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Zug-und Druckstäbe: Statisch bestimmtes Stabsystem

Universität / Fachhochschule

Tags: zugstab

 
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chillern1

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16:49 Uhr, 06.10.2013

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Moin,

habe hier eine Aufgabe und weiß leider gar nicht wie ich da anfangen muss.

Jemand eine Idee?

Unbenannt

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Online-Nachhilfe in Mathematik
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chillern1

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17:18 Uhr, 06.10.2013

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Keiner eine Idee?
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Werner-Salomon

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17:45 Uhr, 06.10.2013

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Hallo chillern1,

stelle doch mal alle Gleichungen auf, die Du kennst.
Wie berechnet man die Kräfte in den Stäben unter der Annahme, dass die Stäbe nicht nachgeben?
Tipp: Kräftedreieck

Und wie verändert sich z.B. die Länge des Stabes1, wenn dort eine (Druck-)Kraft F1 wirkt?

Gruß
Werner
chillern1

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17:47 Uhr, 06.10.2013

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Hm würde das jetzt mit dem Knotenpunktverfahren machen. Aber da steht auch zB "gelenkig gelagert.." Wie berechne ich das?

Sorry weiß echt nicht weiter.
Antwort
Werner-Salomon

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17:54 Uhr, 06.10.2013

Antworten
Ja genau - Knotenpunktverfahren ist gut.
Nimm Dir den Knoten C und zeichne ein Kräftedreieck mit den drei Kräften F, F1 und F2. Die Summe der Kräfte ist =0
Die Winkel sind alle bekannt - oder?
chillern1

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17:54 Uhr, 06.10.2013

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Brauche einen konrekten Ansatz. Weiß leider nicht wie man sowas löst...und bin überfordert.

Werner noch da?
Antwort
Werner-Salomon

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18:00 Uhr, 06.10.2013

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ich mache mal 'ne Zeichnung - Augenblick bitte.
Antwort
Werner-Salomon

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18:09 Uhr, 06.10.2013

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Du zerlegst alle Kräfte im Punkt C in ihre horizontalen (X-) und vertikalen (Y-) Anteile. In jeder Richtung muss dann die Summe aller Teilkräfte =0 sein.

Im angehängten Bild sind alle Kräfte in X-Richtung rot und die in Y-Richtung grün gezeichnet.

Kannst Du die Gleichungen aufstellen?

Unbenannt
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Werner-Salomon

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18:21 Uhr, 06.10.2013

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Noch mal nachgefragt, bevor ich Dich auf den Holzweg lotse.
Sagt Dir das Prinzip der virtuellen Verschiebung (PvV) bzw. der virtuellen Arbeit etwas?
Falls nein, machen wir so weiter wie oben angefangen ...

Gruß
Werner
chillern1

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18:22 Uhr, 06.10.2013

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Ja:

(Fix)= sin(60°) S1 -sin(45°)* S2
(Fiy)= cos(60°) S1 +cos(45°)* S2-F

Kenne diese Verfahren nicht. Aber wenn die leichter sind, würde ich diese gerne kennen lernen.
Antwort
Werner-Salomon

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18:25 Uhr, 06.10.2013

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richtig - und jetzt nach S1 und S2 auflösen ...
chillern1

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18:29 Uhr, 06.10.2013

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S1=1,098 kN
S2=1,34 kN
chillern1

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18:33 Uhr, 06.10.2013

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Wie gehts weiter?
Antwort
Werner-Salomon

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18:41 Uhr, 06.10.2013

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ungeduldig? ;-)

Weißt Du wie man aus der Dehnsteifigkeit und der Kraft die Längenänderung berechnet?
Es gilt:ε=FEA
und ε=Δll0
chillern1

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18:46 Uhr, 06.10.2013

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Entschuldigung Werner, möchte nur gerne die Aufgabe lösen!

Leider kann ich mit deinen gegeben Gleichungen nichts anfangen.

Außer, dass ich schreibe:

ε1=S1EA1 und ε2=S2EA2 schreibe. Oder ist das falsch?
Antwort
Werner-Salomon

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18:53 Uhr, 06.10.2013

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Ok - ε ist die Längsdehnung (hier -Stauchung) des Stabes und das Produkt EA ist für beide Stäbe gegeben. Jeder Stab wird um ein Stück Δl gestaucht - mit
Δl1=ε1l1=F1EA1l1
das gleiche für den zweiten Stab - die Werte brauchst Du bloß einsetzen.

Wenn Du die neuen Stablängen bestimmt hast, musst Du dann die verschobenen Position des Punktes C bestimmen. Ich würde hier über einfache Geometrie gehen und über den Cosinussatz den neuen Winkel von S1 berechnen. Aus diesem und der neuen Länge l1-Δl1 kannst Du dann die Verschiebung von C berechnen.
chillern1

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19:10 Uhr, 06.10.2013

Antworten
Huhu,

also ich habe Δl1=2,0910-8m und Δl2=1,3210-7m raus.

