Mathematik online lernen im Mathe-Forum. Nachhilfe online
Startseite » Forum » Lineare Unabhängigkeit von Polynomen

Lineare Unabhängigkeit von Polynomen

Universität / Fachhochschule

Lineare Unabhängigkeit

Tags: Lineare Unabhängigkeit, polynom

 
Antworten Neue Frage stellen Im Forum suchen
Neue Frage
Einheitsmatrix

Einheitsmatrix aktiv_icon

10:34 Uhr, 24.03.2023

Antworten
Hallo, ich hätte eine Frage zu einer Aufgabe in der die Lineare Unabhängigkeit von Funktionen/Vektoren abgefragt wird. Die Aufgabe:

Sei V=Π2()={p::p(x)=a2x2+a1x+a0 mit a0,a1,a2}. Gegeben sind die Vektoren p0(t)=0, p1(t)=1*t, p2(t)=2*(t-1) und p3(t)=3*t2

Prüfen Sie für die folgenden Tupel, ob sie linear unabhängig sind, ob sie ein Erzeugendensystem
von V bilden und ob sie eine Basis von V sind:
a) (p1,p2,p3),
b) (p0,p1,p2,p3),
c) (p2,p3).

Bei Vektoren weiß ich das sie linear Unabhängig sind, wenn nur dann ein Nullvektor rauskommt, wenn alle Lambda Null sind. Aber wie gehe ich vor. Ich nehme auch an etwas gegen Null zu setzen. Aber was genau? Und wenn es lineare Unabhängig ist, ist es dann nicht auch automatisch ein Erzeugendensystem und eine Basis von V?

Danke für die Hilfe,
LG Einheitsmatrix

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
Punov

Punov aktiv_icon

12:00 Uhr, 24.03.2023

Antworten
Hallo, Einheitsmatrix!

Ich nehme mal exemplarisch das Tripel (p1,p2,p3). Um auf lineare Unabhängigkeit zu testen, setze

λ1p1(t)+λ2(t)p2(t)+λ3p3(t)=3λ3t2+(λ1+2λ2)t-2λ20.

Da alle Koeffizienten des Nullpolynoms verschwinden, gilt also

3λ3=0,
λ1+2λ2=0,
-2λ2=0.

Löse das nach λ1,λ2,λ3. Wenn λ1=λ2=λ3=0, liegt lineare Unabhängigkeit vor, andernfalls nicht.

Um zu überprüfen, ob das Tripel ein Erzeugendensystem ist, wähle ein beliebiges (!) Polynom pΠ2 aus deinem Vektorraum Π2 und schaue, ob es als Linearkombination der Polynome des Tripels darstellbar ist, d.h. setze

p(t)=a2t2+a1t+a0=λ1p1(t)+λ2p2(t)+λ3p3(t)

mit noch unbekannten Koeffizienten λ1,λ2,λ3 und löse nach diesen auf. Gibt es eine Lösung, ist das Tripel ein Erzeugendensystem, andernfalls nicht.

Ist das Tripel linear unabhängig UND ein Erzeugendensystem, ist es eine Basis.

Für die anderen Tupel kannst du analog vorgehen, wobei du auch auf die Anzahl der Elemente schauen solltest, denn der Vektorraum ist ja 3-dimensional.

Viele Grüße
Einheitsmatrix

Einheitsmatrix aktiv_icon

15:37 Uhr, 24.03.2023

Antworten
Hallo Punov,

danke für die Antwort. Warum fallen die t's denn einfach weg und warum dürfen wir das Polynom auseinander ziehen? Also es wäre ja dann:

3λ3=0λ3=0
-2λ2=0λ2=0
Da λ2=0λ1+2λ2=0λ1=0

Somit ist es ja linear Abhängig, aber müsste man das nicht als eine Gleichung betrachten und das alles = 0 setzen. Oder habe ich dich einfach falsch verstanden?

Wenn wir jetzt also auf ein Erzeugendensystem prüfen bei a) würde ja rauskommen, dass
p(t)=a2t2+a1t+a0=3λ3t2+(λ1+2λ2)t-2λ2, gilt da (3λ3),(λ1+2λ2),(-2λ2), oder?

Und damit ist es insgesamt eine Basis.

Und b und c würden automatisch rausfallen weil sie nicht aus dem 3 sind? oder müsste man b noch untersuchen, bloß dann einen weglassen?

