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Hallo Mir liegt ein Satz vor, dessen Beweis ich nicht verstehe. Ich habe daher versucht, ihn selber zu beweisen und möchte wissen, ob meine Überlegungen wenigstens teilweise gültig sind. Der Satz besagt Folgendes: Eine Matrix A M(nxn, K) ist diagonalisierbar die algebraische und die geometrische Vielfachheit ihrer Eigenwerte sind identisch. Mein Beweis in die Richtung Sei A diagonalisierbar. Dann bilden die Eigenvektoren von A (was hier als bereits bewiesen anzunehmen sei) eine Basis des . Die Matrix A hat daher n linear unabhängige Eigenvektoren, was wiederum bedingt, dass sie n voneinander verschiedene Eigenwerte besitzt. Da die Summe der Vielfachheiten aller Eigenwerte kleiner gleich n sein muss und A, wie bereits gesehen, n Eigenwerte hat, muss jeder Eigenwert die Vielfachheit 1 haben: Ihre Summe ergibt genau 1. Dasselbe gilt aber auch für ihre geometrische Vielfachheit, denn andernfalls hätte A insgesamt mindestens n + 1 linear unabhängige Eigenvektoren, was ja unmöglich ist in einem n-dimensionalen Vektorraum ... Liege ich richtig? Vielen Dank für jeden Hinweis ... .-) Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.) |
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Hallo, aus hat eine Basis aus Eigenvektoren (d.h. viele linear unabhängige EV) folgt nicht hat genau verschiedene EW. Du brauchst für deinen Beweis, dass die geometrische Vielfachheit nie größer als die algebraische ist. Mfg Michael |
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Nicht? Insgesamt aber schon n Eigenwerte - oder? Wobei ich jetzt gerne verstehen würde, warum sie nicht unbedingt voneinander verschieden sein müssen im Fall von linear unabhängigen Eigenvektoren ... Seien also und zwei linear unabhängige Eigenvektoren von A zum selben Eigenwert z, so dass A = z und A = z. Daraus folgt: (A - z) = (A - z) = , was zum selben charakteristischen Polynom = det(A - z) führt bzw. zu denselben Nullstellen bzw. Eigenwerten von A. Falsch? |
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Die Einheitsmatrix hat nur den Eigenwert , aber die Standardeinheitsvektoren sind doch offenbar linear unabhängige Eigenvektoren. |
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Hallo, > Nicht? Insgesamt aber schon n Eigenwerte - oder? Wobei ich jetzt gerne verstehen würde, warum sie nicht > unbedingt voneinander verschieden sein müssen im Fall von linear unabhängigen Eigenvektoren ... Nun, nimm doch einfach . Die andere Aussage habe ich nicht verstanden. Wenn es zwei linear unabhängige EV zu einem EW gibt, dann ist der EW trotzdem Nullstelle des char. Polynoms? War das die Frage? Sollte klar sein. Also, dein Beweis sollte sich klar in die beiden Teile "" und "" gliedern. "" ist über deine kürzlich behandelte Äquivalenz mit Basis aus EV zu machen. "" klappt auch darüber, wenn du die Tautologie "" verwendest: Wenn algebraische und geometrische Vielfachheit NICHT identisch sind, dann ist die Summe der geometrischen Viefachheiten (echt) kleiner als die Summe der algebraischen Vielfachheiten, welche aber gleich der Dimension des Gesamtraums ist (?). Damit habe ich also sicher immer weniger als linear unabhängige Eigenvektoren, also insbesondere KEINE Basis aus Eigenvektoren. Mfg Michael |
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@ Ermanus: Ja, das stimmt, jede Einheitsmatrix hat nur den Eigenwert 1, aber alle kanonischen Basisvektoren des zugrunde liegenden Vektorraums sind - obwohl linear unabhängig - Eigenvektoren von zum selben Eigenwert 1 |
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Also, mir gelingt der Beweis beim besten Willen nicht und ich finde auch keinen im Web, was mich über alle Massen irritiert ... :-) Könnte mir jemand helfen? |
