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Epsilon-Delta Kriterium - Wahl von Delta

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Tags: delta, Epsilon, epsilon delta Kriterium, Funktion, Stetigkeit

 
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e-Luksch

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18:52 Uhr, 09.08.2012

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Hallo Leute.
Ich habe ein Problem mit dem Epsilon-Delta-Kriterium.
Genauer gesagt, wie ich mein δ zu wählen habe.

Sei f:
f(x):x2+5x+4

Ich möchte nun mit Hilfe des Epsilon-Delta-Kriterium die Stetigkeit der Funktion zeigen.

Es soll also für ein belibiges ε gelten:
0<|x-a|<ε0<|f(x)-f(a)|<δ wobei a beliebig

So ... jetzt hab ich das ganze mal eingesetzt:

0<|(x2+5x+4)-(a2+5a+4)|<δ

Jetzt wollte ich das δ in einer Abhängigkeit von ε angeben - aber irgendwie komm ich jetzt schon nicht weiter.

Kann mir jemand etwas Hilfe geben?

Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Stetigkeit (Mathematischer Grundbegriff)
Funktion (Mathematischer Grundbegriff)

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
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Shipwater

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19:03 Uhr, 09.08.2012

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Du verwechselst ε und δ. Ansonsten gilt:
|f(x)-f(a)|=|x2+5x+4-a2-5a-4|=|x2-a2+5x-5a|=|(x+a)(x-a)+5(x-a)|=|x-a||x+a+5|
So an dieser Stelle solltest du dir überlegen wie du |x+a+5| umformen kannst, um das anschließend nach oben irgendwie durch einen Ausdruck mit |x-a| abschätzen zu können.
e-Luksch

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20:24 Uhr, 09.08.2012

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Danke schon mal soweit!

Ja, das sollte natürlich heißen:
0<|x-a|<δ0<|f(x)-f(a)|<ε

kann ich nach
|x-a||x+a+5|<ε

nicht schon direkt sagen:

|x-a|<δ=ε|x+a+5|



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Shipwater

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20:27 Uhr, 09.08.2012

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Von x darf dein δ nicht abhängen. Du solltest zunächstmal |f(x)-f(a)| weiter vereinfachen/abschätzen. Dazu bietet sich die Umformung |x+a+5|=|x-a+2a+5| mit anschließender Anwendung der Dreiecksungleichung an. Versuch es mal.
Achja und woher hast du eigentlich " 0<|x-a|<δ0<|f(x)-f(a)|<ε "? Damit wären ja konstante Funktionen zum Beispiel nicht stetig. Bei mir lautet das einfach |x-a|<δ|f(x)-f(a)|<ε
e-Luksch

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14:39 Uhr, 10.08.2012

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Oh - ich habe aus δ>0 geschlossen, dass 0<|x-a|<δ sei ...
es muss aber dann wohl 0|x-a|<δ sein, oder?

ich habe jetzt
|f(x)-f(a)|=|x-a||x+a+5|=|x-a||x-a+2a+5||x-a|(|x-a|+|2a+5|)

Hier weiß ich jetzt nicht weiter - hilft mir die Umformung so überhaupt was?

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Shipwater

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15:10 Uhr, 10.08.2012

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Du hast das falsch verstanden. Es geht ja um alle x mit |x-a|<δ. Also alle x aus dem Intervall (a-δ,a+δ).
Und bei deiner Umformung hast (Edit: hattest) du vergessen Klammern zu setzen. Es muss so aussehen:
|f(x)-f(a)|=|x-a||x-a+2a+5||x-a|(|x-a|+|2a+5|)=|x-a|2+|x-a||2a+5|
An dieser Stelle gibt es einen Trick. Man kann sich ohne Beschränkung der Allgemeinheit auf δ1 beschränken. Dies kann man gewährleisten, indem δ=min{1,? } mit einem noch näher zu bestimmendem ? gewählt wird. Aber was bringt uns das überhaupt? - Nun es gilt dann für alle x mit |x-a|<δ1 dass |x-a|2|x-a|. Wir können also den Ausdruck |x-a|2 nach oben durch |x-a| abschätzen, wenn wir uns auf δ1 beschränken.
Damit kriegen wir weiter |f(x)-f(a)|=|x-a|2+|x-a||2a+5||x-a|+|x-a||2a+5|=|x-a|(1+|2a+5|)
Damit sehen wir, dass letztlich die Wahl δ=min{1,ε1+|2a+5|} sinnvoll ist.
So damit wären die Vorüberlegungen fertig. Nun kommt erst der eigentliche Beweis. Deine Aufgabe ist es nun diesen ordentlich niederzuschreiben. :-)
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e-Luksch

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16:02 Uhr, 10.08.2012

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Alles klar - danke noch mal für die tolle Hilfe!
Ich versuche es mal:

Sei sowohl 0<ε als auch a beliebig und 0<δ=min(1,ε1+|2a+5|)1.

So gilt für jedes x mit |x-a|<δ:
|x-a|2=|x-a||x-a||x-a|

Weiter folgt jetzt:
|f(x)-f(a)|=|x2-a2+5x-5a|=|(x+a)(x-a)+5(x-a)|=|x-a||x+a+5|
=|x-a||x-a+2a+5||x-a|(|x-a|+|2a+5|)=|x-a|2+|x-a||2a+5|
|x-a|+|x-a||2a+5|=|x-a|(1+|2a+5|)<ε1+|2a+5|(1+|2a+5|)=ε

Laut Definition folgt somit die Stetigkeit im Punkt a.
Da a beliebig war, ist f stetig.
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Shipwater

Shipwater aktiv_icon

16:06 Uhr, 10.08.2012

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Sieht gut aus. :-)
Frage beantwortet
e-Luksch

e-Luksch aktiv_icon

18:58 Uhr, 10.08.2012

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Super - danke vielmals :-)
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Shipwater

Shipwater aktiv_icon

20:03 Uhr, 10.08.2012

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Gern geschehen.