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Konvergenz Rekursiver Folge,unbekannter Startwert

Universität / Fachhochschule

Funktionenfolgen

Tags: Funktionenfolgen

 
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gerolsteiner

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13:27 Uhr, 31.08.2017

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Hallo,

ich brauch mal wieder Hilfe, bei der ich sehr unsicher bin, ob mein Ansatz in die Richtige Richtung geht.

Erstmal zu der ersten Aufgabe:

Um Konvergenz zu zeigen, versuche ich zu zeigen, dass die Folge nach unten beschränkt und monoton fallend ist.

zur Beschränktheit:

Wenn man sich die Funktion f(x)=x2+9-sin(x) anschaut, sieht man das x20 und |sin(x)|1 und 9 eine Konstante ist.
Vermutung die Folge ist nach unten Beschränkt mit 0+9-1=8.

z.z. a(n)8

I.A. n=0
a(0)=r8 für alle rR8

I.V. Für ein beliebiges nN gilt: a(n)8

I.S. z.z. a(n+1)8

Betrachte: a(n+1)=a(n)2+9-sin(a(n))>I.V82+9-sin(8)>8. q.e.d

Folge ist nach unten durch 8 beschränkt


weiterhin z.z. Folge ist monoton fallend:
z.z. a(n)>a(n+1)

I.A. n=0
a(0)=r>r2+9-sin(r)=a(1)

das gilt offensichtlich nicht, denn r<r2 für alle. rR

Also kann ich nicht das Montoniekriterium hier anwenden?
Die Folge wenn man sie sich vorstellt, ist ja sozusagen eine Parabel, also offensichtlich nach unten beschränkt und nach oben nicht beschränkt. Heißt das, dass die Folge insgesamt unbeschränkt ist und somit divergent? Ich bringe da glaub ich was durcheinander mit den Definitionen..

Danke für die Hilfe.
Grüße Gerolsteiner




rekFolge
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DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

14:14 Uhr, 31.08.2017

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Dass die Folge nach unten durch 8 beschränkt ist, geht direkt ohne Induktion,
denn f(x)8 für alle x.

Monoton ist sie auch, weil f(x)=x2+9-sin(x)xx+8x8+8>x.
Sie ist auch nicht nur einfach monoton, sonder für sie gilt ar(k)8k, das folgt aus der oberen Zeile. Also konvergiert sie gegen + für alle r.

gerolsteiner

gerolsteiner aktiv_icon

18:41 Uhr, 31.08.2017

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Danke für die Antwort!

Also ist diese rekursive Folge bestimmt divergent für alle r?

Ich wollt hier ja das Monotoniekriterium verwenden, um zu zeigen, dass diese Folge evtl. konvergiert. Da sie ja nach unten beschränkt ist, muss ich doch nach dem Kriterium auch zeigen, dass sie monoton fallend ist, richtig?
Aber wie ich gezeigt habe, ist das ja offensichtlich nicht der Fall. Wenn ich dann zusätzlich untersuchen würde, ob sie monoton wachsend ist und der Fall trifft ja hier zu. Kann ich daraus schliessen, dass es gegen konvergiert?
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

18:48 Uhr, 31.08.2017

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Nein, monoton wachsend bedeutet nicht, dass es gegen gehen muss, z.B. 1-1/n.
Ich habe gezeigt, wie man argumentiert, dass sie gegen geht.
gerolsteiner

gerolsteiner aktiv_icon

18:52 Uhr, 31.08.2017

Antworten
Ja generell nicht, aber in diesem Fall, mit dem Zusammenhang,dass es nacht unten beschränkt ist und nicht monoton fallend ist?
Antwort
ledum

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12:05 Uhr, 01.09.2017

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Hallo
"in diesem Fall hat die DrB gezeigt, warum divergent,
aber nach unten beschränkt hilft dabei nichts, monoton wachsend auch nicht, das wurde schon gesagt, also versteh ich deine Frage nicht.
Gruß ledum
gerolsteiner

gerolsteiner aktiv_icon

21:34 Uhr, 19.09.2017

Antworten
Hey,
wie in einem anderen Post schon beschrieben. Gibt es für die Lösung solcher Aufgaben, wohl eine einfachere Lösung. Ich versuche sie mal auf die erste Aufgabe anzuwenden.


Die Folge ar konvergiert, wenn f(limar)=limar gilt.
Es gilt: limar(n)=a=limar(n+1)

Annahme: Die Folge konvergiert. Dann muss gelten f(a)=a gelten.

f(a)=a2+9-sin(a)=a

a2+9-sin(a)-a=!0

Als Übung versuche ich mal die Anwendung des Zwischenwertsatzes. Alternativ wäre das auch möglich, wenn man zeigt, dass es nach unten mit 8 beschränkt ist bzw. dort ein Minimum hat?

