Mathematik online lernen im Mathe-Forum. Nachhilfe online
Startseite » Forum » beispiele für ringe

beispiele für ringe

Universität / Fachhochschule

Tags: euklidischer Ring, Hauptidealring, integritätsring

 
Antworten Neue Frage stellen Im Forum suchen
Neue Frage
freed

freed aktiv_icon

18:30 Uhr, 09.07.2010

Antworten
hey!

integritätsring, euklidischer ring, hauptidealring, faktorieller integritätsring. mit den ringen kann ich noch nicht so viel anfangen.

kann mir jemand mal bitte ein beispiele für folgende sachen geben:
in der vorlesung hatte ich folgende ringe:

- ein hauptidealring, der kein euklidischer ring ist
- ein euklidischer ring der kein integritätsring ist
- ein integritätsring der nicht faktoriel ist.

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Online-Nachhilfe in Mathematik
Antwort
hagman

hagman aktiv_icon

10:00 Uhr, 10.07.2010

Antworten
1. ist gar nicht so einfach, [1+-192] laut de.wikipedia.org/wiki/Theodore_Motzkin
2. Jeder euklidiche Ring ist per Definition ein Integritätsbereich
3. [-5]] oder der Ring der holomorphen Funktinen auf einem Gebiet
freed

freed aktiv_icon

14:31 Uhr, 11.07.2010

Antworten
ok, danke.
ich habe jetzt folgendes herausgefunden:
es gilt doch:
euklidischer ring hauptidealring faktorieller ring Integritätsring

als beispiel für einen hauptidealring der kein euklidischer ring ist hattest du: [1+-192]. Was geht dadran schief, wieso ist das kein euklidischer ring?

was für ein faktorieller ring ist denn kein hauptidealring?
[T] soll faktoriel aber kein hauptidealring sein. wieso nicht? wann sind die ideale keine hauptideale??

was für ein integritätsring ist kein faktorieller ring?
da habe ich [i5]={a+bi5|a,b}

das 3. Beispiel [-5] verstehe ich nicht so ganz, wie sieht der ring aus?


wofür brauch man eigentlich diese ringe in der lineare algebra II?
Antwort
hagman

hagman aktiv_icon

16:52 Uhr, 11.07.2010

Antworten
[T] ist kein Hauptidealring, denn das von 2 und T erzeugte Ideal ist kein Hauptideal: Damit 2 ein Vielfaches des einzigen Erzeugers ist, muss dieser ein Polynom vom Grad 0 sein, also eine ganze Zahl. Da das Ideal keine ungeraden Zaheln enthält, müsste der Erzeuger also eine gerade Zahgl sein. Aber dann ist T kein Vielfaches davon.

--

[-5][i5][T]/(T2+5)

--

Warum ist R:=[1+-192] nicht euklidisch?
Angenommen R ist doch euklidisch.
Sei g:R\{0}0 ein euklidischer Betrag, d.h. zu x,yR mit y0 existieren q,rR mit x=qy+r, so dass entweder r=0 oder g(r)<g(y).

Setze u=1+-192. Dann gilt u2=-5+u und es ist R={a+bu|a,b}.

Wir haben auf R die durch ||a+bu||=a2+ab+5b2 gegebene Norm R0 (die nicht mit dem euklidischen Betrag zu verwechseln ist, da eine Norm ganz andere Eigenschaften erfüllt!).
Diese Norm ist einfach durch das Quadrat des Betrages der komplexen Zahl a+bu gegeben.

Insbesondere gilt ||x||||y||=||xy||.

Sei jetzt yR\{0,1,-1} ein Element minimalen euklidischen Betrages.
Entweder ist y=a+0u und folglich ||y||=a24 (denn a{-1,0,1}).
Oder es ist y=a+bu mit b0, folglich ||y||=a2+ab+5b2=(a+b2)2+194b2194>4. Auf jeden Fall also ||y||4.

Ist jetzt xR beliebig, dann folgt per Division mit Rest x=qy+r für geeignete q,rR. Dann gilt r{-1,0,1}, denn sonst wäre ja g(r)g(y) im Widerspruch zur Wahl von y.
Es ist also eine der Zahlen x-1,x,x+1 ein Vielfaches von y.

Mit x=2 folgt: Eine der Zahlen 1,2,3 ist Vielfaches von y.
Insbesondere ist ||y|| ein Teiler von ||1||=1 oder von ||2||=4 oder von ||3||=9.
Wegen ||y||4 folgt ||y||{4,9}.
Mit x=u folgt: Eine der Zahlen u-1,u,u+1 ist Vielfaches von y.
Insbesondere ist ||y|| ein Teiler von ||u-1||=5 oder von ||u||=5 oder von ||u+1||=7.
Wegen ||y||4 folgt ||y||{5,7}.

Wegen {4,9}{5,7}= ergibt sich ein Widerspruch.

Somit ist R nicht euklidisch.

Antwort
hagman

hagman aktiv_icon

18:19 Uhr, 11.07.2010

Antworten
Spannender ist vielleicht die Frage: Wieso ist R:=[1+-192] ein Hauptidealring?

Sei I R ein Ideal.
Falls I=0, sind wir fertig. Sei daher xI\{0} ein Element minimaler Norm.
Fall I =xR sind wir fertig. Sei daher yI\xR ein Element minimaler Norm.
Sei z=a+bi mit a,b die komplexe Zahl yx.
ObdA gilt b0, denn ansonsten könnte man unbeschadet y durch -y ersetzen.
Dann gilt:
|z-1||z|,d.h. a-12 wegen Minimalität von y(||y-x||||y||)
|z+1||z|,d.h. a-12 ebenso.
Geometisch sind dies Bedingungen, dass z in einem gewissen Streifen der Breite 1 liegt.
|z-1+i192||z| und |z+1+i192||z| liefern wiederum eine "Streifenbedingung", diesmal mit einem Streifen der Breite 5, der um ca. 77° gegenüber der Vertikalen gedreht ist.
|z-1+i192||z| und |z+1+i192||z| liefern einen ebensolchen Streifen, der aber in die Gegenrichtung gedreht ist.
Zusammen schränken diese Bedingungen z auf eine Sechseckfläche ein.
Wegen b0 interessiert hiervon ohnehin nur die Hälfte oberhalb der reellen Achse.

Weiter gilt:
|z|1 wegen Minimalität von ||x||,d.h. z liegt außerhalb der Einheitskreisscheibe. Diese Bedingung beseitigt bereits einen Großteil der 6eckfläche.
|2z-1+i192|1 wegen ||2y-ux||||x||,d.hz liegt außerhalb einer gewissen Kreisscheibe vom Radius 12.
Ebenso |2z--1+i192|1, was einer weiteren Kreisscheibe vom Radius 12 entspricht.

Wenn man dies zeichnet, erkennt man direkt, dass die Kreisscheiben die (Hälfte der) 6eckfläche komplett überdecken. Es gibt also keinen zulässigen Wert für z,d.h. I muss Hauptideal sein.

Diese Frage wurde automatisch geschlossen, da der Fragesteller kein Interesse mehr an der Frage gezeigt hat.