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Der Hauptsatz über implizite Funktionen

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Tags: Funktion, implizite Funktion, polynom

 
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CatSpi

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17:47 Uhr, 22.10.2015

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Man betrachte die Funktion Ψ:n+1:

Ψ((b0,,bn-1)T,x)=b0+bn-1xn-1+xn.

Man wende den Hauptsatz uber implizite Funktionen an, um folgendes zu zeigen:
Hat das Polynom a0++an1xn-1+xn genau n-verschiedene Nullstellen, so gibt es ein δ>0, sodass wenn a0b0<δ,,an1bn1<δ auch das Polynom b0++bn1xn1+xn , n verschiedene Nullstellen hat, und diese Nullstellen hängen stetig differenzierbar von b0,...,bn1 ab.



Wir haben den Hauptsatz über implizite Funktionen so formuliert:


Sei Dn+m offen, und sei F:Dm,FC1. Weiters sei (a,b)D, sodass F(a,b)=0 und sodass dF2(a,b) invertierbar ist, d.h.

det(dFixn+j(a,b))i,j=1m0


i) Dann existieren offene Kugeln U=Uδ(a)n um a und V=Uρ(b)m um b mit U×VD, sowie eine stetige Funktion g:UV , sodass

F(x,g(x))=0 für alle xU


ii) Die Funktion g löst die Gleichung F(x,y)=0,xU,yV, vollständig in dem Sinn, dass, wenn (x,y)U×V mit F(x,y)=0, immer y=g(x) gelten muss. Insbesondere ist b=g(a).


iii) dF2(u,v) ist für alle (u,v)U×V invertierbar; die Funktion g ist auf U stetig differenzierbar und es gilt

dg(x)=-dF2(x,g(x))-1dF1(x,g(x))




Ich weiß nicht, wie ich bei dem Beispiel vorgehen soll....

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Funktion (Mathematischer Grundbegriff)

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
Online-Nachhilfe in Mathematik
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michaL

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19:41 Uhr, 22.10.2015

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Hallo,

zunächst einmal: Glückwunsch. Du hast die Aufgabenstellung vollständigund offenbar korrekt angegeben und außerdem deinen Wissenstand gut nachvollziehbar mit angegeben. Das ist hier nicht selbverständlich (ich weigere mich, hier die neue Rechtschreibung anzuwenden).

Ok, was ist also zu tun?
Du musst offenabr zunächst nachweisen, dass
* Ψ((a0,,an)T,x)=0 (Dabei musst du dir selber darber klar werden, welcher Wert für x sich eignet!)
* det(Ψixj((a0,,an)T,x))i,j=0n0

Erst dann kannst du den Satz über implizite Funktionen anwenden. Checke also erst, ob die Voraussetzungen des Satzes erfüllt sind. (Aller Weitere später.)

Mfg Michael
CatSpi

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21:04 Uhr, 22.10.2015

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Danke!

Ψ((a0,an)T,x)=a0+an-1xn-1+xn hat laut Angabe n verschiedene Nullstellen, also gibt es sicher ein x, sodass Ψ((a0,an)T,x)=0 ist.


Ψixj=b1+2b2x2++(n-1)bn-1xn-2+nxn-1

Wie nehme ich die Determinante davon?
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michaL

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22:29 Uhr, 22.10.2015

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Hallo,

du hast (intuitiv) immerhin korrekt damit gearbeitet, dass es sich um eine 1x1-Matrix handelt.
Fassen wir mal a:=(a0an-1) auf und schreiben
Ψ(a,x)=a(1xn-1)+xn (Skalarprodukt).

Du suchst also eine Funktion x=x(a)und damit sit deine "Matrix" nur eine 1x1-Matrix, deren Determinante die Zahl selbst ist.

Du musst also Ψx(a,x) bilden und feststellen, dass Ψx(a,x)0 gilt.

Mach das erstmal.

Mfg Michael
CatSpi

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23:05 Uhr, 22.10.2015

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Danke!


Ψ(a,x)=a1+a2x+a3x3++xn-1+xn


Bei Ψ(a,x)x muss ich dann nur ein Polynom nach x ableiten, also Ψ(a,x)x=a2+2xa3++(n-1)xn-2+nxn-1. Das muss aber nicht ungleich 0 sein, also mache ich wahrscheinlich irgendetwas falsch...
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michaL

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09:19 Uhr, 23.10.2015

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Hallo,

> Bei Ψ(aa,x)x muss ich dann nur ein Polynom nach x ableiten, also
> Ψ(aa,x)x=a2+2xa3++(n1)xn2+nxn1. Das muss aber nicht ungleich 0 sein[...]

Doch, muss es, da die Polynomfunktion f(x):=Ψ(a,x) genau n Nullstellen hat.
Überlege, wieso nicht auch fʹ(x)=0 gelten kann!

Mfg Michael
CatSpi

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09:23 Uhr, 23.10.2015

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Eine Ableitung ist nur dann 0, wenn die Funktion konstant oder selber=0 ist und in diesem Fall trifft keines der beiden zu?
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michaL

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09:28 Uhr, 23.10.2015

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Hallo,

soweit ich weiß, handelt es sich um eine (in x) reelle Funktion. Das Argument scheint irgendwie aus der Funktionalanalysis entlehnt.
Nein, das Argument ist viel einfacher.

Nimm doch mal Beispiele von Polynomfunktionen f mit f(x0)=fʹ(x0) her. Was fällt dir dabei auf?

Mfg Michael
CatSpi

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09:36 Uhr, 23.10.2015

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Wenn man den Satz von Rolle anwendet, würde folgen, dass f' n-1 Nullstellen hat, die verschieden zu den Nullstellen von f sind. Also hätte f' die maximalst mögliche Nullstellenanzahl, wäre also ungleich 0.
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michaL

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10:14 Uhr, 23.10.2015

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Hallo,

so kann man argumentieren.
Umgekehrt gedacht: Wäre an einer Nullstelle auch die erste Ableitung Null, dann würde es sich um eine mehrfache Nullstelle handeln, was im Widerspruch zur Voraussetzung von genau n verschiedenen (und damit notwendigerweise einfachen) Nullstellen steht.

So oder so, der Satz über implizite Funktionen ist anwendbar.
Nu mal los!

Mfg Michael
CatSpi

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10:25 Uhr, 23.10.2015

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an

pa(x)=k=0n-1akxk+xn und Ψ:n+1
(b0,,bn-1,x)=pb(x)

Ist an, sodass pa n verschiedene Nullstellen xkk=1,,n hat, dann gilt Ψ(a,xk)=0 und DF2(a,xk)=(paʹ(xk))0gk:Πj=0n-1Uδk(aj)Uρk(xk):Ψ(b,g(b))=0

gk ist stetig gk-1((xk-pk,xk+pk)min(xk-xk+12,xk-xk-12)(xk) offen

Sei εk so, dass Πj=0n-1Uεk(aj) ganz in der Menge enthalten ist. ε:=mink=1,,nεk

Ist nun bΠj=0n-1Uε(aj) , dann gilt sicherlich Ψ(b,gk(b))=pb(gk(b)))=0k=1,,n und gj(b)gk(b),jk

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michaL

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11:01 Uhr, 23.10.2015

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Hallo,

hab's nur überflogen. Sieht aber ganz gut aus.

Mfg Michael
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CatSpi

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19:33 Uhr, 24.10.2015

Antworten
Danke!