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Hallo, hast du mein vorheriges posting gelesen? Dort skizziere ich "". Ok, ich könnte mir einen Beweis wie folgt vorstellen, wobei ich mich auf einen Satz der Art Sei ein -dimensionaler VR über dem Körper , . Dann gilt: ist genau dann diagonalisierbar, wenn es eine Basis von aus Eigenvektoren von gibt. Gib bitte bescheid, ob ihr diesen Satz schon bewiesen habt. Nun zum gesuchten Beweis von Eine Matrix ist diagonalisierbar die algebraische und die geometrische Vielfachheit ihrer Eigenwerte sind identisch. "": Sei die Menge der Eigenwerte von (in ). Wir definieren noch , was die geometrische Vielfachheit des Eigenwerts ist (). Wir nennen noch die algebraische Vielfachheit des EW , d.h. wir können das char. Polynom schreiben. Allgemein wissen wir(?), dass gilt. Da nach VSS aber nun für alle gilt, wissen wir die Vereinigung der Basen der der Eigenräume genau Elemente enthält, d.h. eine Basis des darstellt. Satz von oben garantiert also, dass diagonalisierbar ist. "": Sei die algebraische Vielfachheit nun mindestens für ein echt größer als die geometrische, d.h. es gilt . Wenn ich nun Basen der Eigenräume vereinige, so haben sie viele Elemente, d.h. wie ich es auch mache, ich erhalte keine Basis aus Eigenvektoren für den . Gemäß Satz oben ist also nicht diagonalisierbar. Mfg Michael |
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@ michaL Danke! Den Satz, auf den du zurückgreifst, haben wir schon bewiesen und der Beweis ist für mich absolut verständlich. Nun werde ich mir deinen Beweis anschauen ... |
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@ michaL Zwei Bemerkungen vorerst zu deiner Beweisführung. 1) Nein, dass allgemein gilt, weiss ich nicht (ich würde gerne einen Beweis dafür haben). 2) Deine Aussage, dass die Vereinigung der Basen der Eigenräume genau n linear unabhängige Vektoren ergit, überzeugt mich nicht. Annahme: sei die Dimension eines ersten Eingeraums 2, so dass er durch zwei linear unabhängige Eigenvektoren aufgespannt wird, und sei die Dimension eines zweiten Eigenraums ebenfalls 2, so dass auch er durch zwei linear unabhängige Vektoren aufgespannt wird. Ergibt die Vereinigung der zwei linear unabhängigen Vektoren des ersten Eigenraums mit den zwei des zweiten vier linear unabhängige Vektoren? Nicht unbedingt. Konkretes Beispiel: = und = sind linear unabhängig, = und = ebenfalls. Die Vereinigung derselben ergibt aber vier Vektoren, die nicht linear unabhängig sind. Damit will ich nicht behaupten, dass du Unrecht hast, sondern lediglich meine Bedenken äussern ... |
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Hallo, > 1) Nein, dass allgemein vi ≤ wi gilt, weiss ich nicht (ich würde gerne einen Beweis dafür haben). Der läuft darüber, dass ähnliche Matrizen das gleiche char. Polynom haben. Gelte etwa für entsprechende Matrizen (d.h. sind und ähnlich), so gilt , da . Nun zu dem Beweis, dass die geometrische Vielfachheit auf keinen Fall größer sein als die algebraische: Sei dazu quadratische, -reihige Matrix, EW von mit geometrischer Vielfachheit , d.h. es gilt oder noch anders gesagt, jede Basis von hat genau Elemente. So eine Basis von nehme ich mir her und ergänze sie zu einer Basis des . Sei diejenige Matrix, die den Basiswechsel von zur Standardbasis des darstellt. (Sie hat als Spalten gerade die Vektoren von .) Dann hat gerade die Gestalt . (Nachrechnen!) Dabei hat der erste Teil mit den genau Spalten. Wenn du jetzt also berechnest, erhältst du . Insbesondere ist die algebraische Vielfachheit mindestens so groß wie die geometrische. > 2) Deine Aussage, dass die Vereinigung der Basen der Eigenräume genau n linear unabhängige Vektoren ergit, > überzeugt mich nicht. So ein Fall wie der, den du zu konstruieren versuchst, kann eigentlich nur eintreten, wenn für verschiedene EVe von gilt. Ist aber , d.h. gilt einerseits und andererseits, d.h. insgesamt , so muss wegen gelten. Dein Fall kann also nicht eintreten. Ich weiß, dass der Schritt meiner Argumentation immer noch recht groß ist, aber auch eine gute Übung darstellt. Mache dir klar, dass die Vereinigung von Teiler der Basen von und stets linear unabhängig sein müssen, wegen eben jenes Arguments, dass die Eigenräume außer keine Elemente gemeinsam haben. Mfg Michael |
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Vielen Dank! Ich werde wohl etwas Zeit brauchen, um deine Ausführungen durchzunehmen ... |