Δl (also die Verschiebung des Knotens, welche Länge ist das denn genau??

Habe eine Skizze hochgeladen, so wie ich das bis jetzt verstehe. Aber wo ist da die Verschiebung des Knotens?

Unbenannt
Antwort
Werner-Salomon

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19:14 Uhr, 06.10.2013

Antworten
Ich glaube Du hast bei der Berechnung das 'k' vor kN unterschlagen - oder. Die Kraft F sind 1,kN=1500N

Die neue Länge eines Stabes berechnet sich aus
l1(neu)=l1-Δl1

Antwort
Werner-Salomon

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19:21 Uhr, 06.10.2013

Antworten
ich habe eine Skizze angehängt, aus der Du die Positionen der Punkte A und B bestimmen kannst. Die Verschiebung des Punktes C ergibt sich dann dann ausgehend von beiden Punkten A und B mit den neuen um Δl gekürzten Längen.

Unbenannt
chillern1

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19:32 Uhr, 06.10.2013

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Also ist die Verschiebung der Abstand von C zur neuen Spitze ?

Wie kommst du auf die anderen Längen mit der Wurzel?..
Antwort
Werner-Salomon

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19:41 Uhr, 06.10.2013

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Der Punkt A ist schon reserviert ist das Gelenklager von Stab1. Ja - die neue Spitze ist da wo sich die beiden roten Stäbe treffen - nenne den Punkt mal besser Cʹ.

Auf die Wurzelausdrücke komme ich aus einfachen geometrischen Überlegungen (Mittelstufe).
Der horizontale Abstand von A und C ist die Höhe im gleichseitigen Dreieck 123l1 - oder eben l1sin(60°)
Der horizontale Abstand von C und B ist 122l2 bzw. die Diagonale im Quadrat - oder eben l2sin(45°)
chillern1

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19:44 Uhr, 06.10.2013

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Oh okay. Kannst du mir vielleicht sagen wie ich weiter machen kann? Anscheinend liegen mit "einfache geometrische Umformungen" nicht.....
Antwort
Werner-Salomon

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19:58 Uhr, 06.10.2013

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Ok - gar nicht so einfach. Das ist im Grunde der schwierigere Teil.

Aus der zuletzt von mir geposteten Zeichnung kannst Du die Positionen der Punkte A, B und C in einem Koordinatensystem bestimmen. Lege das System in die untere linke Ecke, so dass die X-Koordinate von A =0 ist und die Y-Koordinate von B ebenfalls zu 0 wird.

Weiter hast Du gestauchten Längen von l1 und l2 bestimmt. Ich habe da
l1-Δl1=39,99790843cm
und
l2-Δl2=59,99525342cm

Jetzt sehe ich zwei Möglichkeiten - einmal über den Cosinussatz. Dazu muss man den Winkel BACʹ bestimmen und zu dem Winkel 0AB addieren - das Ergebnis sollte etwas weniger als 120° betragen. Mit diesem Winkel und der Länge l2-Δl2 kann man dann die Position von Cʹ bestimmen.

Oder über die Berechnung von den Schnittpunkten zweier Kreise, deren Mittelpunkte sind A und B und die Radien sind l1-Δl1 und l2-Δl2. Kreisgleichungen aufstellen und Schnittpunkte berechnen - der obere ist der richtige.

Aus der Differenz von C und C' bekommst Du dann die Verschiebung.


chillern1

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20:08 Uhr, 06.10.2013

Antworten
Wow. Das ist echt kompliziert. Ich rechne das morgen früh mal und wenn ich nicht weiter komme frage ich nochmal nach. Danke, danke, danke für deine große Hilfe!:-)

Gute Nacht
Antwort
Werner-Salomon

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20:08 Uhr, 06.10.2013

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Hallo chillern1,

muss jetzt leider Schluss machen. Ich schaue morgen Abend noch mal rein; falls Du noch Fragen hast und Dir bis dahin niemand sonst geholfen hat.

Gruß
Werner
chillern1

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10:47 Uhr, 07.10.2013

Antworten
Huhu,

ich habe 0,04 raus,....leider sollte das Ergebnis 0,058 sein. Was hast du raus?
Antwort
Werner-Salomon

Werner-Salomon aktiv_icon

14:12 Uhr, 07.10.2013

Antworten
Hallo chillern1,

ich habe folgende Verschiebung von C berechnet
Δx=9,3μm d.h. nach rechts
Δy=-57,8μm also nach unten

Gestern ist mir noch eine dritte Methode eingefallen, aus den Längenänderungen Δl1,2 die Verschiebung von C zu bestimmen. Die ist einfacher und nummerisch stabiler, da keine fast gleich großen Zahlen von einander subtrahiert werden müssen.
Dazu mache ich mir zu Nutze, dass die Verschiebung sehr klein ist, und die Geometrie des Stabwerks nicht relevant verändert wird. Da die Verschiebungen im Bereich von μm liegen und die Stablängen im Bereich von mehreren 10cm, ist das zulässig.

