2=c liegt bei x1=arcsin(c), der zweite aufgrund der Sinus-Symmetrie bei x2=π-x1=π-arcsin(c)

Jetzt schau auf die Skizze: Ausgehend von diesen Schnittpunkten liegt die y1-Kurve unter der y2-Gerade für 0x<x1 sowie auch für x2<x2π. Und nichts anderes hatte ich oben auch geschrieben.

Frage beantwortet
Hinata

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21:23 Uhr, 21.02.2022

Antworten
Jetzt ist alles klar, danke!