Mathematik online lernen im Mathe-Forum. Nachhilfe online
Startseite » Forum » ähnliche Matrizen - Anfängerfrage

ähnliche Matrizen - Anfängerfrage

Schüler Gymnasium, 12. Klassenstufe

Tags: Ähnliche Matrizen, Allgemeine Frage, Lineare Algebra, Vorgehen

 
Antworten Neue Frage stellen Im Forum suchen
Neue Frage
kyvjv

kyvjv aktiv_icon

22:04 Uhr, 14.04.2012

Antworten
Guten Abend,

eine Frage zum allgemeinen Vorgehen bei ähnlichen Matrizen:
Zwei Matrizen A, B sind ähnlich zueinander, wenn es eine reguläre C gibt, sodass gilt
A=C-1BC.

1. Ist diese Formel identisch zu B=C-1AC und A=CBC-1 und B=CAC-1 ?
2. Wie erhält man die Matrix C?
Ich dachte zuerst an folgendes: ähnliche nxn Matrizen besitzen ja die gleichen n Eigenwerte (manchmal denselben Eigenwert mit Vielfachheit k), aber unterschiedliche Eigenvektoren. Deswegen hätte ich die Eigenwerte bestimmt, in die Diagonale einer Matrix geschrieben und diese als C deklariert. Laut Wikipedia muss man aber die Eigenvektoren in die Spalten reinschreiben. Nun erhält man aber verschiedene Eigenvektoren bei A und B. Welche nimmt man z.B. die Formel A=C-1BC ?

Um Aufklärung wird gebeten. Vielen Dank schonmal im Voraus. Sollte etwas nicht eindeutig sein, kann ich versuchen, mein Problem nochmal zu präzisieren.

Liebe Grüße

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
Mittwoch

Mittwoch aktiv_icon

10:25 Uhr, 16.04.2012

Antworten
ad 1.
Identisch zu B=CAC-1 stimmt. Die beiden anderen Ausdrücke sind zwar zueinander, nicht aber zu den bisherigen Ausdrücken äquivalent (weil die Matrixmultiplikation nicht kommutativ ist).

ad 2.
Die Matrix C ist nicht eindeutig bestimmt. Folgendes bitte ohne Gewähr (ist schon lange her und ich müsste selber kontrollieren, aber ich denke, es stimmt): Um ein solches C zu bestimmen, suche Basen des zugrundeliegenden Vektorraums, sodass A die lineare Abbildung ist, die der einen Basis zugeordnet ist ([A]Basis1,Basis1) und B die lineare Abbildung, die der anderen Basis zugeordnet ist ([B]Basis2,Basis2). C ist dann die Matrix zum Basiswechsel.
kyvjv

kyvjv aktiv_icon

11:23 Uhr, 16.04.2012

Antworten
"Um ein solches C zu bestimmen, suche Basen des zugrundeliegenden Vektorraums, sodass A die lineare Abbildung ist, die der einen Basis zugeordnet ist ([A] Basis 1 ,Basis 1 ) und B die lineare Abbildung, die der anderen Basis zugeordnet ist ([B] Basis 2 ,Basis 2 ). C ist dann die Matrix zum Basiswechsel."

Mir ist dabei das Vorgehen, C zu bestimmen, noch nicht ganz klar...
Hoffentlich habe ich es so richtig verstanden. Sag bescheid, falls es falsch ist:
- Basis 1 von A erhalte ich, indem ich den Kern(A-λEn) bestimme.
- Basis 2 von B erhalte ich, indem ich den Kern(B-λEn) bestimme. also die Eigenvektoren, ja?
- für C gilt dann folgendes:
Basis1CBasis2
d.h. ich löse per Gauß ein LGS, wo links Basis2 und rechts Basis1 steht, bis links die Einheitsmatrix steht und rechts C.

Nur welche Formel gilt dann für diesen Basiswechsel? A=C-1BC oder eine andere? und wie muss man sich das gescheit überlegen, wann welche gilt? wenn ich z.B. A=C-1BC umschreibe zu CA=BC dann steht doch dort im Prinzip, dass die Abbildung von A durch die Matrix C das gleiche ist, wie die Abbildung von C durch die Matrix B. C soll doch die Basis von A abbilden, also stimmt das doch oder?

