![]() |
---|
Hallo zusammen, wenn ich Folgendes berechnen soll: Darf ich dann ohne Weiteres den Grenzwert mit dem Summenzeichen vertauschen, sodass ich so rechnen kann? Oder muss ich zuvor zeigen, dass das Vertauschen keinen Einfluss hat? Und falls ja, wie kann ich das zeigen bzw. welche Bedingungen müssen erfüllt sein? Vielen Dank und Grüße! Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert): "Ich möchte die Lösung in Zusammenarbeit mit anderen erstellen." |
Hierzu passend bei OnlineMathe: Grenzwert (Mathematischer Grundbegriff) Regel von l'Hospital (Mathematischer Grundbegriff) Wichtige Grenzwerte Online-Übungen (Übungsaufgaben) bei unterricht.de: Ableiten mit der h-Methode Grenzwerte - Linksseitiger/rechtsseitiger Grenzwert an einer Polstelle Grenzwerte - Verhalten im Unendlichen Grenzwerte im Unendlichen e-Funktion |
![]() |
![]() |
Hallo da die Reihe für alle konvergiert kannst du den GW reinziehen Gruß ledum |
![]() |
Hallo ledum, und die Reihe konvergiert, da: Und ist eine konvergente Majorante. Damit ich also den Grenzwert reinziehen darf muss die Reihe konvergieren? |
![]() |
Hallo jam du kannst ja erst die endliche Summe nehmen und dann erst bis Gruß ledum |
![]() |
Und bei dieser Reihe kann ich dann analog das zeigen: Und da als harmonische Reihe eine konvergente Majorane ist, konvergiert für alle aus und somit kann der Grenzwert in die Summe gezogen werden: Das kann ich doch so sagen, oder? |
![]() |
Hallo Blackparrot! Zunächst zu deinem Ausgangsbeispiel: Ich muss ledum widersprechen. Alleine aus der Konvergenz der Reihe für alle können wir nicht folgern, dass wir den Limes hineinziehen können. Sei . Den "Limes hineinziehen" dürfen wir, wenn f stetig in 0 ist. Sei weiter für jedes die Funktion definiert durch . Dann ist der punktweise Limes der Funktionen-Reihe . Offenbar sind die Funktionen stetig. Wenn wir zeigen können, dass die Funktionen-Reihe sogar gleichmäßig gegen konvergiert, ist tatsächlich stetig und wir dürfen tatsächlich den Limes reinziehen. Ist das Konvergenzkriterium von Weierstraß bekannt? Viele Grüße Tobias |
![]() |
Hallo Tobias, das weierstraßsche Konvergenzsatz haben wir nicht behandelt. Ich kenne nur die Vertauschungssätze, also wann der Grenzwert mit dem Integral bzw. der Differenziation vertauscht werden darf. Wir hatten aber auch, dass, wenn eine Reihe stetiger Funktionen gleichmäßig konvergent ist, die Grenzfunktion auch stetig ist. Kann das hier weiterhelfen? |
![]() |
Ja, es hilft hier weiter. So oder so gilt es zu zeigen, dass die Funktionen-Reihe gleichmäßig gegen konvergiert. Dann folgt, dass mit den auch stetig ist. Dazu benötigen wir nicht den Weierstraßschen Konvergenzsatz, sondern das Weierstraßsche Majorantenkriterium, wie es auf Wikipedia genannt wird ( de.wikipedia.org/wiki/Weierstraßsches_Majorantenkriterium ). Ist der Inhalt davon bekannt (möglicherweise ohne den Namen Weierstraß)? Ansonsten können wir es kurz beweisen; das ist nicht schwer. Oder wir beweisen die gleichmäßige Konvergenz von gegen direkt anhand der Definition der gleichmäßigen Konvergenz. Welchen Weg sollen wir verfolgen? |
![]() |
Ich kenne ein Majorantenkriterium für die gleichmäßige Konvergenz von Finktionenreihen: konvergiert gleichmäßig, falls und wenn die Zahlenreihe konvergiert. |
![]() |
Es heißt sicherlich nicht , sondern für alle und alle . Dann ist es genau das Kriterium, das ich meine! Eine passende (von x unabhängige) "Majorante" hattest du ja bereits in deinem Beitrag von 16:00. Damit haben wir für das Ausgangsbeispiel alles zusammen, oder? Geht es bei deinem Beispiel aus deinem Beitrag von 16:29 um der Reihe? Du hast da nämlich stehen, was keinen Sinn ergibt. |
![]() |
Ich meinte bei der zweiten Reihe natürlich ;-) Kann ich bei der ersten Reihe also wie folgt argumentieren? Da und konvergiert, ist eine gleichmäßig konvergente, stetige Funktionenfolge und somit ist auch die Grenzfunktion stetig, weshalb der Grenzwert in die Summe gezogen werden kann. |
![]() |
Die Formalitäten stimmen noch nicht ganz, aber die Argumentation an sich scheint dir klar zu sein. :-) Da und konvergiert, ist die Funktionen-Reihe gleichmäßig konvergent gegen . Da alle stetig sind, ist somit auch die Grenzfunktion stetig, weshalb gilt. |
![]() |
Super, danke! Dann versuche ich das nochmal bei dem zweiten Beispiel: Da und konvergiert, ist die Funktionenreihe gleichmäßig konvergent gegen eine Grenzfunktion . Da alle stetig sind ist auch stetig und somit gilt: Ich habe irgendwie das Gefühl, das hier aber etwas nicht ganz stimmt... |
