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Existenz einer Grenzmatrix

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Matrizenrechnung

Tags: Matrizenrechnung

 
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Salasah

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23:16 Uhr, 04.02.2024

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Angenommen ich habe eine Matrix A und es existiert eine Grenzmatrix lim A^n = G.

Muss A dann zwangsläufig eine stochastische Matrix sein?

Hab da gerade im Internet nichts gefundenen.

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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pivot

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01:46 Uhr, 05.02.2024

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Hallo,

ein Beispiel ist eine idempotente, nicht-stochastische Matrix.

Gruß
pivot
Salasah

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08:27 Uhr, 05.02.2024

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Okay, ja stimmt. Aber sonst keine, oder?

Hab ich das richtig verstanden, dass bei einer stochastischen Matrix A mit Grenzmatrix G, jeder beliebige Startvektor a gegen den Grenzvektor g konvergiert?


Und bei nicht stochastische Matrizen kann es keinen Grenzvektor geben?
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HAL9000

HAL9000

08:46 Uhr, 05.02.2024

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Es gibt jede Menge Matrizen, wo der Grenzwert limnAn die Nullmatrix ist, und die weder stochastisch noch idempotent sind.

Ein einfaches Beispiel ist A=tE mit der Einsermatrix Em×m sowie t<1m, da ist An=tnmn-1E, was zweifelsohne gegen die Nullmatrix konvergiert.

EDIT: Da habe ich wohl zu kompliziert gedacht - es geht natürlich auch mit der Einheitsmatrix Im×m und dann A=tI mit t<1. ;-)


Für eine genauere Charakterisierung, was "geht" und was nicht, sollte man seinen Fokus wohl auf die Eigenwertstruktur von A legen.
Salasah

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09:04 Uhr, 05.02.2024

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Danke!

Das bei einer Grenzmatrix die Spalten auch gleich dem Fixvektor sind, tritt aber nur bei stochastischen Matrizen auf, oder?
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HAL9000

HAL9000

09:05 Uhr, 05.02.2024

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Was meinst du mit "Fixvektor" ?
Salasah

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09:16 Uhr, 05.02.2024

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Für den Fixvektor x gilt A*x=x
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HAL9000

HAL9000

09:25 Uhr, 05.02.2024

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Einen solchen Fixvektor ungleich Null gibt es nur, wenn Matrix A Eigenwert 1 besitzt. Und selbst dann muss er noch lange nicht eindeutig sein, selbst mit Normierungsbedingung nicht - im Fall der Einheitsmatrix A=I erfüllen beispielsweise alle Vektoren x diese Eigenschaft.

Von "DEN" Fixvektor zu sprechen ist also im allgemeinem Fall ziemlich abwegig.

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Ich hab mir mal ein paar grundlegende Gedanken über die Konvergenz von An gemacht, basierend hauptsächlich darauf, dass ein Eigenwert λ von A zwingend den Eigenwert λn von An zur Folge hat:

1) Existiert ein Eigenwert λ von A mit λ>1, so konvergiert An nicht.

2) Gilt für alle Eigenwerte entweder λ<1 oder λ=1, und ist für letzteren algebraische Vielfachheit gleich geometrischer Vielfachheit, so konvergiert An, und die Grenzmatrix G lässt sich leicht aus der Jordan-Zerlegung von A folgern.

Spezialfall: Taucht λ=1 dabei gar nicht auf, dann ist zwingend G=0.


Soweit lässt sich das alles relativ einfach nachweisen. Die Frage ist, ob auch folgendes gilt:

3) In allen anderen Fällen konvergiert An nicht. Darunter sind solche Matrizen A mit Eigenwert -1 bzw. auch anderen komplexen Eigenwerten λ=1,λ1.


Stochastische Matrizen gehören entweder zu Fall 2) (mit existentem Eigenwert λ=1 ) oder 3), d.h. es gibt ja durchaus auch stochastische Matrizen A ohne Konvergenz von An, beispielsweise A=(0110) .
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HJKweseleit

HJKweseleit aktiv_icon

13:47 Uhr, 05.02.2024

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Mit den Angaben von Hal9000 habe ich folgende nicht-stochastische Matrix erstellt:

A=(34111634).

Dann ist limnAn=(1221812).

Die Eigenwerte sind 1 und 1/2, die Eigenvektoren k(41) und k(4-1)

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HAL9000

HAL9000

15:34 Uhr, 05.02.2024

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Richtig, wir bekommen hier Diagonalisierung A=18(4-411)(10012)(14-14) ,

daraus entsprechend An=18(4-411)(10012n)(14-14)

mit Grenzwert G=18(4-411)(1000)(14-14)=18(41614),

was dem Resultat von HJKweseleit entspricht.


Übrigens, was die erwähnte Idempotenz betrifft: A muss es nicht sein, Grenzwertmatrix G (so sie denn existiert) allerdings schon.
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