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Taylor-Entwicklung, Restgliedabschätzung

Schüler

Tags: Restglied, Taylorpolynom, Taylorreihe

 
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lisaa2222

lisaa2222 aktiv_icon

00:24 Uhr, 28.07.2015

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Führen Sie die Taylor-Entwicklung um Null bis zur fünften Ordnung für die folgende Funktion durch und schätzen Sie das Restglied ab. f(x)=sin(x).

Die Taylor-Entwicklung lautet ja allgemein:

Tn(x0)=n=0Nfn(x0)n!(x-x0)n

Dann ist um x0=0:

T5(x0=0)=f(0)+f'(0)x+12f''(0)x2+16f'''(0)x3+124f4(0)x4+1120f5(0)x5+R5

Die einzelnen Funktionen:

f(0)=sin(0)=0

f'(0)=cos(0)=1

f''(0)=-sin(0)=0

f'''(0)=-cos(0)=-1

f4(0)=sin(0)=0

f5(0)=cos(0)=1

f6(0)=-sin(0)=0

Eingesetzt:

T5(0)=x-x3+x5+R5

Jetzt weiß ich nicht was ich mit dem Restglied R5 machen soll? Ich habe dazu nur die Formel:

Rn(x,x0)=(x-x)n+1(n+1)!fn+1(ξ)

Für R5 wäre das:

R5(x,0)=(x-x0)66!f6(ξ)

R5(x,0)=-x66!sin(ξ)

Ich habe aber gar keine Ahnung was dieser Ausdruck bedeutet und wie ich das Restglied nun abschätzen soll?

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich benötige bitte nur das Ergebnis und keinen längeren Lösungsweg."
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Roman-22

Roman-22

02:13 Uhr, 28.07.2015

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>T5(0)=x-x3+x5+R5
Nein, das denke ich nicht!

1) Ist das nicht T5(0), denn T5(0)=0. Es ist T5(x)
2) hast du die Divison durch die Faktoriellen vergessen


> R5(x,0)=-x66!⋅sin(ξ)
Das ist die Lagrange-Darstellung des Restglieds und es fehlt die Information, dass es sich bei ξ um einen Wert handelt, der zwischen der Entwicklungsstelle x0 (bei dir 0) und dem Wert x liegt.
Es wird nur ausgesagt, dass es einen Wert ξ gibt, der, eingesetzt in diese Formel, ganz genau das Restglied darstellt. Leider kennen wir ξ nicht. Also müssen wir "schlechtestmöglich" abschätzen um sicher behaupten zu können, dass der tatsächliche Fehler kleiner ist.
Wie verhält sich denn der Ausdruck -x66!sin(ξ) für verschiedene Werte von xi? Am x können wir nichts ändern. Dass der Fehler umso größer wird, je weiter wir uns mit x von der Entwicklungsstelle 0 entfernen ist logisch. Also dieser Wert wird wohl (absolut) am größten, wenn sin(ξ)=±1 ist. Der Fehler, den wir machen, wenn wir nach dem 6.Glied (dem mit x5) abschneiden, ist also absolut sicher kleiner als x66!

Berechnen wir mit der Reihe zB näherungsweise sin(π6), so erhalten wir
sin(π6)π6-16(π6)3+1120(π6)50,500002133
und können aufgrund obiger Abschätzung sagen, dass der Fehler den wir dabei gemacht haben sicher kleiner als (π6)67202,86210-5 ist.
Da wir wissen, dass sin(π6)=12 ist, wissen wir in diesem Beispiel, dass der Fehler "genau" 2.13310-6 ist, also tatsächlich kleiner als der oben genannte Wert.

In diesem konkreten Beispiel könnten wir den Fehler sogar noch besser abschätzen, weil es sich um eine alternierende Reihe handelt. Bei solchen Reihen ist der absolute Fehler sicher kleiner als der Betrag des nächsten Glieds, das wäre hier (π6)77!2,14110-6. Das ist schon eine sehr gute Abschätzung. Ich vermute allerdings, dass bei dieser Aufgabe von dir der erst Ansatz mit dem Lagrange-Restglied erwartet wird.

R



lisaa2222

lisaa2222 aktiv_icon

02:44 Uhr, 28.07.2015

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Sorrie, das Taylor-Polynom lautet dann:

T5(x)=x-16x3+1120x5+R5

Dankeschön für die mega ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen! :-)