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Die geometrischen und algebraischen Vielfachheit

Universität / Fachhochschule

Eigenwerte

Tags: Eigenwert

 
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wimb24

wimb24 aktiv_icon

13:53 Uhr, 05.11.2023

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Hallo zusammen!
Wenn ich das charakteristische Polynom und die Eigenwerte (1331) der Matrix berechne, bekomme ich

das charakteristische Polynom: λ^2-2*λ-8
die Eigenwerte: λ_1=-2 λ_2=4
die Eigenvektoren :v1=[-x1x1],v2=[x1x1]
Wie könnte ich vorgehen, die geometrische und algebraische Vielfalt von Eigenwerten zu lösen?
Danke!

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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HAL9000

HAL9000

14:50 Uhr, 05.11.2023

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Die Eigenwerte sind ja die Nullstellen des charakteristischen Polynoms, und die Vielfachheit einer solchen Nullstelle ist dann auch die algebraische Vielfachheit dieses Eigenwerts.

Die geometrische Vielfachheit ist die Dimension des Eigenraums zum Eigenwert λ, und die ist stets der algebraischen Vielfachheit. Sie ist aber auch immer mindestens 1.

Wenn also sämtliche Eigenwerte algebraische Vielfachheit 1 haben, dann sind auch die geometrischen Vielfachheiten alle gleich 1. D.h., wirklich nur in dem Fall, wo es Eigenwerte mit algebraischer Vielfachheit 2 gibt, sind genauere Untersuchungen fällig, und diese anhand der Originalmatrix, denn das charakteristische Polynom allein ist dann nicht mehr aussagekräftig.

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Stochastikerin

Stochastikerin

14:51 Uhr, 05.11.2023

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Algebraische Vielfachheit ist die Anzahl einer Nullstelle, wie oft sie vorkommt.

Beispiel:

Eigenwerte: 1,1 und -3

Dann ist ma(1)=2 und ma(-3)=1

Geometrische Vielfachheit: Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, Dimension des Eigenraums beispielsweise
wimb24

wimb24 aktiv_icon

15:37 Uhr, 05.11.2023

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In meinem Fall habe ich zwei Eigenwerte und zwar λ1=-2,λ2=4
Bedeutet das, dass die Algebraische Vielfachheit 2 ist oder ?
Antwort
Stochastikerin

Stochastikerin

16:17 Uhr, 05.11.2023

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Nein.

PRO Eigenwert bestimmst du die algebraische UND die geometrische Vielfachheit.
Du schaust dir also alles getrennt an.

Deine Eigenwerte sind λ1=-2 und λ2=4

λ1=-2 kommt nur einmal vor ma(-2)=1
λ2=4 kommt nur einmal vor ma(4)=1

Jetzt schnappst du dir λ1=-2 und berechnest die Dimensions des Eigenraums der zu dem Eigenwert λ1=-2 gehört

Das gleiche dann mit λ2=4


Am Einfachsten ist es, das charakterische Polynom in (verschiedene) Linearfaktoren zu zerlegen. Dann kannst du einfach (sofern es sich komplett zerlegen lässt!) die Potenz als algebraische Vielfachheit sehen
wimb24

wimb24 aktiv_icon

16:33 Uhr, 05.11.2023

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Ah okay danke!, jetzt ist mir klar und als Eigenvektoren für λ1=-2 ist v1=[-11] und das heißt, dass die geometrische Vielfachheit=1 ist, weil es nur 1 Eigenvektor für v1 gibt, oder wieder Denkfehler ?

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HAL9000

HAL9000

11:28 Uhr, 06.11.2023

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Die Formulierung "es gibt nur einen Eigenvektor" ist generell falsch, und sollte in "es gibt nur einen linear unabhängigen Eigenvektor" geändert werden.

Ansonsten habe ich mich zur algebraischen und geometrischen Vielfachheit von Eigenwerten, die nur EINFACHE Nullstellen der charakteristischen Gleichung sind (was hier bei dieser Aufgabe der Fall ist), oben sehr deutlich geäußert - aber mein Beitrag war dir vermutlich zu lang, um ihn zu lesen.

wimb24

wimb24 aktiv_icon

12:28 Uhr, 06.11.2023

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Erstens danke dir, dass du mich korrigiert hast und zweitens dein Beitrag war mir nicht zu lang, um ihn zu lesen. Aber wie könnte man sagen dass geometrische Vielfachheit 1 ist, wenn Algebraische Vielfachheit λ<2 ist ? Ist das eine feste Aussage ?

Antwort
HAL9000

HAL9000

12:30 Uhr, 06.11.2023

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<2 und zugleich >0 bedeutet bei ganzen Zahlen =1.

Und "die geometrische Vielfachheit ist der algebraischen Vielfachheit" bezogen auf denselben Eigenwert gilt IMMER, ja.
wimb24

wimb24 aktiv_icon

12:37 Uhr, 06.11.2023

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dann algebraischer Vielfachheit =λ<2
geometrische Vielfachheit= 1
geometrische Vielfachheit=algebraischer Vielfachheit

und D.h matrix ist diagonalisierbar oder ?
Antwort
HAL9000

HAL9000

12:50 Uhr, 06.11.2023

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Ja. Das kurze, geraffte Resümee ist: Besitzt die charakteristische Gleichung nur einfache Nullstellen, ist die Matrix immer diagonalisierbar. Damit wird schon der größte Teil aller auftretenden Fälle bereits erfasst.


P.S.: Die Umkehrung gilt nicht, d.h., es gibt durchaus diagonalisierbare Matrizen mit Mehrfachnullstellen der charakteristischen Gleichung - das sieht man z.B. an der n-dimensionalen Einheitsmatrix, die besitzt nur den einen Eigenwert λ=1 der Vielfachheit n, und die ist offensichtlich diagonalisierbar, da sie selbst schon diagonal ist. ;-)
Frage beantwortet
wimb24

wimb24 aktiv_icon

12:59 Uhr, 06.11.2023

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Ja Perfekt, ich danke dir noch mal für die Erklärung!