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Schnitt von kompakten Teilmengen

Universität / Fachhochschule

Tags: Durchschnitt, kompaktheit, topologischer raum

 
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meli0107

meli0107 aktiv_icon

12:53 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Hallo !

Ich soll zeigen, dass der Schnitt endlich vieler kompakter Teilmengen KiX(i=1,...n) eines topologischen Raumes X wieder kompakt ist.

Ich hätte bis jetzt mal so überlegt: Ich wähle zu jeder Menge Ki eine offene Überdeckung und bilde dann den Durchschnitt dieser Überdeckungen. Da alle Ki kompakt sind, existieren Teilüberdeckungen zu jeder offenen Überdeckung von Ki. Wenn ich dann den Durchschnitt dieser Teilüberdeckungen betrachte, kann ich dann damit irgendwie weiter argumentieren, dass der Durchschnitt der Ki kompakt ist?
Oder ist das generell der falsche Ansatz?

Danke schonmal !

LG Meli

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
ermanus

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13:02 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Hallo,

du kannst nicht einfach nach Gutdünken zu jedem Ki eine offene
Überdeckung "wählen"; denn du musst von einer offenen Überdeckung
von Ki ausgehen. Die musst du also als gegeben betrachten ...

Gruß ermanus
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

14:35 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Nochmal 'ne Frage:
ist es wirklich ein beliebiger topologischer Raum
oder vielleicht doch eher ein metrischer Raum?
Sind beliebige topologische Räume zugelassen, so
gibt es Beispiele, wo bereits der Durchschnitt zweier
kompakter Mengen NICHT kompakt ist !
meli0107

meli0107 aktiv_icon

17:47 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Hallo Ermanus!

Ja X ist ein topologischer Raum. In der Angabe steht nichts darüber, dass es ein metrischer Raum ist... Inwiefern ist das ein Problem?

Okay also angenommen:

K=KiUj, wobei (Uj)_ (jJ) eine beliebige offene Überdeckung des Durschnittes ist.

Ich weiß nun, dass meine Ki alle kompakt sind, womit jedes Ki eine endlcihe Teilüberdeckung besitzt.

Aber wie kann ich nun weitermachen? Du meintest ja, dass ich nicht einfach auch von diesen den Durschnitt nehmen darf/ kann oder?

Danke schonmal! Auch für deine schnelle Antwort!

Liebe Grüße

Meli


Antwort
ermanus

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17:52 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Die Lage ist viel schlimmer!
Ich meine, dass die Aussage falsch ist und es uns deswegen nicht gelingen kann
sie zu beweisen.
meli0107

meli0107 aktiv_icon

17:58 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Ohje, dann muss da ein Angabefehler vorliegen.. Also ganz konkret lautet die Aufgabenstellung:

Zeigen Sie, dass der Schnitt endlich vieler kompakter Teilmengen KiX,i=1,. . . ,n, eines topologischen Raumes X wieder kompakt ist. Es war die gleiche Angabe auch für die Vereinigung gefragt, aber diese habe ich geschafft (glaube ich zumindest).

Liebe Grüße

Meli
Antwort
ermanus

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18:03 Uhr, 16.05.2020

Antworten
Ja, bei der Vereinigung tritt das Problem auch nicht auf.
Es würde auch beim Durchschnitt hinzukriegen sein, wenn in dem
topologischen Raum kompakte Mengen abgeschlossen wären, was in
Hausdorff-Räumen sicher der Fall ist. Speziell würde man es also in
metrischen Räumen beweisen können.
Bei allgemeinen topologischen Räumen kann man ein Gegenbeispiel angeben.
meli0107

meli0107 aktiv_icon

11:11 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Guten Tag!

Also ich hab jetzt nochmal bei den Aufgabenstellern nachgefragt und die Angabe sollte stimmen.. X ist ein beliebiger topologischer Raum.

Kann ich das wirklich nicht beweisen?

Gruß Meli
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

11:26 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Das kannst du nicht, weil es falsch ist!

