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Majorantenkriterium, wie finde ich eine Lösung?

Universität / Fachhochschule

Folgen und Reihen

Grenzwerte

Tags: Folgen und Reihen, Grenzwert, Konvergenz, Majorantenkriterium????

 
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Sgreb

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08:46 Uhr, 28.11.2019

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Hallo ihr Lieben,

ich bin am verzweifeln. Und zwar geht es um das Majorantenkriterium. Ich weiß, dass dieses Kriterium benutzt wird, um mit dem Konvergenzverhalten einer einen Reihe auf das Konvergenzverhalten einer anderen Reihe zu schließen. Konvergenz ist eine Reihe, wenn sie einen Grenzwert besitzt. Was bedeutet, dass eine Reihe nach oben abgeschätzt wird? Nach oben gibt es doch unendlich viele Reihen. Was ist überhaupt mit oben gemeint?

Folgende Aufgaben sind zu lösen und ich weiß nicht mal ein Ansatz..:

n=2anln(n)

n=11n-ln(n)

n=1n+1n2-3


Liebe Grüße


Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen."
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Grenzwert (Mathematischer Grundbegriff)
Regel von l'Hospital (Mathematischer Grundbegriff)
Wichtige Grenzwerte

Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de:
 
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ermanus

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09:59 Uhr, 28.11.2019

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Hallo,

bei der ersten (schwierigsten) Reihe benutze das Cauchysche Verdichtungskriterium.
Die verdichtete Reihe besitzt als divergente Minorante a(1/n).

Gruß ermanus
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ermanus

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10:59 Uhr, 28.11.2019

Antworten
Damit du nicht in die falsche Richtung gehst,
verrate ich dir noch, dass alle drei Reihen divergieren,
was du am einfachsten mit einer divergenten Minorante zeigst ...
Gruß ermanus
Antwort
Edddi

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11:31 Uhr, 28.11.2019

Antworten
... auch wenn's für deine 3 Reihen nicht zutrifft trotzdem nochmal zu deiner Fragestellung, wie nach oben mit konvergierender Majorante abzuschätzen ist:

Bsp: n=11n2+1

Hier hilft die bekannte Reihe n=11n2=π26

Es ist doch für n1 klar, dass n2+1>n2 und damit 1n2+1<1n2

Damit muss dann auch n=11n2+1<n=11n2=π26

Wir haben also mit n=11n2=π26 eine konvergierende Majorante gefunden -

ergo konvergiert auch n=11n2+1


P.S. n=11n2+1=12(πcoth(π)-1)=1,0766... <n=11n2=π26=1,644...

;-)

Sgreb

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12:01 Uhr, 28.11.2019

Antworten
vielen Dank! Ja das verstehe ich und ist auch alles logisch :-) bei meiner Aufgabe hier fällt mir ja aber so eine bekannte konvergierende Reihe.
Sgreb

Sgreb aktiv_icon

12:06 Uhr, 28.11.2019

Antworten
Okay, hm. Und wie komme ich darauf, wenn ich noch nie von der Cauchy Folge gehört habe. Beziehungsweise wie ist die Vorgehensweise? Ich würde das so gerne verstehen können.. Allein mit dem Majorantenkriterium sind die Aufgaben doch gar nicht zu lösen oder?

LG
Antwort
ermanus

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12:26 Uhr, 28.11.2019

Antworten
Die zweite und dritte Reihe kannst du ohne Verdichtungssatz
einfach mit dem Majorantenkriterium erschlagen. Schau dir dies Kriterium
doch mal genau an, es sagt doch auch etwas über divergente Minoranten aus.

Beispiel:

n2+3n+2n3 hat wegen n2+3n+2n3n2n3=1n

die harmonische Reihe als Minorante. Da diese divergiert, divergiert auch die
Originalreihe.

Wenn du also in einer Reihe mit positiven Gliedern diese durch kleinere
ersetzt und dann etwas Divergentes herauskommt, ist die Reihe selbst
divergent.

Gruß ermanus
Sgreb

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13:05 Uhr, 28.11.2019

Antworten
Tut mir leid, ich bin total überfragt :-(. Ich weiß, dass die harmonische Reihe 1n divergiert. Aber in welchem Zusammenhang eine Minorante jetzt mit den Aufgaben steht, weiß ich nicht. Wie finde ich denn bei der 2. und 3. Aufgabe heraus, dass diese divergent sind. Ein Ansatz wäre toll. 1. Schritt wäre ja eine größere Reihe finden. Da stellt sich mir die Frage, wie finde ich eine größere Reihe. Wofür suche ich nach einer größeren Reihe. Schon klar, um auf eine Divergenz oder Konvergenz einer kleineren Reihe schließen zu können. Wieso kann man nicht direkt auf eine Divergenz oder Konvergenz schließen? 2. Schritt Wahrscheinlich dann schauen ob die Folge a.n der Reihe einen Grenzwert hat?

