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nilpotente Matrix

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Tags: Charakteristisches Polynom, Nilpotent

 
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Nick2344

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09:56 Uhr, 08.05.2018

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Hallo,
ich habe eine nilpotente Matrix ARn×n mit Ak=0

Ich konnte zeigen, dass die Eigenwerte λ=0 sind
Wie bekomme ich das charakterisitische Polynom jetzt heraus:

χA=det(xEn-A)=xn
Ich habe gelesen, dass dies aus EW=0 folgt, aber wie genau?
Wenn ich für x=0 einsetze komme ich doch auf:

det(xEn-A)=det(0En-A)=det(-A)?
Wo liegt mein Missverständnis:(

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
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michaL

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10:11 Uhr, 08.05.2018

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Hallo,

wegen Ak=0 kann die Determinanten von A nicht von Null verschieden sein, da der zugrunde liegende Körper (offenbar ?) als solcher nullteilerfrei ist.

Aus Ak=0 folgt doch 0=det(Ak)=(det(A))k, d.h. det(A) ist Lösung der Gleichung xk=0. Ich kenne da nur eine einzige Lösung. Und du?

Statt x=0 einzusetzen in die Formel für das charakteristische Polynom solltest du für dich zwei Fragen beantworten:
1. Was wäre, wenn A (und sei es auch nur über ) einen Eigenwert ungleich Null hätte?
2. Welchen Grad hat das charakteristische Polynom einer n-reihigen Matrix?

Mit den Antworten darauf solltest du auf die angegebene Antwort kommen.

Mfg Michael
Nick2344

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10:26 Uhr, 08.05.2018

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Ganz kurze Zwischenfrage: Mam erhält xk und nicht xn?
Nick2344

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10:30 Uhr, 08.05.2018

Antworten
Zu deinen Fragen:
1. Wenn es 1 EW gibt ungleich 0, so erhält man mindestens 1 EV
2. Es müssen doch n sein.

Ich verstehe noch nicht wie du mit deiner 1. Rechnung den Zusammenhang zum charakteristischen Polynom herstellst?

Antwort
michaL

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10:44 Uhr, 08.05.2018

Antworten
Hallo,

> Ich verstehe noch nicht wie du mit deiner 1. Rechnung den Zusammenhang zum charakteristischen Polynom
> herstellst?

Den gibt es auch nicht. Du hattest von einem Missverständnis gesprochen Ich dachte, damit das Missverständnis ausgeräumt zu haben. Wenn nicht, ist es auch nicht wichtig, da es nur um die beiden Fragen geht.
Die zweite ist korrekt.
Die erste stelle ich mal genauer:
1. Was wäre mit der Matrix Ak, wenn A einen Eigenwert ungleich Null hätte?

Mfg Michael

Nick2344

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10:47 Uhr, 08.05.2018

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Dann wäre sie nicht 0 aber ich kann das nicht begründen.
Antwort
michaL

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11:43 Uhr, 08.05.2018

Antworten
Hallo,

> Dann wäre sie nicht 0 aber ich kann das nicht begründen.

Hm, sei also A irgendeine (quadratische) Matrix mit dem Eigenwert λ. Zugehöriger Eigenvektor sei v, d.h. es gelte Av=λv.
Von links mit A multipliziert: A2v=Aλv=λAv=λ2v

Allgemein: Ist p irgendein Polynom, so gilt p(a)v=p(λ)v. Speziell: Akv=λkv

Kannst du jetzt begründen, warum Ak nicht Null wäre, wenn A einen EW ungleich Null hätte?

Mfg Michael
Nick2344

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11:51 Uhr, 08.05.2018

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Aus deiner Herleitung folgt ja dass wenn λ0 alle EW ungleich 0 sind oder?
Antwort
michaL

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15:14 Uhr, 08.05.2018

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Hallo,

> Aus deiner Herleitung folgt ja dass wenn λ≠0 alle EW ungleich 0 sind oder?

Nein.

Es geht folgendermaßen:
Annahme: λ0 sei EW von A mit EV v, d.h. es gelte Av=λv (mit λ0)
Dann (siehe Herleitung) gilt auch Akv=λkv, d.h. λk ist ein EW von Ak (ebenfalls mit EV v, was hier aber nicht so wesentlich ist). Und außerdem gälte λk0, weil in einem Körper (Körper sind nullteilerfrei!!!) die Gleichung xk=0 nur genau eine Lösung kennt: x=0
[Wäre also λk=0, so ginge das nur mit λ=0, was wir oben in der Annahme aber ausgeschlossen haben!]
Also haben wir bis hier geschlossen: Ak hat Eigenwert λk0, d.h. es gilt
Akv=λkv (λk0)

Das steht aber im Widerspruch zu Ak=0, denn für die Nullmatrix gilt:
Akv=0v=0=0v für jedwedes v.