Liebe Grüße und danke nochmal!!!
Antwort
Mittwoch

Mittwoch aktiv_icon

22:00 Uhr, 16.04.2012

Antworten
Ich glaub mir ist was eingefallen (es sollte klappen - ob's die schnellste Methode ist, weiß ich auch nicht):

Zwei Matrizen sind genau dann äquivalent, wenn sie die gleichen Eigenwerte haben, d.h. zu A und B existieren Matrizen C und D, sodass C-1AC=S=D-1BD, wobei S die Matrix bestehend aus den Eigenwerten (in irgendeiner Reihenfolge) ist. Dabei sind die Spalten von C bzw. D gegeben durch die Eigenvektoren (die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge, in der die jeweiligen Eigenwerte in S vorkommen). Daraus ergibt sich A=CD-1BDC-1=(DC-1)-1B(DC-1). Die gesuchte Matrix ist also DC-1.
kyvjv

kyvjv aktiv_icon

23:00 Uhr, 16.04.2012

Antworten
Hallo Mittwoch,

danke für die Antwort. Allerdings fällt es mir schwer, deine Idee umzusetzen. Ich möchte ja bloß C bestimmen und jetzt gibt es noch ein D...
Also mein C ist, wenn ich dich richtig verstehe, C=(MatrixausEigenvektorenvonA)(MatrixausEigenvektorenvonB).
Aber zu welcher Gleichung? B=C-1AC?

Dankeschön nochmal!!!

Liebe Grüße
Vici
Antwort
Mittwoch

Mittwoch aktiv_icon

10:27 Uhr, 17.04.2012

Antworten
Dein C ist mein DC-1, nennen wir es mal einfach C^. Wir haben dann A=C^-1BC^. Die Matrix C besteht aus den Eigenvektoren von A (als Spalten). Die Matrix D besteht aus den Eigenvektoren von B. Um daraus D-1 auszurechnen - man will ja schließlich DC-1 ausrechnen - muss man diese Matrix natürlich noch invertieren. Wie gesagt, vielleicht ist diese Methode umständlich bzw. unnötig kompliziert in der praktischen Rechnung. Theoretisch und für Beweise scheint sie mir gut geeignet, weil die Argumentation "leicht" ist. Allerdings ist mir gerade noch ein Problem aufgefallen. Die Methode wie ich sie hier vorgestellt habe funktioniert nur dann, wenn die Matrizen zu einer Diagonalmatrix äquivalent sind. Bei mir hat diese Diagonalmatrix S geheißen. In ihr stehen die Eigenwerte. So eine Matrix muss allerdings nicht immer existieren (nicht alle Matrizen sind diagonalisierbar). In diesem Fall wird das Ganze weitaus komplizierter. Man könnte vielleicht über Jordan'sche Normalform argumentieren (weiß nicht, ob dir das was sagt).
kyvjv

kyvjv aktiv_icon

19:04 Uhr, 17.04.2012

Antworten
Ja, die Jordan'sche Normalform hatten wir! Das ist vermutlich auch die Lösung des Problems. Faällt dir da etwas ein?
Antwort
Mittwoch

Mittwoch aktiv_icon

10:27 Uhr, 18.04.2012

Antworten
Man müsste sich anschauen, durch welche Matrix C eine (nicht diagonalisierbare) Matrix A zu einer Jordan-Block-Matrix J äquivalent ist, ich meine mit C-1AC=J. Desgleichen für die Matrix B. Dann würde ich so vorgehen, wie in meiner vorigen Antwort. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, wie man auf so eine Matrix C kommt. Ich glaube fast, wir hatten für diese Matrix damals in meiner Vorlesung auch nur eine Existenzaussage bewiesen. Weißt du diesbezüglich mehr?
Diese Frage wurde automatisch geschlossen, da der Fragesteller kein Interesse mehr an der Frage gezeigt hat.