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Nullstellen einer allgemeinen kosinusfunktion

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Tags: Allgemeine Kosinusfunktion, Funktion, Kosinus, Trigonometrische Funktionen

 
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HeroSanjA

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14:40 Uhr, 29.07.2018

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Ich bin gerade dabei die Nullstellen der folgenden Funktion zu berechnen:
f(x)=-2cos(3x-2π)
f(x)=0

a)-2cos(3x-2π)=0
b)3x-2π=π2+πk
c)3x=52π+πk

d)xk=56π+πk3


Warum muss ich an der Stelle b) meiner Rechnung noch πk addieren ?
Müsste ich nciht einfach das x ausrechnen und zu der Nulstelle 2π addieren weil die funktion periodisch ist?




Für alle, die mir helfen möchten (automatisch von OnlineMathe generiert):
"Ich bräuchte bitte einen kompletten Lösungsweg." (setzt voraus, dass der Fragesteller alle seine Lösungsversuche zur Frage hinzufügt und sich aktiv an der Problemlösung beteiligt.)
Hierzu passend bei OnlineMathe:
Funktion (Mathematischer Grundbegriff)
Tangensfunktion (Mathematischer Grundbegriff)
Kosinusfunktion (Mathematischer Grundbegriff)
Sinusfunktion (Mathematischer Grundbegriff)
Kosinus (Mathematischer Grundbegriff)
Trigonometrie (Mathematischer Grundbegriff)
Wichtige trigonometrische Werte
Kosinussatz (Mathematischer Grundbegriff)
Additionstheoreme
Rechenregeln Trigonometrie
Nullstellen (Mathematischer Grundbegriff)
Vielfachheit einer Nullstelle (Mathematischer Grundbegriff)
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Antwort
Roman-22

Roman-22

14:47 Uhr, 29.07.2018

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> Warum muss ich an der Stelle b) meiner Rechnung noch π⋅k addieren ?
Das hat einerseits mit der 2π -Periodizität der Kosinusfunktion zu tun und andereseits mit den 2 Lösungen, die die Gleichung cos(x)=a innerhalb einer Periode idR hat.

> Müsste ich nciht einfach das x ausrechnen und zu der Nulstelle 2⋅π addieren weil die funktion periodisch ist?
Ja, das wäre aber nur die halbe Wahrheit, weil es innerhalb einer Periode 2π eben zwei Nullstellen gibt. Die Nullstellen wiederholen sich im Abstand π.
Generell hat ja jede Gleichung cosx=a<1 innerhalb einer Periode zwei Lösungen (aber nur für a=0 im Abstand π).

Nehmen wir die Gleichung

cos(x)=12

Eine Lösung, die du auswendig wissen solltest ist x=π3 und das ist auch die, die dein TR ausspuckt, wenn du arccos(12) berechnest.
Die arccos- Funktion ist ja definitionsgemäß auf den Bereich x[0;π] eingeschränkt worden, damit man Mehrdeutigkeiten vermeidet.
Das ist ähnlich wie bei der Quadratwurzel, da ja auch per definitionem in auf positive Werte (oder Null) beschränkt wird, damits eben eine eindeutige Relation, also eine Funktion wird.
So ist 4=+2 und sonst nix, aber die Gleichung x2=4 hat die Lösungen x1=+4=+2 und x2=-4=-2.

Und ähnlich ist es auch bei der Gleichung cos(x)=12.
Eine Lösung ist x=arcos12=π3, aber eine weitere ist beim Kosinus immer die Ergänzung auf 2π, also ist auch x=5π3 eine Lösung.

Also Achtung! Diese kompakten Schreibweisen gibt es nur, wenn sin oder cos nullgesetzt werden.
Wenn man sich nicht auf den Bereich [0; 2pi[ kapriziert kann man als zweite Lösung beim cos auch einfach den negativen Wert, also -π3 nehmen (kontrolliere zB im Einheitskreis, dass das ein äquivalenter Winkel ist).
Somit hätten wir also innerhalb einer Periode 2π zwei Lösungen der Gleichung.
Und weil Kosinus 2π -periodisch ist, dürfen wir zu jeder der beiden Lösungen beliebige ganzzahlige Vielfache von 2π addieren (oder natürlich auch subtrahieren).
Am kompaktesten schreibt man die Lösungen hier mit x=±π3+k2π mit k an.
[Anm.: beim Sinus kann man es nicht so kompakt schreiben, weil da ja die "zweite" Lösung innerhalb einer Periode die Ergänzung des arcsin-Wertes auf π ist]

