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Tags: mathestudium, Vorlesungsnachbereitung

 
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tommy40629

tommy40629 aktiv_icon

20:12 Uhr, 01.07.2012

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Hallo,

ich habe eine etwas ungewöhnliche Frage.

Wie lernt Ihr für das Mathestudium?

Ich habe Mathe als Hauptfach und ab Oktober kommt noch VWL als Nebenfach dazu.

Ich stehe im Moment vor dem Problem, dass mich die Stoffwelle verschlucken will.

Im Moment, lerne ich so, dass ich mir unbekannte Begriffe, Symbole, Zeichen, Abkürzungen und nicht alzulange Formeln als Vokabeln, so wie bei einer Sprache auf Karteikarten schreibe und diesen Stoffteil dann so lerne.

Ich bin nun dazu übergegangen, die Definitionen und Sätze auch mit Karteikarten zu lernen. Das Problem ist nur, dass man diesen Wissen wiederholen muss, das kostet bis zu 5 Stunden am Tag.

Was hat mich dazu getrieben? Ich wußte keine andere Lösung, um den gesammten Stoff von LA und ANA aktuell und up to date im Kopf zu haben.

Zusätzlich müßte ich noch den nicht verstanden Stoff in LA und ANA mit Hilfe von Büchern nacharbeiten. Da kommen in der Woche ca. 100 Seiten zusammen, die ich durcharbeiten müßte. Und wenn dann Stoff dran kommt, denn man noch nie hatte, darf man ganz bei Null mit SEK II- Büchern anfangen und kann dann erst zu Fischer Bosch und Co übergehen. Das ist dann ein schwarzes Loch, dass einen die Zeit wegsaugt.

Und die Übungszettel kosten auch noch mal rund 20 Stunden in der Woche, wobei ich da die Zulassungen habe.

Das Problem, ist einfach, um das Alles zu schaffen, dürfte ich gar nicht mehr schlafen, das ist somit nicht die Lösung.

Um eine Vorlesung von 90 Minuten zu 100% inkl. der Beweise zu verstehen brauche ich 2 bis 4 Tage. In dieser Zeit lerne ich dann auch von Morgens bis Abends immer zu Abschnitten von je 45 Minuten. Aber diese Zeit hat man nur in den Semesterferien.

Mir drängt sich auch immer mehr der Eindruck auf, gegen den ich aber innerlich extrem protestiere, dass man im Mathestudium vielleicht nur weiterkommt, wenn man nach Ende einer Vorlesung sagt, ha ich habe alles verstanden und ich mache mal die Übunsgzettel.

Vielleicht könnt Ihr ja mal kurz beschreiben, wir Ihr lernt.


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Online-Nachhilfe in Mathematik
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CKims

CKims aktiv_icon

20:48 Uhr, 01.07.2012

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studierst reine mathematik uni?

von mir bekommst du ein paar anregungen von einem nicht mathematiker... ich denke aber, dass die situation aehnlich ist, bei allen technisch/mathematischen faechern...

bei vwl kannst du ruhig mit deinen karteikarten arbeiten... bei mathe ist das aber nur in seltenen faellen eine gute idee. das problem ist allerdings, dass die meisten fertigen leute hier noch auf diplom studiert haben... du wirst wahrscheinlich schon auf bachelor/master studieren? fuer gewoehnlich bekommt ihr mehr "Masse" an informationen. ihr duerft euch keine fehler erlauben, weil die punkte schon von anfang an gezaehlt werden. wir durften während der vordiplomphase uns noch an die neuen gegebenheiten gewoehnen. bei uns wurde nicht so viel stoff abverlangt, aber dafuer mussten wir ein tieferes verstaendnis vorzeigen....

um dich aber erstmal zu beruhigen. wenn du dir deinen vorlesungssaal anguckst, sehen alle immer so intelligent aus ;-) nicken immer schoen mit und schreiben alles auf. ein paar leute stellen sogar ein paar gute fragen. und du sitzt dann da und denkst nur: wie koennen die ueberhaupt fragen stellen? ich selber versteh noch nicht einmal worum es geht... kann noch nicht mal eine frage formulieren ;-) bei mir war es so, dass von 100 leuten ein supercrack dabei war, der alles verstanden hat. die restlichen 5 figuren, die so schlau wirkten, machten diese kurse schon zum zweiten oder dritten mal... die restlichen 94 leute, haben genauso viel ahnung wie du und nicken einfach nur xD

wenn du dir anguckst, wie die durchschnittsstudienzeit aussieht, merkst du, dass nur die wenigsten das studium in 5 jahren schaffen... dann ist es kein wunder mehr, dass du dir vorkommst, als wuerdest du mit arbeit ueberschwemmt werden.

