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Hallo, ich habe eine Frage : Seien eine reguläre Matrix und die zugeordnete Möbius-Transformation. Warum sind und "isomorph"? Die Gleichheit der Koeffizienten zeigt sich ja beim Iterieren der Anwendung : entspricht Beispielsweise die zweite Iteration : Gibt es da eine interdisziplinäre Begründung für? :-) Oder eine simple Erklärung auf die ich nur nicht komme? Wie auch immer, finde ich die Gleichheit zwischen Matrix und Möbius-Transformation sehr faszinierend. Gruß Maki |
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Hallo Maki76, und sind nur "homomorph"; denn du kannst leicht nachprüfen, dass die Matrizen und für jedes komplexe dieselbe Möbiustransformation erzeugen. Was dahintersteckt, ist, dass man die Möbiustrafos garnicht als Abbildungen von nach auffasst, sondern als projektive lineare Abbildungen der projektiven komplexen Gerade auf sich. Und in diesem Kontext werden diese Abbildungen ganz normale Klassen linearer Abbildungen des Vektorraums in sich, und lineare Abbildungen eines 2-dimensionalen Vektorraums beschreibt man nun mal mit -Matrizen. Wenn dich mehr hierzu interessiert, schreibe ich dir gerne noch etwas über den genaueren Zusammenhang. Gruß ermanus |
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Hallo ermanus, auf jeden Fall interessiert mich das genauer. Mit Möbius-Transformationen habe ich mich einige Wochen im Zusammenhang mit reellen Iterationen (hier bezeichnet mit "") von beschäftigt. Sei o.B.d.A . Dann suche ich eine Funktion , für die ist. Eine solche wäre z.B. . Dann ist gleich . Denkste! Die Gleichheit ist i.A. nur gegeben, wenn Schon für negative Werte kann es zu einem "Phasenüberschlag" kommen (s. linker Anhang). Das ist das Phänomen, das im Zusammenhang mit "virtuellen Zahlen" () auftritt. Beispiel : Es sollte sein. Aber in der Tat ist . Immerhin ist der Radius mit 49 richtig. Eine mögliche alternative Funktion - und hier kommt der Möbius ins Spiel - ist . Dann ist und es tritt kein Phasenüberschlag auf (s. rechter Anhang) Was die Möbius-Transformationen und die Projektion auf sich selbst betrifft so bin ich sehr neugierig auf den genaueren Zusammenhang. Gruß Maki |
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Hallo, hier wie versprochen eine Erklärung der Möbiustransformationen vom Standpunkt der projektiven komplexen Geraden aus: Man betrachtet die Menge . In dieser Menge definiert man eine Äquivalenzrelation . Die "Punkte" von sind die Klassen bzgl. dieser Äquivalenzrelation. Für die Äquivalenzklasse von schreibt man und nennt dies die Darstellung durch "homogene Koordinaten". Es ist z.B. so . Die Punkte mit kann man schreiben als . Setzt mn hat man . Dies sind die "endlichen Punkte" von , so dass man eine Einbettung erhält. Der Punkt ist der einzige "unendliche Punkt " von , d.h. man kann folgende Identifikation vornehmen. Wir betrachten nun lineare Abbildungen also . Übergang zu den homogenen Koordinaten liefert: . Im Falle bedeutet das . Im Falle eines endlichen Punktes (also ) setzen wir und und bekommen , also Im Falle des Punktes hat man , was entspricht. Gruß ermanus |
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Danke für Deine ausführliche Erklärung. Die Bezeichnung "homogene Koordinaten" irritiert mich ein wenig. Ich kannte diese bis jetzt nur als Erweiterung einer Transformationsmatrix, so dass Translationen ebenfalls berücksichtigt werden können. Was Du schreibst ist schon recht interessant, aber ich habe nicht alles verstanden. Warum können wir einfach von zu übergehen? Und sind die Möbius-Transformationen die Einzigen, die die Riemann-Kugel konform auf sich selbst abbilden (Wikipedia) oder gibt es da noch andere? Nee, ne? Und wenn die reelle projektive Gerade homöomorph zum Kreis ist, warum heisst sie dann Gerade (Wikipedia) und nicht Kreis? :-) Bei der stereographischen Projektion (Wikipedia) blicke ich auch nicht ganz durch. In dem Artikel steht, dass , aber ich verstehe dabei nicht, wie die Riemann-Kugel auf sich selbst abgebildet wird. :-( Und müsste es nicht heißen? Weil vorher geschrieben wurde, dass die Projektion gemäß die Sphäre nach abbildet. Gruß Maki |
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Nachher antworte ich etwas länger. Hier nur die Frage: ein 3-Eck und ein 4-Eck sind homöomorph; warum nennt man dann nicht die 4-Ecke 3-Ecke? ;-) |
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Hier eine Antwort auf eine deiner Fragen: Die konformen Abbildungen der Riemannschen Zahlkugel auf sich sind genau die Möbiustransformationen. |
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Zum Übergang zu : Für die Punkte der projektiven Gerade gilt ja . Diese Punkte sind also gerade die 1-dimensionalen Unterräume des Vektorraums . Eine bijektive lineare Abbildung bildet jeden dieser Unterräume auf einen ebensolchen Unterraum ab. Daher liefert jede bijektive lineare Abbildung eine Abbildung . Eine so gewonnene Abbildung heißt lineare projektive Abbildung. In Koordinaten bedeutet dies den von mir angegebenen Übergang zu homogenen Koordinaten. In diesem Zusammenhang siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Projektive_lineare_Gruppe Gruß ermanus |
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Gib mir ein wenig Zeit, ich muss mir erst die Grundlagen bez. Nebenklassen, Normalteiler und Faktorgruppe aneignen. Dann hoffe ich die projektive Gerade besser zu verstehen :-) Oder sind zum Verständnis andere Voraussetzungen nötig? Gruß Maki |
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