Die Funktion ist stetig als Komposition stetiger Funktionen.
D.h. es existiert hier eine Nullstelle, falls f(x1)0 und f(x2)0 mit f(x1)0f(x2) und x1,x2R.

Dazu untersuche ich zunächst: lim(x1)x12+9-sin(x1)==lim(x2)-f(x2)

Da beides mal die Werte gegen konvergieren, existiert keine Nullstelle.
Daraus folgt a2+9-sin(a)-a>0 und somit ist diese Folge divergent.



fix
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

08:36 Uhr, 20.09.2017

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Etwas einfacher wäre:

a2+9-sin(a)-aa2+8-a=(a-0.5)2+7.757.75>0 für alle a.
gerolsteiner

gerolsteiner aktiv_icon

10:42 Uhr, 20.09.2017

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Ok. Das ist wirklich einfacher.

Nochmal eine grundsätzliche Frage. In dieser Aufgabe 4 sollten wir ja beweisen:
ar konvergiert f(limar)=limar.

Was wir aber gezeigt haben, ist doch folgendes? Also f(limar)limarar divergent.
Das kann man so ohne weiteres machen, indem man einen Widerspruchsbeweis, oben anwendet?

Also wir nehmen an, dass ar konvergiert(wissen es aber nicht), dann muss auf jeden fall die Bedingung f(limar)=limar wahr sein, damit diese ganze Folgerung wahr ist. In Aussagenlogik bedeutet das doch gerade true false ( Ist false) und true-> true (ist true).



Und zur zweiten Aufgabe des Blattes ganz oben. Kann ich den Satz hier auch anwenden, indem ich mir die Folge br als Funktion definiere?

in etwa f(x)=x+(x+(-1)x2x)x2. xN \0

und dann wie oben vorgehen?

Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

10:47 Uhr, 20.09.2017

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"Das kann man so ohne weiteres machen, indem man einen Widerspruchsbeweis, oben anwendet?"

Ja. Dan ist ganz normale "Umkehrung" von Implikation.

"Und zur zweiten Aufgabe des Blattes ganz oben. Kann ich den Satz hier auch anwenden, indem ich mir die Folge als Funktion definiere?"

Die Funktion ist leider nicht stetig. Eigentlich ist sie nicht mal wohl definiert, denn was ist z.B. (-1)2?
gerolsteiner

gerolsteiner aktiv_icon

12:24 Uhr, 20.09.2017

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Stimmt, das geht nicht. Schade.

Ok. Mein Versuch hier dann:


Ich betrachte die folge br(n)=br(n-1)+(n+(-1)n2n)n2

Definiere mir cr(n)=r+f(n), wobei f(n)=(n+(-1)n2n)n2

Tendenz dieser Folge:
cr(0)=r
cr(1)=r+f(1)
cr(2)=(r+f(1))+f(2)
cr(n)=(r+f(1)+f(2))+f(3)+...+f(n-1)

cr=r+n=0n-1(n+(-1)n2n)n2
...

Man erkennt also, für die Konvergenz entscheidend ist das f(n), wenn das konvergiert, dann konvergiert unsere Folge br.

zu prüfen n=0n-1(n+(-1)n2n)n2 auf Konvergenz

Es gilt: n2>n
n=0n-1(n+(-1)n2n)n2n=0n-1(n+12n)n2n=0n-1(n+12n)n

Mit Wurzelkriterium für: lim(n+12n)n=12<1 konvergiert die Majorante somit auch n=0n-1(n+(-1)n2n)n2.

Fazit: da f(n) konvergiert konvergiert die Folge br. rR


Stimmt das? oder gibt es hier auch einen leichteren Weg?
Antwort
DrBoogie

DrBoogie aktiv_icon

13:29 Uhr, 20.09.2017

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limn(n+12n)n ist nicht 1/2, sondern 0.

Es gilt allgemein: limn(1+xn)n=ex, daher limn(n+12n)n=limn(12)n(1+1n)n=limn(12)nlimn(1+1n)n0e1=0.

Aber jetzt wie man am einfachsten argumentiert:

wegen limn(1+1n)n=e gilt (1+1n)n<3 für alle genug große n. Dann aber gilt für solche n:

0(n+(-1)n2n)n2(n+12n)n2=((n+12n)n)n=((12)n(1+1n)n)n<(3(12)n)n<3(12)n,
denn für große n gilt 3(12)n<1.

Damit haben eine kovergierende Majorante für n(n+(-1)n2n)n2,
also konvergiert die Reihe und damit auch die Folge br(n).




Frage beantwortet
gerolsteiner

gerolsteiner aktiv_icon

14:01 Uhr, 20.09.2017

Antworten
Nochmals vielen Dank DrBoogie!