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@ Michael Den Satz, wonach ähnliche Matrizen dasselbe charakteristische Polynom und daher auch dieselben Eigenwerte haben, kannte ich schon (den Beweis finde ich sehr einfach). Deinen Beweis, wonach zwei verschiedene Eigenräume zwangsläufig aus verschiedenen Eigenvektoren bestehen bzw. keinen gemeinsamen Eigenvektor haben, finde ich schön und einfach, vielen Dank. Den Beweis, dass die geometrische Vielfachheit eines Eigenwerts nie grösser ist als die algebraische desselben Eigenwerts, finde ich hingegen schwierig. Verstanden habe ich ihn noch nicht, ich werde aber nochmals versuchen und melde mich dann wieder ... MfG Sonusfaber |
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Mir ist der Beweis, dass die geometrische Vielfachheit eines Eigenwerts nie grösser ist als die algebraische, nur stückweise verständlich, womit ich mich nicht zufrieden geben kann. Ich möchte alles verstehen. Ich rekapituliere daher, was ich (hoffentlich) verstanden habe. Als Vorwissen für die Beweisführung soll der Satz dienen, dass zwei zueinander ähliche Matrizen A und C dasselbe charakteristische Polynom und daher auch dieselben Eigenwerte mit genau denselben algebraischen und geometrischen Vielfachheiten haben. Grundbedingung für die Ähnlichkeit von A und C ist die Existenz einer regulären Matrix T mit C = Gegeben sei also eine (nxn)-Matriz A mit (mindestens) einem Eigenwert , dessen geometrische Vielfachheit m beträgt. Das heisst, der Eigenraum E(A, ) hat eine aus m linear unabhängigen Eigenvektoren , , ..., bestehende Basis B': Die Eigenvektoren , , ..., spannen somit den Eigenraum E(A, ) auf. Nun kann man die Basis B' zu einer Basis B des ergänzen, so dass B = {, , ..., , ..., } Sei nun E die kanonische Basis des und T die Basiswechselmatrix für die Koordinatentransformation von B nach E. Dann hat T als Spalten die Koordinatenvektoren der Basisvektoren , , ..., , ..., bezüglich der Basis E, so dass T = (, , ..., , ..., ) = (, , ..., , ..., ) = B Daher ist: C : = = Was folgt, verstehe ich leider nicht, auch nicht, warum C so aussieht wir dargestellt ... MfG, Sonusfaber |
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Hallo, beachte, dass als Koordinatenvektor bzgl. gerade die Darstellung hat, als Koordinatenvektor bzgl. gerade die Darstellung usw. Hilft dir das? Mfg Michael |
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Trotz langem Überlegen muss ich leider feststellen, dass es mir nicht weiterhilft. Tut mir leid - noch nie hat mir ein Satz derart Schwierigkeiten bereitet ... |
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Hallo, ich will den Beitrag von Michael vom 21.09. um 22:18 Uhr nochmal mit meinen Worten erläutern. Es sei . Dann hat dieser Eigenraum eine Basis aus Eigenvektoren . Nun machen wir das so, wie Michael vorschlägt: wir ergänzen diese Unterraumbasis zu einer Basis des Gesamtraumes: . Sei nun die Matrix,deren Spalten sind. Dann steht in der -ten Spalte von das Bild des -ten Einheitsvektors , d.h. es ist für . Für gilt dann: , d.h. in der -ten Spalte der Matrix steht der Vektor . Damit hat die Matrix die Gestalt, wie Michael sie angegeben hat. Das meinte Michael sicher mit "Nachrechnen" ! Gruß ermanus |
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@ Ermanus Vielen Dank, ich verstehe mühelos, was du mir erklärt hast. Nun bin ich einen Schritt weiter gekommen. Ich muss noch den Rest verstehen ... |
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Die Berechnung von mit dem Ergebnis gelingt mir nicht, das heisst, ich muss nun das charakteristische Polynom berechnen wegen , aber eben, es klappt irgendwie nicht. Ich finde, die ersten m Spalten der Matrix bestehen aus Nullen ... |
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Hallo, entwickle die Determinante doch nacheinander nach den ersten Spalten. Mfg Michael |
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Hallo, hm, ich habe deine letzte Antwort wohl nicht richtig gelesen. Bitte um Entschuldigung. Hast du dir mal ein Beispiel hergenommen? Mfg Michael |
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Kein Problem. Ich habe erst morgen Zeit dafür, bin auf Reise. Ich melde mich wieder, danke ... |
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Als Beispiel habe ich mir die Matrix ausgesucht, für die gilt: , sie hat also zwei Eigenwerte = 1 mit alg. Vielfachheit 2 und = -1 mit alg. Vielfachheit 1. Die Basisvektoren von Eig(A, 1) sind und und von Eig(A, -1) ist der Basisvektor . Daher lautet = , wobei A, mit der ist die Basis von Eig(A, 1) zu einer Basis des ergänze, in diesem Fall eine 1x1-Matrix ist. Wenn ich nun berechne. ergibt sich: Warum mit diesem Schritt der Satz bewiesen sein soll, verstehe ich nicht ... |