Hier kommt das Gegenbeispiel:

wir nehmen versehen mit der diskreten Topologie.
Seien ferner a,b irgendzwei verschiedene Elemente,
etwa a=-1,b=-2. Wir versehen nun X={a,b} mit
folgender Topologie:
Eine Menge sei offen, wenn sie
1. entweder eine beliebige Teilmenge von ist oder
2. die Menge {a} oder {b} ist oder
3. gleich ganz X ist.

In dieser Topologie sind die Mengen A={a}
und B={b} kompakt, AB=
ist hingegen nicht kompakt.

Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

11:48 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Vielleicht liegt das Geheimnis auch darin, dass ihr eine andere
Definition von "kompakt" habt als ich.
Ich verstehe darunter die Gürltigkeit der "Überdeckungseigenschaft"
Sei doch so nett und schreibe hier eure Definition von
Kompaktheit auf.
meli0107

meli0107 aktiv_icon

14:27 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Hallo Ermanus!

Also wir haben Kompaktheit wie folgt definiert:

Eine Teilmenge A eines metrischen Raumes (oder allgemeiner eines Hausdorff-Raumes) X heißt kompakt, wenn jede offene Überdeckung (Ui)i∈I von A eine endliche Teilüberdeckung besitzt,d.h.endlich viele Indizes i1,...,ikI existieren, so dass A ⊂ Ui_1 ∪ Ui_2 ∪ ...∪ Ui_k. Ein Hausdorff-Raum X heißt kompakt, wenn jede offene Überdeckungvon X eine endliche Teilüberdeckung besitzt (dies ist der Spezialfall A=X der obigen Definition.


Für konkret topologische Räume X haben wir keine andere Definition gemacht.

Gruß Meli
Antwort
ermanus

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15:15 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Aha! Ihr habt also Kompaktheit nur für Hausdorff-Räume definiert.
Die Info, die man dir gegeben hat, dass allein "topologischer Raum"
vorausgesetzt werde, war also FALSCH :(

Nun denn, dann müssen wir uns die Sache mit dem Durchschnitt nochmal
anschauen ;-)
Dauert aber ein bisschen ...

Gruß ermanus
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

15:35 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Sei ab jetzt immer Hausdorffsch vorausgesetzt.
Kennt ihr folgende Sätze?

1. Eine kompakte Menge ist abgeschlossen.

2. Eine abgeschlossene Teilmenge einer kompakten Menge ist kompakt.

Gruß ermanus
meli0107

meli0107 aktiv_icon

21:45 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Guten Abend Ermanus!

Ohje dann war wohl wirklich die Angabe falsch.. :(

Wir haben den folgenden Satz gemacht, der eigentlich beides vereint, wenn ich ihn richtig verstehe:

Sei X ein Hausdorff-Raum und KX eine kompakte Teilmenge. Dann ist K abgeschlossen und jede abgeschlossene Teilmenge A ⊂ K ist kompakt.

Liebe Grüße

Meli
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

21:54 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Das ist super!
Wir müssen ja nur für zwei kompakte Mengen A,B zeigen, dass AB
kompakt ist. Da A und B kompakt sind, sind A und B abgeschlossen,
also ist auch AB abgeschlossen. Nun ist aber ABA, also eine
abgesxchlossene Teilmenge des kompakten A, also selbst kompakt, fertig!
Gruß ermanus

meli0107

meli0107 aktiv_icon

23:21 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Danke Ermanus!

Das ist ja toll, vielen Dank, das macht nun Sinn, an diesen Satz hatte ich gar nicht gedacht! Aber reichen wirklich zwei Mengen? Ist eine Induktion (wegen endlich vieler Ki) hier nicht notwendig?


Außerdem wollte ich dich fragen, ob meine Gedanken zur Vereinigung nun noch stimmen, da mich X als beliebiger topologischer Raum (wie es eigentlich in der Angabe stand) nun doch etwas verwirrt hat:

Es seinen KiX,i=1,...n endlich viele kompakte Teilmengen von X. Wir wählen nun eine offene Überdeckung (Up)pP von der Vereinigung all meiner endlichen und kompakten Teilmengen Ki (die Vereinigung nennen wir K, also K=Ki).