![]() |
Sorry, mein WLAN streikt gerade. Ich melde mich wieder, sobald es wieder funktioniert. Diese Nachricht ist von meinem Smartphone, auf dem der Formelsatz nicht richtig funktioniert. |
![]() |
Jetzt scheint es wieder zu funktionieren. :-) " Da ∣∣fn(x)∣∣=∣∣∣x2n2x2+1∣∣∣=∣∣∣∣1n2+1x2∣∣∣∣≤1n2 " für " und ∑n=0∞1n2 konvergiert, ist die Funktionenreihe ∑n=1∞x2n2x2+1 gleichmäßig konvergent gegen eine Grenzfunktion " Ja. Du solltest noch dazuschreiben, welchen Definitionsbereich der Funktionsreihe du betrachtest (offenbar das Intervall ). Die Grenzfunktion ist anders als von dir angegeben die Funktion definiert durch (für die nicht etwa gilt). " Da alle fn(x) stetig sind ist auch f stetig " Ja, wobei die Funktionen diesmal durch definiert seien. " und somit gilt: limx→∞∑n=0∞fn(x)=∑n=0∞limx→∞fn(x) " Ich sehe nicht, wie wir dies der Stetigkeit von f entnehmen können. Ich sehe hier keine "direkte" Argumentationsmöglichkeit. (Wer eine sieht, möge sie bitte posten!) Ich habe lediglich zwei alternative Vorschläge: 1. Wir ahmen den Beweis nach, dass gleichmäßige Limiten von Folgen stetiger Funktionen wieder stetig sind, um zu zeigen, dass gilt. 2. Wir betrachten mit definiert durch für und und untersuchen statt auf gleiche Weise wie bei der schon gelösten Aufgabe die dortige Funktion . Welchen der beiden Vorschläge sollen wir verfolgen? |
![]() |
Vielen Dank für Deine großen Bemühungen, mir zu helfen! Ich würde gerne mehr über die erste Variante erfahren, da dies mir vielleicht noch einen anderen Zugang zu dieser - für mich etwas suspekter - Konvergenzthematik liefern könnte. |
![]() |
Okay. Du hast ja offenbar schon für alle überlegt und gefolgert. Wir wollen nun zeigen. Wie habt ihr für eine Funktion definiert? Davon hängt unsere weitere Argumentation ab. |
![]() |
Wir haben als uneigebtlichen Grenzwert 1. Art bezeichnet: Wenn auf dem Intervall definiert ist, besitzt in. den uneigentlichen Grenzwert wenn der rechtsseitige Grenzwert existiert bzw. wenn zu jedem ein gibt, mit für alle . Ich hoffe, das ist das, was Du meinst. |
![]() |
Ja, genau das meinte ich. Nehmen wir mal die Variante zu zeigen: Zu jedem existiert ein mit für alle . Sei also beliebig vorgegeben. Gesucht ist ein mit für alle . Da die Funktionen-Reihe gleichmäßig gegen konvergiert, existiert ein genügend großes mit für alle und alle . Da gilt, existiert ein genügend großes mit für alle . Mit erhalten wir sowohl , als auch . Da gilt, existiert ein genügend großes mit für alle . Nun zeigen wir, dass dieses wie gewünscht für alle erfüllt. Sei also beliebig vorgegeben. Dann gilt: Den (kurzen) Rest der Abschätzung überlasse ich dir! ;-) |
![]() |
Mit den einzelnen Abschätzungen, die du aufgeschrieben hast, ergibt sich damit ja dann: . Ich habe nur eine Frage dazu: Da schreibst: "Da gilt. Warum können wir hier mitten in der Argumentation den Limes einfach in die Summe ziehen, obwohl wir doch eigentlich gerade das mit dieser Argumentation zeigen wollen? |
![]() |
Wow, das ging aber schnell bei dir! :-) Genau so hätte ich auch weiter abgeschätzt. Gut, dass du nachfragst. Der große Unterschied ist: Es handelt sich hierbei um das Hereinziehen in eine ENDLICHE Summe anstelle des Hereinziehens in eine Reihe. Der entsprechende Zusammnhang für endliche Summen lässt sich per Induktion nach der Anzahl der Summanden zeigen. Die entscheidende Überlegung dabei ist quasi der Spezialfall von Summanden: Aus und für Funktionen und reelle Zahlen folgt , d.h. . Beweis dieser Überlegung: Sei . Wegen existiert ein mit für alle . Wegen existiert ein mit für alle . Für gilt dann für alle wie gewünscht: . |
![]() |
Ah ok, ich verstehe. Per Induktion kann man dies dann auf endlich viele Summanden erweitern, sodass ich den Argumentationsschritt im (Haupt-)Beweis dann machen kann. Und mit diesem habe ich gezeigt, dass gilt: . Und somit kann ich hier den Limes in die Summe ziehen. Vielen Dank nochmal für Deine Unterstützung! Ich muss mir das alles noch einmal in Ruhe anschauen, da mir diese Materie leider nicht ganz bewusst werden will, aber vielleicht schaffe ich es jetzt ja, mit deinen sorgfältigen Rechenwegen mir die Idee dahinter etwas verständlicher zu machen. Ich wünsch Dir einen schönen Abend! Viele Grüße |
![]() |
Danke, dir auch einen schönen Abend! :-) |