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Hallo, vielleicht gucke ich nicht richtig; aber ist dein wirklich so wie von dir angegeben? Gruß ermanus |
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Sorry, bei der Eingabe hatte ich Fehler gemacht, es tut mir leid. Nun gebe ich denselben Text wieder ein und richtig formatiert. @ Ermanus: Ja, die Matrix ist die, die du angegeben hast. Quelle: www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/nat_Fak_I/Mat4/waldi/skriptlinalg/kapIII_para5.pdf Als Beispiel habe ich mir die Matrix ausgesucht, für die gilt: , sie hat also zwei Eigenwerte mit alg. Vielfachheit 2 und mit alg. Vielfachheit 1. Die Basisvektoren von Eig(A, 1) sind und und von Eig(A, -1) ist der Basisvektor . Daher lautet , wobei A, mit der ist die Basis von Eig(A, 1) zu einer Basis des ergänze, in diesem Fall eine 1x1-Matrix ist. Wenn ich nun berechne. ergibt sich: Warum mit diesem Schritt der Satz bewiesen sein soll, verstehe ich nicht ... |
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Hallo, das Beispiel, das du hier angibst, ist zu "gutwillig", da wir hier ja eine Basis aus Eigenvektoren finden und damit die geometrische Vielfachheit gleich der algebraischen ist. Nimm lieber mal folgende Matrix - hoffentlich habe ich mich nicht verrechnet - : Finde den / die Eigewerte, dann den / die Eigenräume und zugehörige Basen und transformiere entsprechend . Gruß ermanus |
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@ Ermanus Danke für die Matrix A! Ich habe folgende (hoffentlich richtige) Eigenwerte und Eigenräume gefunden, es muss aber einen Fehler geben: Das heisst: Alle drei Eigenwerte haben daher die algebraische Vielfachheit 1 Eig(A, 1) = {} Eig(A, ) = Eig(A, ) = Das heisst, der Eigenraum Eig(A, 1) hat einen einzigen Basisvektor, so dass die algebraische und die geometrische Vielfachheit von übereinstimmen. Die übrigen zwei Eigenräume besitzen keinen Basisvektor, daher haben die zugehörigen Eigenwerte die geometrische Vielfachheit null und die algebraische Vielfachheit 1 Bist du zum selben Ergebnis gekommen? |
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Hallo, bei der Bestimmung des charakteristischen Polynoms hast du dich wohl verrechnet. Es ist . Gruß ermanus |
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Ja, du hast Recht, ich haben einen Vorzeichenfehler ... |
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Es ist also: Daher hat der Eigenraum Eig(A, 1) den Basisvektor . Das heisst, der Eigenwert 1 hat die geometrische Vielfachheit m = 1 und die algebraische Vielfachheit 3. Nun ergänze ich diese Basis zu einer Basis C des mit Zu zeigen ist die Aussage von michaL, wonach und es ist: Ja, in diesem Fall ist die algebraische Vielfachheit mindestens so gross wie die geometrische - es ist aber kein Beweis, finde ich. Sorry, vielleicht bin ich doof, vielleicht nur müde - ich habe derzeit zu viele nicht-mathematische Gedanken, die ich nicht ignorieren darf .... :-) |
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Hallo, der Vektor ist doch auch ein Eigenvektor, der lin. unabhängig von ist, also hat der Eigenraum die Dimension 2, d.h. die geometrische Vielfachheit des EW 1 ist 2. Deine Transformationsmatrix können wir zum Glück beibehalten. Ich nenne sie aber nicht , sondern , wie Michael es getan hat, sonst bekommen wir wirklich alles durcheinander; denn er gibt der transformierten Matrix den Namen . Im aktuellen Fall bekommen wir so uind es ist klar, dass ist, dass also ein Teiler von ist. Daraus kannst du - siehe die von Michael allgemein angegebene Situation - doch verallgemeinernd schließen, dass folgendes gilt: Hat der Eigenraum eines Eigenwertes die Dimension , dann ist ein Teiler von . Wegen der Eindeutigkeit der Zerlegung in irreduzible Faktoren ( ist faktoriell) folgt dann das Gewünschte. Gruß ermanus |
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Alles klar endlich. Vielen herzlichen an Michael und Ermanus für die Geduld ... :-) |