Jedes Ki ist damit eine Teilmenge von Up.

Weil mit der Voraussetzung alle meine Ki kompakt sind:

K1Up (mit pP1),.....,KnUp (mit pPn)

Jedes Pi ist eine Teilmenge von P.

K ist also eine Teilmenge von der Vereinigung von all diesen Teilmengen: KUp(PPi) (die erste Vereinigung geht von i=1 bis n)=Up(pP1P2... Pn)

und damit ist Up(pP1P2... Pn) eine endliche Teilüberdeckung und K kompakt.


Liebe Grüße

Meli

Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

23:30 Uhr, 17.05.2020

Antworten
Hallo,
sowohl bei der Vereinigung als auch beim Durchschnitt muss man nur zwei Mengen betrachten;
denn z.B. A1A2A3=(A1A2)A3, etc.
Da dies so offensichtlich ebenso für endlich viele Mengen
funktioniert, würde ich persönlich nicht den Formalismus
der vollständigen Induktion bemühen. Du kannst das natürlich machen
um sicherzugehen, dass deine Lösung auch bei erbsenzählenden
KorrektorInnen Gnade findet. Ich halte das Auswalzen von
Trivialitäten nicht für lebendige Mathematik, sondern für schlechten Stil,
der einen nutzlos langweilt.

Deinen Beweis wg. Vereinigung schaue ich mir morgen nochmal an ...

Gruß ermanus
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

08:26 Uhr, 18.05.2020

Antworten
Hallo Meli,

habe mir deinen Beweis für die Vereinigung angeschaut.
Der ist vollkommen korrekt, aber insofern seltsam,
weil du das Wesentliche verschweigst, dass nämlich deine Pi
endlich sind und daher auch ihre Vereinigung. Das musst du unbedingt
reparieren ;-)

Gruß ermanus
Antwort
Maria1998

Maria1998 aktiv_icon

09:27 Uhr, 18.05.2020

Antworten
Hallo,

also ich glaube, dass man keine Induktion braucht..

Gruß Maria
meli0107

meli0107 aktiv_icon

09:54 Uhr, 18.05.2020

Antworten
Okay vielen vielen Dank ! Um mir ein paar Formalitäten zu ersparen, könnte ich bei der Vereinigung also genauso gut meine Argumente von oben auf einen Beweis mit nur 2 Mengen übertragen, und eine Induktion wäre dann aufgrund der Kenntnisse aus der Mengenlehrte nicht nötig, oder ?

LG Meli
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

10:10 Uhr, 18.05.2020

Antworten
Ja. Ich würde das so machen.
Das Risiko kann ich natürlich nicht für dich übernehmen ;-)

Du solltest aber beide Beweise beginnen mit den Worten:
"Offenbar genügt es, die Behauptung für zwei Mengen zu beweisen."
meli0107

meli0107 aktiv_icon

17:18 Uhr, 18.05.2020

Antworten
Alles klar vielen Dank! ;-)

Was ich mich noch gefragt habe:

Wenn ich beim Durchschnitt unendlich viele kompakte Teilmengen nehme, erhalte ich dann immer noch eine kompakte Menge? Bzw. falls nicht, warum nicht?

LG Meli
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

17:36 Uhr, 18.05.2020

Antworten
Da der Durchschnitt beliebig vieler abgeschlossener Mengen
wieder abgeschlossen ist, kannst du wieder schließen, dass die
Kompaktheit ebenfalls auf beliebige Durchschnitte zutrifft.
Antwort
jnkos

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12:17 Uhr, 20.12.2024

Antworten
Hallo,
Ein topologischer Raum wird in der Literatur nicht immer gleich definiert. Manchmal wird zusätzlich gefordert, dass jede Punktmenge abgeschlossen ist, was dann auch impliziert, dass dieser Raum ein Hausdorffraum ist. Daher könnte vielleicht die Verwirrung kommen
(auch wenn ich wirklich nicht weiß, ob die Antwort 4 Jahre später noch etwas bringt egal xD)
LG Jakob