Also Widerspruch zur Annahme.

Ergo: Bei nilpotenten Matrizen kommen keine Eigenwerte ungleich Null vor.

Mfg Michael
Nick2344

Nick2344 aktiv_icon

17:59 Uhr, 08.05.2018

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Danke das habe ich verstanden:-)
Aber wie kommt das charakteristische Polynom ins Spiel?
Antwort
michaL

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18:38 Uhr, 08.05.2018

Antworten
Hallo,

> Aber wie kommt das charakteristische Polynom ins Spiel?

Nun, da ich annehmen muss, dass dein R in
> Rn×n
eigentlich das sein soll, über den Körper , über dem alle reellen Polynome zerfallen.
Du weißt ja nun immerhin schon, dass dein char. Polynom den Grad n hat. Über würde es zerfallen, also könnte man es schreiben als χA(x)=(x-z1)(x-zn) mit evtl. komplexen Zahlen z1,,zn.

Damit hätte die Matrix über betrachtet die Eigenwerte z1,,zn (manche sind vielleicht Dopplungen, das wäre egal).
Damit hätte doch aber Ak als Matrix über betrachtet die Eigenwerte ...

Du siehst, wie es weiter geht?

Also muss gelten: z1==zn=0 und damit χA(x)=xn.

Mfg Michael
Nick2344

Nick2344 aktiv_icon

23:29 Uhr, 08.05.2018

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Es muss z1=...zn=0 gelten und deshalb χA=xn

Ich sehe immer noch nicht wie das folgen soll?
Antwort
michaL

michaL aktiv_icon

09:11 Uhr, 09.05.2018

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Hallo,

> Ich sehe immer noch nicht wie das folgen soll?

Du bist ein schwieriger Fall, was?

Es folgt genauso wie zwei posts von mir darüber.

Jedweder Eigenwert (egal ob reell oder Komplex) ungleich Null steht letztlich im Widerspruch zu Ak=0:

Annahme, λ sei ein Eigenwert (λ, λ reell aber erlaubt) und v ein zugehöriger Eigenvektor.

Dann ist auf jeden Fall λk ein EW von Ak, ebenfalls zugehöriger EV v.
Wegen Akv=λkv einerseits, Akv=0v andererseits muss also gelten: 0v=Akv=λkv, d.h. es muss 0=λk gelten (insbesondere da v als Eigenvektor von 0 verschieden ist), sonst hättest du an dieser Stelle einen Widerspruch. Daraus folgt aber λ=0, da als Körper insbesondere nullteilerfrei ist!
Soweit klar???

Dann weiter mit dem char. Polynom, von dem wir über wissen, dass es
* Grad n hat
* über zerfällt.

Damit sieht es etwa so aus: χa(x)=(x-z1)(x-zn) (wobei die zi nicht notwendigerweise verschieden sein müssen).

Weil nun aber Ak=0 gilt, muss für jedes zi (bedenke, jedes zi ist als Nullstelle des char. Polynoms von A über ein Eigenwert von A) gelten: zi=0
Damit gilt für das char. Polynom χA über : χA(x)=xn
Da nun aber aufgrund der Art und Weise, wie char. Polynome ausgerechnet werden, die char. Polynome von A über und identisch sind, und weil das Polynom nur reelle Koeffizienten hat, deswegen ist das char. Polynom von A über gerade χA(x)=xn.
(Anmerkung: Wäre das so bestimmte Polynom nicht reell, so müsste es doch aber eine reelle Darstellung geben, da die Art der Bildung des Polynoms ja wie oben angesprochen NICHT vom Grundkörper abhängt. Man müsste dann (je) zwei Faktoren (x-z) und (x-z zu x2+z2 zusammenfassen.)

Hoffe, das erklärt es nun vollständig?!

Mfg Michael
Frage beantwortet
Nick2344

Nick2344 aktiv_icon

20:51 Uhr, 10.05.2018

Antworten
Tausend Dank:-)
Sorry dass ich so lange gebraucht habe.
Danke dir:-)