Liebe Grüße
Antwort
ermanus

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13:09 Uhr, 28.11.2019

Antworten
Die Reihen sind doch DIVERGENT. Du musst also eine kleinere
Reihe finden, die bekanntermaßen divergent ist.
Du willst doch nicht zeigen, dass die Reihe konvergiert ...
Antwort
Edddi

Edddi aktiv_icon

13:21 Uhr, 28.11.2019

Antworten
... es scheint, du hast das Prinzip noch nicht durchschaut. Ich schreib's mal hier vereinfacht hin:

Du hast also eine Reihe n=af(n) von der du nicht weißt, ob sie konvergiert oder divergiert.

Findest du eine bekannte Reihe n=ag(n), deren Glieder kleiner sind (g(n)<f(n)) und diese Reihe divergiert, so muss auch n=af(n) divergieren.

Findest du allerdings eine bekannte Reihe n=aG(n), deren Glieder größer sind (f(n)<G(n)) und diese Reihe konvergiert, so muss auch n=af(n) konvergieren.

Man schachtelt also g(n)<f(n)<G(n) ein.

Und eine "größere" Majorante findet man, wie du anfangs schon festgestellt hast, zu Hauf, wenn die allerding nicht konvergieren sondern divergieren, so hilft dir das ja nicht weiter.
Genauso wenig hilft dir eine konvergierende Minorante. Die gibt's zwar auch, sagt jedoch ebenfalls nix zu deiner Reihe aus.

;-)
Sgreb

Sgreb aktiv_icon

13:32 Uhr, 28.11.2019

Antworten
Top, alles verstanden, was du geschrieben hast. Weitere Frage, muss das 1. Glied, der Majorante/Minorante größer/kleiner als das 1. Glied, der gegebene Reihe sein und das 2. Glied, der Majorante/Minorante größer/kleiner als das 2. Glied, der gegebenen Reihe sein und so weiter oder nur die Reihe gesamt? Das Prinzip der Vorgehensweise habe ich verstanden, wie ich aber jetzt eine solche Majorante oder Minorante finde, bleibt mir ein Rätsel.

In der Aufgabenstellung steht, dass die Aufgaben mit dem Majoranten(-Vergleichs)- Kriterium gelöst werden sollen.

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Antwort
Edddi

Edddi aktiv_icon

14:06 Uhr, 28.11.2019

Antworten
... machen wir mal die 2.:

Man sucht also am besten eine konv. Reihe mit bekannten Gliedern, nach der man abschätzt.

So ist ja n-ln(n)n und somit 1n-ln(n)1n

Also nehmen wir die Reihe von 1n zum abschätzen.

Da n=11n (divergent), was folgt dann wohl für n=11n-ln(n) ??

;-)
Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

14:09 Uhr, 28.11.2019

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Da hat Edddi sich verschrieben:
"Man sucht also am besten eine konv. Reihe mit ..."
er meinte
"Man sucht also am besten eine divergente Reihe mit ..."
Antwort
anonymous

anonymous

14:14 Uhr, 28.11.2019

Antworten
...ich glaube hier ist noch mehr verdreht.
...nein, ist doch nur der Schreibfehler, aber n=11n ist konvergent.
und daraus folgt nicht dass n=11n-ln(n) auch konvergiert.

Antwort
ermanus

ermanus aktiv_icon

14:26 Uhr, 28.11.2019

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Die harmonische Reihe ist divergent !!!!!!
Antwort
anonymous

anonymous

14:31 Uhr, 28.11.2019

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Ok, das war mir nicht bewusst/bekannt.
Bin wohl fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Zuwächse mit unendlich großem n gegen 0 gehen und somit die Summe gegen einen Grenzwert strebt.

Antwort
ermanus

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14:34 Uhr, 28.11.2019

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Die harmonische Reihe ist das "Standardbeispiel" für eine "schwach divergente"
Reihe, von der man zunächst annimmt - so wie du - dass sie eher konvergiert ;-)
Für Divergenzbeweise wird sie daher häufig als divergente Minorante
verwendet.
Antwort
HAL9000

HAL9000

19:39 Uhr, 28.11.2019

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> Bin wohl fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Zuwächse mit unendlich großem n gegen 0 gehen UND SOMIT die Summe gegen einen Grenzwert strebt.

Solche Flausen sollten einem eigentlich in der allerersten Stunde zu Reihen ausgetrieben werden. ;-)

Sgreb

Sgreb aktiv_icon

20:06 Uhr, 01.12.2019

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Hallo nochmal ihr, vielen Dank für euren ganzen Antworten. Hat mir auf jeden Fall weitergeholfen! So ganz verstehe ich es leider noch nicht, wie man jetzt genau auf die größer Majorante kommt. Trotzdem vielen vielen Dank!
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