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Positive Definitheit + invertierbarkeit

Universität / Fachhochschule

Tags: invertierbar, Positiv Definit

 
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8mileproof

8mileproof aktiv_icon

14:29 Uhr, 07.07.2012

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hallo, habe folgende aufgabe, die ich zeigen muss :

a) Wenn A positiv definit ist, dann ist A invertierbar

also ich habe mir zuerst die definition von positiv definitheit aufgeschrieben:

A heißt pos. definit, wenn A symmetrisch und vn \{0} gilt dass vtAv>0


nun habe ich die Aussage in die abstrakte schreibweise AB gebracht. d.h. ich muss zeigen , dass B¯A¯
also will ich zeigen, dass aus nicht-invertierbarkeit keine posi. definitheit folgt.

nun zu meinem beweis:

Annahmhe :A ist nicht invertierbar.
Dann gibt es ein vn \{0} mit Av=0.
vtAv>0vt0>00>0. Widerspruch.


Also ist die Annahme falsch und die Aussage ist wahr.



ist der beweis so korrekt ?


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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michaL

michaL aktiv_icon

14:40 Uhr, 07.07.2012

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Hallo,

grundsätzlich ja.
Allerdings vermischst du Kontraposition mit einem Widerspruchsbeweis.

Dein Beweis ist mehr ein Widerspruchsbeweis.
Sei A positiv definit, d.h. für alle v0: vtAv>0 (*)

Annahme: A nicht invertierbar, d.h. es gibt ein v0 mit Av=0. Dann gilt aber vtAv=0, was zu (*) im Widerspruch steht.
-----------------------------------------------------------------

Kontraposition weiß um die Möglichkeit, so einen Widerspruch zur Voraussetzung zu machen und beweist nur noch statt AB die äquivalente Aussage ¬B¬A:

Sei A nicht invertierbar, d.h. es gibt ein v0 mit Av=0. Dann gilt vtAv=0, also insbesondere NICHT für alle v0: vtAv>0.

Kontraposition ist also kürzer als ein Widerspruchsbeweis. Er ist auf das wesentliche beschränkt!

Mfg Michael
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hagman

hagman aktiv_icon

14:42 Uhr, 07.07.2012

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Ja, kann man so machen.

Allerdings zeigst du formal nicht eigentlich B¯A¯, sondern du zeigst, dass B¯ zusammen mit A auf einen Widerspruch führt. Mit anderen Worten: Zu zeigst AB per reductio ad absurdum. Aber kommt ja alles auf dasselbe heraus, hört sich nur verdrehter an ...


8mileproof

8mileproof aktiv_icon

14:56 Uhr, 07.07.2012

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jawohl!!!! bis auf diesen kleinen schönheitsfehler habe ich wohl den beweis hinbekommen. freut mich.

eine kleine und und eine große frage hätte ich da noch

zuerst die kleine frage: wenn A nicht invertierbar ist, wieso gilt dann Av=0? hab das im internet irgendwo auf ner seite gefunden und meinen beweis damit gestartet.



jetzt die große frage:

ich hab im anschluss danach eine weitere aussage versucht zu beweisen. hier ist sie:

Wenn A=TtT, wobei T eine invertierbare Matrix ist, dann ist A pos. definit.

nun um das zu zeigen, habe ich die kriterien für positive definitheit, die ich auch oben genannt habe(Symmetrie +vtAvv>0) überprüft.
vorher muss ich noch sagen, dass wir in der vorlesung gelernt haben, dass wenn A pos. definit ist, dann hat sie die Form A=TtT. hier war quasi die umkehrung gefragt.
ALso jetz mein beweis:

1) Symmetrie. zu zeigen :A=At.
laut Vor. gilt :A=(TtT)t=TTt=At

2) Bedingung vtAv>0v0. also setze ich ein vt(TtT)v>0. und hier habe ich gesagt, dass TtT0 ist und somit das ganze >0 ist. geht das oder ist es zu schwach?



Antwort
michaL

michaL aktiv_icon

15:56 Uhr, 07.07.2012

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Hallo,

eine (quadratische) Matrix A heißt invertierbar, wenn es eine Matrix B gibt, sodass AB=E gilt (wobei E die zugeh. Einheitsmatrix ist).

Betrachtet man den aus A induzierten Vektorraumhomomorphismus xAx, so ist das offenbar genau dann der Fall, wenn xAx bijektiv ist. Aufgrund der endlichen Dimension (des Vektorraums, mit dessen Elementen man A multiplizieren kann) reicht da aber aus, wenn xAx injektiv ist (oder surjektiv, das andere folgt jeweils aus der Dimensionsformel).

Nun ist die Abbildung xAx offenbar genau dann injektiv, wenn es nur (genau) eine Lösung für Ax=0 gibt.
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Das alles ist BASIC in linearer Algebra. Dort (Lineare Algebra I) werden alle diese Zusammenhänge bewiesen.

Mfg Michael

ZUSATZ:

Beweis von TtT positiv definit: Dein Beweis ist tatsächlich schwach; das Argument trifft ja auch auf andere Matrizen zu, deren Produkt mit der Transponierten eben nicht positiv definit ist.

Der wesentliche Teil geht auf folgende beiden Aussagen zurück:
* das Standardskalarprodukt ist positiv definit
* vt(TtT)v=(Tv)t(Tv), d.h. vt(TtT)v drückt eben genau das Standardskalarprodukt bzgl. des Basiswechels vTv aus.

Mfg Michael
8mileproof

8mileproof aktiv_icon

14:37 Uhr, 08.07.2012

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den 2. Teil, also das mit dem basiswechsel verstehe ich leider nicht so ganz.
wieso drückt das den basiswechsel aus?
Antwort
hagman

hagman aktiv_icon

15:05 Uhr, 08.07.2012

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Du hast da oben einen Dreher drin, denn (XY)t=YtXt, somit unmittelbar At=(TtT)t=TtT=A.

Zu 2) ist einfach vtTtTv=wtw mit w:=Tv.
Und bekanntlich ist beim Standardskalarprodukt ja wtw0, und sogar wtw>0, sofern w0.
Kann w=0 sein, obwohl v0 ist? Nein, denn T sollte ja obendrein invertierbar sein!
Aus v0 folgt also w!00 und somit vtTtTv=wtw>0
Frage beantwortet
8mileproof

8mileproof aktiv_icon

17:50 Uhr, 08.07.2012

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okay, danke euch beiden. habe es jetzt endlich begriffen.