So, wie sieht das nun bei deinem Beispiel aus. Du hast im Wesentlichen die Gleichung
cos(α)=0
vorliegen.
Wie vorhin ist eine Lösung arccos0=π2 und als "zweite" Lösung kannst du entweder 3π2 oder -π2 nehmen.
Zu jeder der beiden Lösungen kannst du wieder beliebige Vielfache von 2π addieren und könntest die Lösung zB als x=±π2+k2π mit k anschreiben.
Wenn du dir diese Lösungen aber im Einheitskreis ansiehst, erkennst du, dass sie sich hier zufälligerweise im Abstand π wiederholen und dass man es daher kompakter als x=π2+kπ mit k schreiben kann.
Andere Sichtweise: Es sollte bekannt sein, dass sich die Nullstellen der Kosinusfunktion im Abstand π wiederholen. Daher reicht es, eine zu berechnen (arccos) und beliebig oft π zu addieren um alle zu erhalten.

Ähnlich ist es ja auch beim Sinus.

sin(x)=12 hat die Lösungen
x=π6+k2π und x=(π-π6)+k2π=5π6+k2π, jeweils mit k.

Lautet die Gleichung aber sin(x)=0, kann man die Lösung auch kompakt als x=kπ mit k schreiben.

HeroSanjA

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17:24 Uhr, 30.07.2018

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Danke für die sehr ausführliche Antwort, das war bisher sehr hilfreich!

Mir gefällt die Methode wo man sagt das sich die Nullstellen beim vielfachen von der halben Periodenlänge sich widerhollen.

Eine Beispielrechnung:
f(x)=0,8sin(1,5x-π)

a)0,8sin(1,5x-π)=0

b)sin(1,5x-π)=0

c)1,5x-π=0

d)x=π1,5=23π

e) Die Periodenlänge rechne ich aus mit T=2πb=2π1,5=43π

Lösung:
xk=23π+T2k

xk=23π+2π3k

Mit dieser Gleichung kann ich nun sehr schön die Nullstellen berechnen.

Jetzt einige Fragen dazu:
1. Frage:
Ist es nur bei einer allgemeinen Sinus -und Kosinusfunktion so dass sich die Nullstellen sich bei exakt der Hälfte der Periodenlänge widerhollen?
Also Funktionen der Form: f(x)=asin(bx+c)+d

Oder auch bei Funktionen welche z.B. so eine Form besitzen? f(x)=cos(x)2-0,5cos(x)+0,5

2.Frage:
Ich hatte bei jemand anderen gesehen wie die Funktion f(x)=0,8sin(1,5x-π) etwas "anders" gelöst wurde, und zwar folgendermaßen:

An der Stelle 1,5x-π=0+πk
hier wurde einfach πk dazu addiert, könnte mir jemand bitte Ausführlich erklären was der Grund dafür nochmal ist? Ich nehme an hier wurde angenommen das die Nullstellen einen Abstand von π voneinander haben. Wenn das der Fall ist wieso kann ich nicht eine Nullstelle ausrechnen und dann erst am Ende πk dazu addieren?



Antwort
Roman-22

Roman-22

01:36 Uhr, 31.07.2018

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> Mir gefällt die Methode wo man sagt das sich die Nullstellen beim vielfachen von der halben Periodenlänge sich widerhollen.
Funktioniert so aber nur, wenn sin oder cos Null sein soll.

> c)1,5⋅x−π=0
Das erweckt in dieser Schreibweise den Eindruck, das daraus die einzige Lösung sprießt.
Besser wäre es, gleich richtig

32x-π=k'π mit k'

zu schreiben.
Wenn du das dann umformst ergeben sich deine folgenden Punkte ganz von selbst.