LG Einheitsmatrix
Antwort
Punov

Punov aktiv_icon

15:53 Uhr, 24.03.2023

Antworten
Hallo,

Du betrachtest eine beliebige Linearkombination von p1,p2 und p3 und setzt sie gleich dem Nullpolynom p(t)=0. Die Koeffizienten des Nullpolynoms sind allesamt 0, also machst du einen Koeffizientenvergleich. Daraus ergeben sich dann die drei Gleichungen.

Wie du richtig argumentierst, folgt λ1=λ2=λ3=0. Aber das bedeutet lineare Unabhängigkeit, nicht lineare Abhängigkeit.

Zu dem anderen Punkt: Die Idee ist es zu untersuchen, ob du ein beliebig gegebenes Polynom p(t)=at2+bt+cΠ2 als Linearkombination von p1,p2,p3 darstellen kannst. Das heißt, die Frage ist, ob die Gleichung

p(t)=i=13λipi(t)

eine Lösung (λ1,λ2,λ3)3 hat, wobei du a,b,c als beliebig gegeben annimmst.

Du musst also wieder einen Koeffizientenvergleich machen und bekommst die Lösung

λ1=b+c,λ2=-c2,λ3=a3.

Somit ist (p1,p2,p3) linear unabhängig und ein Erzeugendensystem, also eine Basis von V=Π2.


Bei den anderen beiden Teilaufgaben kann es sich jedenfalls nicht um eine Basis handeln, da der Vektorraum dreidimensional ist.


Viele Grüße
Antwort
michaL

michaL aktiv_icon

16:03 Uhr, 24.03.2023

Antworten
Hallo,

> Bei Vektoren weiß ich das sie linear Unabhängig sind, wenn nur dann ein Nullvektor rauskommt, wenn alle Lambda Null sind. Aber wie gehe ich vor.

Na, genauso. (Mir scheint, du hast noch nicht verstanden, was ein Vektor ist...)
Ok, man untersucht bei linearer Unabhängigkeit die Gleichung λp1(t)+μp2(t)+νp3(t)0, d.h. λt+μ2(t-1)+ν3t2=0t.

Ich nehme mir mal lieber
λt+μ2(t-1)+ν3t2=0.............(1)
her.

> Warum fallen die t's denn einfach weg und warum dürfen wir das Polynom auseinander ziehen?

Diese Gleichung erlaubt doch ein Zusammenfassen der einzelnen Potenzen von t, oder nicht?

Damit erhalten wir:
3νt2+(2μ+λ)t-2μ=0.......(2)

Wenn man nun weiß, dass {1,t,t2} (aufgefasst als eine Menge von Polynomen) eine Basis des Π2() ist, dann ist diese Menge also insbesondere linear unabhängig.
Gleichung (2) ist aber von der Form
πt2+ρt+σ=0, ergo müssen doch die Koeffizienten (in (2) also 3ν, 2μ+λ und -2μ) sämtlich gleich Null sein, oder nicht?

Daraus ergibt sich dann das Gleichungssystem:
0=3ν
0=2μ+λ
0=-2μ

Die t fallen also nicht einfach so weg. Es steckt schon ein wenig mehr dahinter.

Wie das untere LGS schnell verrät, ist {p1,p2,p3} linear unabhängig.
Dann ist aber auch jede Teilmenge (außer der leeren) davon linear unabhängig, was c) gleich mit erledigt.

b) muss man gar nicht so lange untersuchen, da der Nullvektor Teil der Menge ist, die auf lineare Unabhängigkeit untersucht werden soll. Wegen λp0(t)=0 für alle λ,t (man schreibt da auch gerne λp0(t)), ist die Menge auf jeden Fall linear anhängig.
Alternativ könnte man auch mit Dimensionsgründen kommen. Wenn man dim(Π2())=3 schon weiß, dann müssen vier Vektoren aus diesem Vektorraum notwendigerweise linear abhängig sein.

> Und wenn es lineare Unabhängig ist, ist es dann nicht auch automatisch ein Erzeugendensystem und eine Basis von V?

Nicht unbedingt. Eine Basis ist eine maximal linear unabhängige Teilmenge.
In c) hast du eine linear unabhängige Menge, aber keine maximal linear unabhängige Menge, wie wiederum a) zeigt.
Daher ist die Menge in c) zwar linear unabhängig, aber eben keine Basis von Π2().

Mfg Michael
Diese Frage wurde automatisch geschlossen, da der Fragesteller kein Interesse mehr an der Frage gezeigt hat.