Hallo Marc
das gibt es gar nicht, die parametrische Form. Es gibt immer tausende von Möglichkeiten.
An sich kannst du für den x-Wert eine beliebige Funktion nehmen, die Bedingung ist nur, dass durch diese Funktion dann auch alle x-Werte des Definitionsbereichs angenommen werden, und im Idealfall ist die Funktion auch noch injektiv.
Nehmen wir mal dein 1. Beispiel: y=3x-7
Hier kannst du zum Beispiel nehmen (banal)
x(t)=t; oder kurz: x = t. dieses x kannst du in der expliziten Form einsetzen und erhältst: y = 3t-7.
Jetzt hast du also 2 Gleichungen:
x=t
y=3t-7
Aus diesen 2 Gleichungen kannst du den Parameter wieder eliminieren und erhältst deine ursprüngliche Gleichung wieder: y=3x-7.
Du hättest aber auch folgendes machen können: x=t5+t3.
Dann ergäbe sich sich: y=3t5+3t3-7
Oder auch: x=(t+7)/3, womit sich y=t ergibt etc. etc.
Dein 2. Beispiel: x2 + y2 = 4
Eine kleine Analyse zeigt, dass der x-Wert (wie auch der y-Wert) zwischen den Werten -2 und +2 liegen muss. Da kann also zum Beispiel x=2*cos(t) gesetzt werden (Mit 0 <= t <= 2Pi nimmt dann der x-Wert gerade die gültigen Werte zwischen -2 und +2 an).
Somit ergibt sich:
y2 = 4-4cos2(t) = 4-4(1-sin2(t)) = 4sin2(t), oder: y=2sin(t).
Insgesamt also: x=2cos(t);y=2sin(t).
Auch hier kann t wieder eliminiert werden, und es entsteht die ursprüngliche Gleichung ohne Parameter.
Die Substitution x=r*cos(t);y=r*sin(t) ist übrigens die Parametertransformation, wenn du in Polarkoordinaten rechnen willst.
Man hätte aber auch z.B. so substituieren können:
x=2(1-t2)/(1+t2)
y=4t/(1+t2)
Hier könnte dann der Parameter von -Unendlich bis +Unendlich laufen, und dein Kreis würde dadurch genau einmal durchlaufen.
So, ich hoffe, ich habe etwas Licht in die Angelegenheit gebracht.
Mit lieben Grüssen
Paul
www.matheraum.de
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