Um das zu erklären, hänge ich eine Skizze ein. Dort habe ich den Punkt C im unverschobenen Zustand, die Längenänderungen und die beiden (blauen) Kreise eingezeichnet, auf denen sich die beiden gestauchten(!) Stäbe in Cʹ treffen. Unter der Annahme, dass die Kreise relativ zu den Δl sehr groß sind, kann ich auch annehmen, dass sie sich im interessanten Bereich wie Geraden verhalten.
Das sind die beiden Geraden h1 und h2 in der Skizze. Beide stehen zwangsläufig senkrecht auf den unverschobenen Stäben.

Somit muss man bloß ihren Schnittpunkt Cʺ berechnen, der ausreichend dicht an Cʹ liegen muss. (Bem. die Skizze ist nicht massstabsgerecht)

Die Gleichungen für die Geraden lauten (Hessesche Normalform)
h1:(-cos(30°)-sin(30°))x=Δl1
h2:(cos(45°)-sin(45°))x=Δl2
Das sind zusammen zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten, die Dir die Koordinate von Cʺ liefern.
Das Ergebnis ist tatsächlich das gleiche wie oben (wenn man rundet!). Der Unterschied von Cʹ und Cʺ ist weniger als 1100μm - also vernachlässigbar.

Nochmal meine Werte für die Längenänderungen (s.o. l-Δl)
Δl1=20,9μm
Δl2=47,5μm

Gruß
Werner

Unbenannt
chillern1

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18:47 Uhr, 07.10.2013

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Hallo Werner,

kannst du das mit der Hesseschen Normalform nochmal erklären???

Wie kommt man da genau auf die Auflösung des Gleichungssystems?

Weil dein Ergebnis ist zu 100% richtig:-)
chillern1

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19:02 Uhr, 07.10.2013

Antworten
Und ich dachte, dass Δl_1=39,99 und Δl2=59,99 ist? Wie kommst du auf die anderen Werte?
Antwort
Werner-Salomon

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19:15 Uhr, 07.10.2013

Antworten
Hallo chillern1,

Also die Hessesche Normalform setze ich mal als bekannt voraus.
(s. de.wikipedia.org/wiki/Hessesche_Normalform
Allgemein gilt
nx=d
mit
n=1
n steht senkrecht auf der Geraden und d ist der Abstand der Geraden vom Ursprung.
Jetzt werfe bitte noch mal einen Blick auf die zuletzt von mir gepostete Skizze. Dort habe ich ein Koordinatensystem in den Punkt C gelegt (das grüne). Der Abstand (also das d) von h1 vom Ursprung (also C) ist ohne zweifel Δl1.
Und die Stabrichtung (das n) steht senkrecht darauf. Die Werte bekomme ich aus dem cos- (für X) und sin-Anteil (für Y). Der Betrag ist =1, da die cos- und sin-Anteile auch im Einheitskreis so gelten - oder anders - es gilt immer
cos2(φ)+sin2(φ)=1

Ich hatte geschrieben:
h1:(-cos(30°)-sin(30°))x=Δl1
h2:(cos(45°)-sin(45°))x=Δl2
das kann man auch schreiben als:
-cos(30°)x-sin(30°)y=Δl1
und
cos(45°)x-sin(45°)y=Δl2

.. alles klar?

Gruß
Werner

Antwort
Werner-Salomon

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19:22 Uhr, 07.10.2013

Antworten
Du schriebst: "Und ich dachte, dass Δl_1=39,99 und Δl2=59,99 ist? Wie kommst du auf die anderen Werte?"
Oh nein, das kann doch nicht sein. Wenn der Stab 1 40cm lang ist kann man ihn schwierig um 39,99cm stauchen, dann wäre er anschließend doch ziemlich kurz - oder?

Hatte ich schon geschrieben (s.o. 18:41 Uhr, 06.10.2013) allgemein gilt:
Δl=εl
und
ε=FEA

Gruß
Werner
chillern1

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19:27 Uhr, 07.10.2013

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Hm Wener das verstehe ich nicht. Die neuen Längen von den Stäben sind doch 39,99 und 59,99, durch diese Formel ermittelt? Die Differenz ist 0,01 aber nicht deine angegeben Längen..
Antwort
Werner-Salomon

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19:33 Uhr, 07.10.2013

Antworten
.. doch nur zuviel gerundet.
Δl1=0,00209cm=20,9μm
dann ist
l1-Δl1=39,99791cm

Ich hatte oben schon erwähnt, dass die ersten von mir erwähnten Verfahren den Nachteil haben, dass sie nummerisch ungenau sind. Hier hast Du den Effekt.

Frage beantwortet
chillern1

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19:37 Uhr, 07.10.2013

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Okay. Danke:-)
Antwort
Werner-Salomon

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19:39 Uhr, 07.10.2013

Antworten
Vielleicht hast Du auch nur was verwechselt
Δl ist die LängenÄNDERUNG
(l-Δl) ist die neue (gestauchte) Länge der Stäbe