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Hallo ihr Lieben,
ich hoffe um Hilfe, da ich nicht weiß, ob meine Tochter in der Mathearbeit eine 1 oder 2 haben sollte. Die Gesamtnote in der 3. Klasse (1 oder 2) hängt von folgender Frage ab:
"Hüpfe am Rechenstrich immer drei Sprünge!" a.) .... b.) "immer 100 zurück"
Vorgegeben ist ein Zahlenstrahl wie folgt (siehe Bild).
Ist Aufgabe b.) falsch beantwortet ("Ein Zahlenstrahl geht von links nach rechts immer aufsteigend, das ist Konvention") oder kann die Antwort als richtig gelten ("Ich hüpfe doch wie gefordert genau drei Sprünge und immer 100 zurück, die Richtung war nicht vorgegeben. Also fange ich links an und hüpfe nach rechts, bis ich auf den Endwert komme.")
Was meint ihr?
Lieben Gruß, ein Vater, der dachte, diese Frage sei einfach...
Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich benötige bitte nur das Ergebnis und keinen längeren Lösungsweg." |
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Ich finde das schwer zu beurteilen. Ich denke aber, dass man die Korrektur vom Lehrer vertreten kann, denn von 3 Punkten ist ja auch was anderes als wenn es 0 von 3 Punkten gewesen wären. Wahrscheinlich haben sie so ähnliche Aufgaben geübt und hätten daher wissen müssen wie genau die Aufgabenstellung zu interpretieren ist. Aber mal was anderes: Wen interessiert es später noch was man in der 3.Klasse in Mathe hatte? ;-) Ok klar in dem Moment versucht man immer das bestmögliche rauszuholen, aber in paar Jahren wirst du darüber lachen, dass du dir da ernsthaft Gedanken darüber gemacht hast.
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Danke für die erste Antwort. Gerne weitere Meinungen.
Die 1,5 Punkte hat sie übrigens für die anderen beiden, richtig gelösten Aufgaben a.) und c.) bekommen, für b.) gab es 0P.
Ja - Nach meinem Gefühl hängt da auch nicht wirklich das Leben von ab aber in diesem Alter haben die ein so extrem hohes Gerechtigkeitsempfinden. Da hätte ich einfach gerne eine gute Erklärung parat oder eine Korrektur der Korrektur.
LG, Tom
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Ups da habe ich wohl zu schnell geguckt. Ich denke aber man kann dem Lehrer da keinen Vorwurf machen, denn wie du selbst schon geschrieben hast, geht der Zahlenstrahl von links nach rechts. Vielleicht hat ja sonst noch jemand eine Meinung dazu :-)
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"Die 1,5 Punkte hat sie übrigens für die anderen beiden, richtig gelösten Aufgaben a.) und c.) bekommen, für b.) gab es 0P."
Hallo, bitte genau lesen: Neben der Aufgabe c) steht 1/1 P. Die .../3P. stehen neben b), und da neben a) nichts steht bedeutet das, dass es auf a und b insgesamt 3 Punkte gab. Von diesen 3 Punkten wurden 1,5 vergeben. Ich glaube nicht, dass die Punktverteilung für a und b jeweils 1,5 gewesen sein sollte, vermutlich eher 1 Punkt für a) und 2 für b).
Eine eindeutige Aufgabenformulierung ist sehr häufig ein Problem. Es gibt da so eine humoristische Definition: "Eine Aufgabe ist genau dann eindeutig formuliert, wenn sie der böswilligste Schüler nicht missverstehen kann... ... und sie der gutwilligste Schüler nicht verstehen kann."
Allerdings ist der Unterschied zwischen "geh weiter" und "geh zurück" auch umgangssprachlich schon sehr deutlich. Dein Bemühen, für deine Tochter doch noch die bessere Note herauszuschinden, ist vielleicht nicht unbedingt hilfreich. Man könnte ja auch sagen: "Lies die Texte in Zukunft genauer..." (und dieser Hinweis kann aus meiner beruflichen Erfahrung nicht häufig genug gegeben werden). Viele Grüße Gast62
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Hallo Gast62,
danke für deine Antwort und dein Bemühen, mich zu Bremsen, damit ich mich nicht blamiere ;-)
Meine Tochter erklärt es jedoch so: "Ich bin eindeutig zurück gegangen. Nämlich von 1088 drei Mal. Wie es in der Aufgabenbeschreibung steht. Jeweils wie gewünscht um 100. Und exakt bis zu der von der Lehrerin vorgegebenen Zahl."