Der typische fehler ist, dass ALLE denken, sie sind schlauer als die anderen xD deshalb machen sie den fehler und lernen sich tot... das geht 1-2 jahre gut... dann burnen sie out... dann fallen sie fuer 1-2 jahre aus... das wichtigste ist also, dass du fuer dich ein tempo finden musst, dass du auch 5-6 jahre durchhaelst!!! das ist wie beim marathon... wenn du zu sehr sprintest, faellst du aus... und brauchst laenger als wenn du von anfang an gemaessigt gelaufen waerst... (man denke an die geschichte mit dem hasen und dem igel ;-) bau also auch regelmaessig freizeit/sport ein...

soo.... zum lernen... bei mathe geht es um das verstaendnis. wenn du die grundideen der beweise/begriffe verstanden hast, musst du diese auch nicht auswendig lernen.... die sind dann sowieso im kopf verankert. bei mathe geht es also darum die nussknacker, die man dir mitgibt, nach und nach zu knacken. es dauert ungefaehr 2 jahre fuer einen durchschnittstypen, bis sich eine mathematische denkart eingestellt hat... dann kommst du mit weniger qualen voran. bis dahin heisst es quälen quälen quälen...

die vorlesungen sind so aufgebaut, dass man diese direkt versteht, wenn man sich immer vorbereitet und den stoff nachbereitet... das klappt aber nur in der theorie ;-) in der praxis heisst es mitschreiben und sich dann naechtelang den kopf zerbrechen... nutze dazu gruppenarbeit und geh den tutoren in den sprechstunden auf die nerven... (und nicht erst kurz vor den klausuren) das ging bei mir selber so weit, dass ich gar nicht mehr zu den vorlesungen hingegangen bin, weil ich sowieso nichts verstanden habe xD dann besorg dir noch die alten klausuren... das schränkt unheimlich den stoff ein, auf den du dich erstmal konzentrieren musst... sonst weiss man als anfaenger eigentlich nie wo man aufhoeren kann zu lernen...

hoffe das gibt dir schonmal einen guten eindruck

dann viel erfolg

lg
Frage beantwortet
tommy40629

tommy40629 aktiv_icon

21:26 Uhr, 01.07.2012

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Ja, dass es im Diplom anders war, dass hört man oft.

Der Vergleich mit dem Marathon ist gut, wenn ich so weitermache, wie im Moment, dann liege ich nächstes Semster hächelnd am Straßenrand.

Es ist wohl wirklich sehr wichtig, zu sehen, was kommt circa in den Klausuren dran, und das lernt man dann. Ich schaue mal, ob ich ein paar alte Klausuren finden kann.

Vielen Dank an Dich!

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Miausch

Miausch aktiv_icon

21:31 Uhr, 01.07.2012

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Ich finde, MokLok hat recht.

- Viele wirken schlauer, sinds aber nicht unbedingt - man kennt ja v.a. seine eigenen Schwächen - die der Anderen sieht man nicht sofort!
- Du brauchst nicht alles auswendig zu lernen..verstehen ist viel besser...vieles vergisst man eh schnell wieder, wenn mans aber wirklich verstanden hat, kann man immer wieder nachschlagen und weiss dann wieder worums ging! Häufig kann man sich Sachen mit der Zeit auch aus anderen Sachen herleiten...
- Mathe ist wunderbar..kann aber auch hart sein - wobei das wohl Einstellungssache ist...du darfst von dir selbst nicht erwarten, dass du auf Anhieb alles verstehst, sonst bist du schnell frustriert & demotiviert. Ich kenne absolute Cracks (Preise gewonnen, in Vorlesungen erwähnt), von denen ich weiss, dass sie mit vielem genau die gleichen Probleme haben wie ich (die sind meist einfach hard working & diszpliniert). Also nicht aufgeben! Mathe ist am Anfang echt ein Training in Frustrationstoleranz ;-)
- Mit anderen lernen: Viele Details, die einem sonst entgangen wären, lernt man im Üben mit anderen Studis.

Als ich an meine erste Analysis-Prüfung ging (ETH...hatte schon gehört, dass es da so gut wie unmöglich ist, ne gute Note zu kriegen), war ich unglaublich nervös...und mir war klar, dass ich noch vieles, vieles nicht weiss. Ich war aber sinnvoll vorbereitet und es ging super!
Also dran bleiben - Mathe ist schön :-)