32x=k'π+π=kπ mit k
x=k2π3 mit k


> xk=23⋅π+⋅2⋅π3⋅k
Das kannst du dann noch zu xn=2π3n vereinfachen mit n.
(n=k+1)


> Ist es nur bei einer allgemeinen Sinus -und Kosinusfunktion so dass sich die
> Nullstellen sich bei exakt der Hälfte der Periodenlänge widerhollen?
Ein "l" reicht bei "wiederholen", dafür wäre ein "e" nett!
> Also Funktionen der Form: f(x)=a⋅sin(b⋅x+c)+d
NEIN!!!!!!
Wenn d nicht Null ist, dann liegen hier zwar immer noch die Wendepunkte im Abstand der halben Periode, aber das sind dann nicht mehr die Nullstellen!!


> Oder auch bei Funktionen welche z.B. so eine Form besitzen?
> f(x)=cos(x)2−0,5⋅cos(x)+0,5
Diese Funktion besitzt überhaupt keine reellen Nullstellen.

lass dir doch sicherheitshalber deine Funktionen von irgend einem Gratisprogramm plotten, dann kannst du das doch selbst gleich visuell kontrollieren und dir die Frage selbst beantworten.



> Ich hatte bei jemand anderen gesehen wie die Funktion f(x)=0,8⋅sin(1,5⋅x−π) etwas "anders" gelöst wurde, und zwar folgendermaßen:
Gut möglich - viele Wege führen nach Rom.

> An der Stelle 1,5⋅x−π=0+π⋅k
> hier wurde einfach π⋅k dazu addiert,
Das hab ich in meiner vorherigen Antwort ja auch schon gemacht und ausführlich erklärt warum, dachte ich. Und gerade eben hab ichs oben ja auch vorgeschlagen.
Wie in der vorigen Antwort erläutert hat die Gleichung
sin(α)=0
die Lösungen
α=kπ mit k
Warum steht in der vorherigen Antwort und dort steht auch, das ...=0 ein Sonderfall ist und was es zu beachten gilt, wenn zb sin(α)=0,5 zu lösen ist.
Und jetzt setze oben halt für α=1,5x-π



HeroSanjA

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15:17 Uhr, 31.07.2018

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Danke für die Antwort, ich habe hier ein Beispiel gerechnet:

f(x)=2sin(2x)-1
2sin(2x)-1=0
sin(2x)=12
y0=2x
sin(y0)=12
y0=16π einsetzen in y0=2x dann folgt: 16π=2x1
Erste Nullstelle:
x1=112π

Die Funktion f(x) ist periodisch mit T=2πb=2π2=π

Für die Nullstelle x1 gilt:
x1=112π+πk

Jetzt bin ich mir nicht so sicher wie ich auf andere Nullstellen kommen könnte...
Im Internet habe ich folgende Formel gefunden wie ich eine andere Nullstelel ausrechnen kann wenn bereits eine bekannt ist:

x2=-2cb+πb-x1

In meiner Funktion ist c=0 und b=2

x2=π2-112π=512π

Für die Nullstelle x2 gilt:
x2=512π+πk

Ich denke die Berechnung hat gut funktioniert, allerdings würde ich gerne verstehen wie man diese Formel x2=-2cb+πb-x1 herleiten kann bzw. woher die kommmt.

1. Frage: Herleitung der Formel x2=-2cb+πb-x1

2. Frage: Ist das richtig das meine beide Nulstellen immer im ersten Quadranten liegen?

Danke...

Antwort
ledum

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15:35 Uhr, 31.07.2018

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Hallo
mit Nullstellen im 1. Quadranten, meinst du einfach positive x?
Statt irgendwelche Formeln zu lernen , zeichne dir einfach mal die sin(x) Funktion zwischen 0 und π auf, dann siehst du, dass jeder Wert zwischen 0 und 1 zwei mal angenommen wird, weil die sin Funktion symmetrisch zu x=π2 ist.
ist also sin(x)=a für x=b dann ist es auch für x=π-b so.
Gruß ledum
HeroSanjA

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15:53 Uhr, 31.07.2018

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Habe eben den Einheitskreis gezeichnet und jetzt sehe ich es.
sin(yo)=12

y01=16π
y01=2x1
x1=112π+πk

y02=π-y01=65π
x2=512π+πk

Jetzt verstehe ich es, ja Formeln lernen will ich nciht auswendig. Woltle jan ur wissen woher genau die genommen wurde :-D)

Danke für eure Hilfe.