Die Frage ist jetzt nur, ob diese Erklärung zulässig ist, weil die Lehrerin ja auch keine Richtung vorgegeben hat.
Lieben Gruß, Tom
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Edddi 
19:26 Uhr, 12.12.2014
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. am Rechenstrich wird nach rechts addiert und nach links subtrahiert. Dafür ist der Zahlenstrahl da.
Und in der Aufgabenstellung steht: Hüpfe immer drei mal - und vorwärts hüpfen heißt hier auf der Zahlengeraden nun mal addieren und ruckwärts hüpfen ist subtrahieren. Damit liegen links nun mal immer kleinere Zahlen und rechts werden sie immer größer.
Damit hat die Lehrerin richtigerweise für a und nur die Hälfte der Punkte gegeben, nämlich von 3.
:-)
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"Ich bin eindeutig zurück gegangen. Nämlich von 1088 drei Mal."
Die 1088 war ja noch gar nicht da. Die einzige vorhandene Zahl war 788.
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"... am Rechenstrich wird nach rechts addiert und nach links subtrahiert. Dafür ist der Zahlenstrahl da."
OK, ok....die Mathelehrerin weiß dann wohl doch, was sie tut. Wenn die Behauptung oben tatsächlich axiomatisch ist und zur Konvention des Rechenstrichs zwingend dazugehört...
Ist das eine unumstößliche Grundregel eines jeden Rechenstriches, so dass sie in Aufgaben tatsächlich nicht erwähnt werden muss? Dann tauch ich jetzt ab ;-)
Danke für eure Antworten.
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Wenn die erwähnte Schülerin ansonsten gegen 1 in Mathe tendiert, wird sie sich vermutlich im Unterricht zu Tode langweilen und daher diesen Kindergartendefinitionen nicht stringent folgen.
Es ist offensichtlich, dass sie sich bei der Ausführung was gedacht hat und das auch nicht wirklich falsch war. Eine Frage ist, ob sie Klassenbeste ist oder ein Mitbewerber knapp über/unter ihr rangiert. Hier braucht der Lehrer etwas Fingerspitzengefühl, wie es der Mitschüler angegangen hat und wie sich das im Feld so macht. Ich hätte das auch nicht vollbepunktet, aber immerhin einen halben "Trostpunkt" gegeben. Allerdings unter Berücksichtigung der sonstigen Umstände.
Sprechstundenbesuche wegen so nem kikikram sind jedenfalls nicht sympathiesteigernd.
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Hi pleindespoir,
ja, Volltreffer ;-) Obwohl sie einen IQ von angeblich 139 hat ist eine Mitschülerin immer besser in Mathe. Und ja - sie denkt sich ständig was dabei, was sie tut, aber das ist oft nicht das konventionelle.
Wie auch immer - ihr habt mir sehr deutlich gemacht, dass ich besser keine Welle machen sollte und dafür danke!
Lieben Gruß und zu, Tom
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Die IQ-Messungen korrelieren nicht immer mit dem Schulerfolg - eher seltener.
Unser System ist nicht geeignet für aussergewöhnliche Menschen. Das fängt in der Schule schon an. Ich hatte schon mit besonders intelligente Kindern (sogar etwas über 140 lt. Test) zu tun als auch mit LRS, Dyskalkulie und "UHUs" (IQ unter Hundert).
Es macht immer Spass mit aussergewöhnlichen Kindern zu arbeiten und es ist meist sehr dankbar.
Eltern von hoch-IQ-Kindern kann ich nur zur Vorsicht raten. Da wird man über das machbare hinaus gefordert. Vor allem nicht immer über den IQ so viel erzählen - die mögen das genausowenig wie wenn man ein behindertes Kind hat und erzählt jedem der es wissen will oder nicht, warum es keine Beine hat. Das Kind selbst merkt ja nix davon - es ist ja damit geboren worden. Was es mehr oder weniger kann als andere findet es selber heraus. Und kommt mit der Situation zurecht.
Ich habe mich oft gewundert, wie Blinde davon sprechen etwas zu "sehen" und nicht die Vokabeln wahrnehmen, fühlen oder spüren etc. verwenden Gestern war ich bei einem Querschnittsgelähmten, der immer wieder davon sprach, er "ging" irgendwohin. Er - er rollte nicht oder hievte sich auch nicht herüber!
So muss man auch mit den Hoch-IQ-Kindern umgehen. Sie sind einfach normal so wie sie sind und so normal wie sie sich selbst wahrnehmen, so normal soll man auch mit ihnen umgehen.
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